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Im Umgang mit Kindern

Wir müssen über positive Kommunikation reden

Positive Formulierungen kommen bei Kindern viel schneller und besser an als Warnungen und negative Aussagen. Klingt logisch. Bloss: Im manchmal hektischen Alltag drücken sich Eltern oft suboptimal aus. Wie wir es besser machen können und warum wohlwollende Sätze so wichtig sind.

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Kommunikation mit Kindern

Kinder können positiv formulierte Sprache viel besser verstehen.

Getty Images

«Renn nicht auf die Strasse», «Hör auf zu weinen» oder «Schrei nicht so laut»: Wer Kinder hat, weiss, dass wir solche Sätze manchmal schon fast inflationär von uns geben. Schliesslich ist es unsere Aufgabe, Kinder zu beschützen, zu erziehen und aufzufangen. 

In stressigen Situationen kann es dabei vorkommen, dass wir unüberlegte Dinge sagen, die dazu führen, dass sich Kinder missverstanden fühlen, verletzt sind oder Schamgefühle entwickeln. Die gute News: Mit nur wenigen Kniffs können wir bewusst positiv mit unseren Kindern kommunizieren. Das macht nicht nur ihr, sondern auch unser Leben einfacher und schöner. Wir zeigen auf, wie simpel positive Kommunikation im Umgang mit Kindern etabliert werden kann.

 

Die Verarbeitung von «nein» und «nicht» ist für das Gehirn sehr aufwendig

Bevor wir uns aber darum kümmern, wie wir es unseren Kindern und uns in Zukunft einfacher machen, sollten wir uns bewusst machen, dass sich Eltern oft unbewusst auf das konzentrieren, was das Kind nicht kann, statt den Blick auf dessen Fähigkeiten zu richten.

Ein Beispiel: Ein Elternteil ist mit dem Kind unterwegs. Das Kind fährt auf dem Trotti voraus. Weit weg sieht die Mutter/der Vater, dass eine Frau mit Kinderwagen und Hund entgegenkommt. Es wird eng. Bevor er zum Unglück kommen könnte, schreit der Elternteil: «Bitte nicht auf die Strasse fahren!», oder «Bitte nicht so rasen!»

Das Kind wird mit grösster Wahrscheinlichkeit verwirrt sein. Der Grund dafür ist die verneinende Formulierung. Zu sagen, was es nicht tun soll, fällt Eltern oft leicht. Dabei ist es erwiesen, dass das kindliche Gehirn positive Sätze viel besser aufnehmen. So ist die Verarbeitung von «nein» oder «nicht» ist für das menschliche Gehirn viel aufwendiger als bei positiven Aussagen.

Kind und Kommunikation

Kinder können positive Formulierungen viel besser verstehen.

Getty Images
10 Beispiele für positive Kommunikation

1. «Siehst du, ist doch gar nicht so schwer?!»: «Ich glaube an dich, du schaffst das!»

2. «So redest du nicht mit mir!»: «Ich wünsche mir, dass du freundlichere Worte benutzt!» 

3. «Hört auf zu streiten!»:  «Versucht, das Problem freundlich zu lösen!»

4. «Fahr nicht so schnell Velo!»: «Kannst du bitte etwas langsamer fahren!»

5. «Lass deine Schuhe bitte nicht im Gang rumliegen!: «Stell deine Schuhe bitte in das Schuhregal!»

6. «Fall nicht vom Klettergerüst runter!»: «Halte dich bitte gut fest. Wenn du höher möchtest, helfe ich dir gerne!»

7. «Hör auf Sand zu schmeissen!»: «Mit dem Sand können wir eine Sandburg bauen, Kuchen backen oder einfach nur buddeln!»

8. «Hör auf zu weinen»: «Es ist okay, dass du weinst! Du kannst mir sagen, was dich bedrückt! Ich bin da, nehme dich in den Arm und höre zu.»

9. «In der Wohnung wird nicht mit dem Ball gespielt!»: «Du darfst den Ball nehmen und draussen mit ihm spielen!»

10. «Hör auf, deinen Teller so zu überfüllen!»: «Du kannst dir eine kleine Portion schöpfen und wenn du dann immer noch magst, kannst du jederzeit Nachschlag schöpfen!»

Von mzi am 13. September 2022 - 07:09 Uhr