Rund 8000 Kinder sind nach den Sommerferien schweizweit in den Kindergarten gestartet. Kinder, die bis zum 31. Juli 2024 ihr viertes Lebensjahr beendet haben, wurden eingeschult. Ein Kind, das in diese Statistik passt und doch noch nicht in den Chindsgi geht, ist Jela, die Tochter von Anja Zeidler (31) und Milan Anicic (28).
Jela, die am 28. Januar 2020 zur Welt kam, wäre vom Alter her bereit für den ersten Kindergarten. Ein Aufgebot haben Anja und Milan aber nie bekommen. «Es haben mich viele Follower:innen gefragt, ob Jela auch in den Kindergarten kommt und ich war echt erstaunt und verwirrt», sagt Anja zu SI Family. Zurückgehalten haben die Eltern ihre Erstgeborene nämlich nicht.
Basisstufe statt klassischer Kindergarten
Der Grund, warum Jela noch nicht eingeschult wurde, ist simpel: «Da wo wir wohnen, ist das Schulsystem anders. Wir haben eine sogenannte Basisstufe. Bei uns gibt es nicht den ersten und zweiten Kindergarten. Bei uns sind der Kindergarten, die erste und die zweite Klasse gemischt. Aus diesem Grund werden die Kinder hier erst mit fünf Jahren eingeschult.»
Für Anja und Milan passt es bestens, dass Jela quasi noch ein Jahr geschenkt bekommen hat. «Da zurzeit unser Traumhaus gebaut wird, hätten wir Jela schon nach einem Jahr aus dem Kindergarten hier nehmen müssen. Ein Umzug plus ein neuer Kindergarten, das wäre viel gewesen.»
Das Haus soll laut Plan nächsten Sommer fertiggestellt sein. So dass Anja, Milan, Jela und ihr einjährige Bruder noch vor dem Schulstart 2025 einziehen können. «Dann kann Jela direkt am neuen Ort in den Kindergarten starten und Freunde finden, von denen sie sich nicht wieder verabschieden muss», sagt Anja.
Langweilig wird es Jela nicht
Ganz allgemein sei sie die Letzte, die einen Stress hat, wenn es um grosse Schritte geht. «Der Ernst des Lebens fängt ja genug früh an», sagt Anja lachend. Wird es Jela daheim aber nicht langweilig auf Dauer? «Gar nicht, einen Tag sind die Kinder bei meinen Eltern, einen Tag verbringen sie bei Milans Eltern und einen Tag sind die beiden in der Kita», erklärt Anja.
Sie fühlen sich an allen drei Orten sehr wohl. So habe Jela in der Kita schon Freundinnen gefunden, mit denen sie gerne spielt. Natürlich gibt es Tage, an denen Jela keine Lust auf Grosseltern oder die Kita hat. «Da sind wir aber flexibel und lassen sie auch mal daheim. Wir erklären ihr dann einfach, dass wir arbeiten müssen und keine Zeit haben, um mit ihr zu spielen. Das klappt jeweils ganz gut. Und nach so einem Tag freut sie sich dann wieder umso mehr auf die externe Betreuung», verrät Anja lachend.
Das quasi zusätzliche Jahr gestaltet Anja nicht speziell für Jela. «Sie geht gerne ins Tanzen und bald besuchen wir eine Probelektion Kunstturnen.» Wenn Jela spezifische Interessen zeigt und sich neue Hobbys wünscht, dann gehen die Eltern auf die Bedürfnisse ihrer Tochter ein. Proaktiv aber kreieren sie keine ausserordentliche Angebote. «Wenn man Kindern genug Freiräume lässt und sich im Alltag viel mit ihnen beschäftigt, kommen ihre Interessen von alleine», ist sich das ehemalige Fitness-Model sicher.
Auf den Kindergartenstart im August 2025 freut sich Anja dennoch jetzt schon. «Ganz allgemein wird 2025 sehr aufregend für uns. Wir freuen uns riesig, unser Traumhaus zu beziehen und Jela einzuschulen. Jetzt hoffen wir einfach, dass es mit dem Bauen so gut vorwärts geht wie auf Papier geplant.»