Seit Jahresbeginn ist Prinzessin Catherine (41) viel unterwegs – sowohl im echten Leben, wie auch virtuell. In den Medien ist die Ehefrau von Prinz William (41) omnipräsent. Und das nicht nur wegen der Enthüllungs-Autobiographie ihres Schwagers, Prinz Harry (39). Sondern vor allem, weil sie beruflich gerade Vollgas gibt.
Was macht Prinzessin Catherines Stiftung genau?
Vor einer Woche lancierte die Princess of Wales die Kampagne «What shapes us» (deutsch: «Was und formt / prägt») des Royal Foundation Centre for Early Childhood. Ein Forschungszentrum für die frühkindliche Entwicklung, welches sie im Juni 2021 selbst gegründet hatte. Sie freue sich, im Rahmen dieser Kampagne ein Bewusstsein zu schaffen für den Einfluss, den die ersten fünf Lebensjahre eines Menschen auf dessen Persönlichkeit haben, schreibt die Prinzessin in einem offenen Brief.
«Gesichter sind das beste Spielzeug für ein Baby»
Prinzessin Catherine
Das Thema liegt der dreifachen Mutter so am Herzen, dass sie sogar einen seltenen, sehr persönlichen Einblick in ihr Privatleben erlaubt, indem sie ein Foto aus ihrer Kindheit teilt, auf dem sie als Baby ihrem Papa Michael Middleton (73) ins Gesicht fasst. «Gesichter sind das beste Spielzeug für ein Baby», so Catherines Kommentar zum Foto.
Im Post forderte Catherine ihre Followerinnen und Follower auf, es ihr nachzumachen, und Fotos aus den ersten fünf Lebensjahren anzusehen, um sich mit Freunden und Familie über den prägenden Einfluss dieser Phase auf das weitere Leben auszutauschen.
So sieht Prinzessin Catherines Berufsalltag aus
Jedoch meldet sich Prinzessin Catherine als Initiantin und Botschafterin des Forschungszentrums nicht nur auf den Sozialen Medien und in öffentlichen Briefen zu Wort. Sie reist auch durch Grossbritannien und sorgt mit Besuchen in Kinderbetreuungseinrichtungen, Radiostationen und Universitäten für Aufsehen.
Sie hat Fachpersonen aus Wissenschaft, Forschung, Politik und Pädagogik in ihrem Team und spannt mit Persönlichkeiten aus Musik, Sport und Unterhaltung zusammen, um für ihr Anliegen das Maximum an Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Doch, worum geht es bei dem ganzen Tamtam überhaupt?
«Unsere frühe Kindheit, die Zeit von der Schwangerschaft bis zum Alter von fünf Jahren, formt im Wesentlichen den Rest unseres Lebens»
Prinzessin Catherine
«Unsere frühe Kindheit, die Zeit von der Schwangerschaft bis zum Alter von fünf Jahren, formt im Wesentlichen den Rest unseres Lebens», erklärt Prinzessin Kate in einem Video auf ihrem neuen Instagram-Account @earlychildhood. «Aber als Gesellschaft bringen wir derzeit viel mehr unserer Zeit und Energie für das spätere Leben auf.»
Mit ihrem Engagement will die Prinzessin ihre Beliebtheit und Reichweite nutzen, um diesen Fokus zu verändern.
Der Grund für Prinzessin Catherines Engagement sind nicht ihre eigenen Kinder
Prinzessin Catherine ist übrigens nicht wegen ihrer drei Kinder Prinz George (9), Prinzessin Charlotte (7) und Prinz Louis (4) auf diese Thematik gestossen, sondern wegen der erwachsenen Menschen in ihrem Umfeld, wie sie selbst erklärt.
«Das beste Investment in Gesundheit und Glücklichsein liegt in den ersten fünf Jahren des Lebens»
Prinzessin Catherine
«Wie wichtig die frühe Kindheit ist, habe ich an Erwachsenen gesehen, nicht bei Kindern. Es geht um Prävention. Ich will verstehen, was wir tun können, um heutige soziale Herausforderungen zu meistern und die mentale Gesundheit zu fördern. Ich habe mit PsychiaterInnen, NeurowissenschaftlerInnen, mit Leuten aus der Praxis und AkademikerInnen gesprochen. Und auch mit Eltern. Klar ist: Das beste Investment in Gesundheit und Glücklichsein liegt in den ersten fünf Jahren des Lebens.»
Was macht die ersten fünf Lebensjahre so wichtig?
Herzogin Catherine ist natürlich nicht die Erste, die auf die Idee kommt, einen Fokus auf die frühe kindliche Entwicklung zu legen, um nachhaltig die körperliche und psychische Gesundheit von Menschen zu verbessern. Das Thema rückte zu Beginn des 21. Jahrhunderts in den Fokus der Wissenschaft.
In der Schweiz setzt sich das Bundesamt für Gesundheit BAG für die Thematik ein und hält fest, dass bereits die Muttergesundheit während der Schwangerschaft das Leben eines Menschen nachhaltig prägt: «Die frühe Kindheit beeinflusst die gesundheitliche Verfassung bis ins Erwachsenenleben. Das Gesundheitsverhalten der Mutter während der Schwangerschaft sowie frühkindliche Prägungen können nichtübertragbare Krankheiten im späteren Leben verhindern, oder aber begünstigen.»
Diese Faktoren gefährden die gesunde Entwicklung in den ersten Lebensjahren
Wer von der frühen Kindheit spricht, meint vor allem: die Familie. Denn die ist für die meisten Kinder in den ersten Lebensjahren das entscheidende soziale Bezugssystem. Eine Unterstützung von Familien gilt deswegen als wesentlicher Bestandteil der frühkindlichen Prävention und Gesundheitsförderung. In diesem Umfeld können folgende Faktoren die gesunde Entwicklung eines Kindes gefährden:
- Frühkindlicher Stress durch häusliche Gewalt oder emotionale Vernachlässigung
- Suchtmittelkonsum der Eltern
- Passivrauchen
- Das Fehlen einer anregenden Umgebung
Wenn man diese Faktoren erkennt, betroffene Familien unterstützt und das Wissen über die Wichtigkeit der ersten Lebensjahre fördert, zeichnet sich ein Erfolg ab. «Kinder aus unterstützten Familien haben mehr Erfolg in der Schule und sind gesünder», steht im Info-Flyer des Bundesamts für Gesundheit.
So fördern wir als Eltern eine gesunde Entwicklung
Aus den Stress- und Risikofaktoren lässt sich auch herauslesen, wie Eltern die frühe Kindheit so gestalten können, dass ein Kind sich körperlich und mental gesund entwicklen kann. Und die gute Nachricht ist: Es tönt ziemlich unkompliziert und machbar:
- Bewegungsmöglichkeiten schaffen
- Freies Spiel ermöglichen
- Ausgewogene Ernährung
- Emotionale Zuwendung
- Möglichkeiten zur Stressverarbeitung anbieten