«Ich bin mit gesunden Mahlzeiten gross geworden. Meine Mutter hat immer frisch gekocht, und ich liebe zum Glück fast alles, was gesund ist. Daher bereite ich das heute auch für meine Familie zu. Aber bei uns darf auch ‹Ungesundes› gegessen werden. Ich selbst bin ein Schleckmaul und halte es nicht lange ohne Schokolade aus. Essen ist bei uns sehr wichtig. Nicht nur wegen dem, was auf dem Teller liegt. Am Tisch wird diskutiert, geplant, gestritten, gelacht, erzählt, beraten. Für mich sind das die schönsten Familienmomente.
Salat und Gemüse kommen jeden Tag auf den Tisch. Nicht immer zur Freude aller. Wir kochen täglich, und inzwischen machen das auch die Kinder gerne. Aber wenn es zu gesund wird, kann es auch mal einen Familienaufstand geben. Dann muss etwas Frittiertes, Fettiges, Paniertes auf den Teller.
Persönlich folge ich keiner speziellen Ernährungsform. Ich tue mich schwer mit Regeln, an die ich mich halten soll. Und so sehe ich mich auch nicht als Vorbild. Ich versuche lediglich, meinen Kindern zu zeigen, dass man einigermassen gesund leben kann, indem man gut isst und sich viel bewegt. Aber das Gemüt darf auch nicht zu kurz kommen. Deshalb sehen mich meine Kinder auch Süsses essen oder Wein trinken.
«Ich selbst bin ein Schleckmaul.»
Sandra Stuber, Moderatorin
Bis vor den Sommerferien war meine jüngste Tochter Julia noch am Mittag zu Hause, nun essen sie alle auswärts. Dafür wird abends das Essen als Familienevent gefeiert. Meine Kinder sind übrigens alle ziemlich unkompliziert. Sie mussten von klein auf alles probieren. Und wenn sie etwas wirklich nicht mögen, dann haben sie einen Joker. Das ist der Deal und hat sie zu ziemlich flexiblen Essern gemacht.»
«Kinder sind gute Beobachter und kopieren das Verhalten der Erwachsenen von klein auf – so auch am Familientisch. Die Esskultur, das Essverhalten und den Umgang miteinander lernen sie direkt durch ihre Erfahrungen. Darum achte ich immer auf abwechslungsreiche, frisch gekochte Mahlzeiten. Obst und Gemüse, vor allem Bio, sind dabei ein Muss. Meine beiden Kinder versuche ich bei der Auswahl und Zubereitung der Speisen mit einzubeziehen. Denn Selbstgekochtes macht sie stolz und schmeckt doch gleich viel besser.
Ab und an muss aber auch Süsses erlaubt sein. Denn der Genuss und die Freude am Essen sind ebenfalls wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Manchmal essen sie auch zu viel Zucker, weil die Oma noch was Süsses vorbeibringt und dann noch die Freundin mit einem Sack Gummibärli auftaucht. Solche Tage gibt es, und das ist auch okay. Dafür kommt dann abends mehr Gemüse auf den Tisch. Je ungezwungener man damit umgeht, desto mehr verlieren die Süssigkeiten ihren Reiz.
«Auf Tischmanieren lege ich Wert.»
Kiki Maeder, Moderatorin
Auch ist mir das Miteinander sehr wichtig. Wenn immer möglich nehmen wir alle Mahlzeiten gemeinsam ein. Dabei lege ich Wert auf Tischmanieren. Ava und Jack sind zum Glück unkomplizierte Esser. Wenn sie etwas nicht mögen, müssen sie es nicht essen, aber sie sollten es zumindest probieren. Jedenfalls ermuntere ich sie mehrmals dazu. Zwang hat bei mir aber keinen Platz. Es würde die Lust und den Genuss am Essen beeinträchtigen. Auch ändere ich nicht den Speiseplan, nur weil das Kind momentan ein bestimmtes Gemüse nicht mag. Denn: Beim nächsten Mal schmeckt es vielleicht schon wieder.»
«Gesunde Ernährung war immer sehr wichtig für mich. Wir essen daher unter der Woche sehr gesund. Meine Frau Sepideh, unsere Söhne Ryden und Kayden und ich sitzen dabei stets am Esstisch und nehmen uns diese Zeit als Familie.
Auch wenn in den USA viel auswärts gegessen wird, koche ich selber, damit ich weiss, was ich überhaupt esse. Für mich bedeutet das: ‹Clean Eating› – unbearbeitete Nahrungsmittel, keine Saucen, wenig fett und nicht viel Zucker. Auch bei den Kohlenhydraten schauen wir, dass wir die gesunde Version davon essen. Als nächster Schritt würden wir gern unseren Fleischkonsum reduzieren, wir versuchen es jedenfalls. Unsere Söhne essen übrigens immer das Gleiche wie wir, also sehr gesund. Auch Snacks gibt es nur in Form von Früchten. Am Wochenende machen wir dafür, was wir wollen. Da sind keine Grenzen gesetzt! Im grossen Ganzen sind meine Jungs punkto Ernährung unkompliziert, aber manchmal machen sie Phasen durch, wo sie schwieriger sind – wie alle Kinder. Aber eigentlich haben sie im Schmelztiegel L.A. und durch unseren multikulturellen Background fast schon alles kennengelernt: schweizerisches Essen, persisches, asiatisches und natürlich auch die US-Küche. Sie gehen in die Pre-School und essen dort ihren Lunch. Wir geben ihnen das Essen mit und können so steuern, was sie zu sich nehmen. Zum Glück lieben sie Gemüse und Früchte.
«Wochentags essen wir gesund.»
Max Loong, Moderator und Unternehmer
Essen ist etwas vom Schönsten, was es gibt, und Ernährung sollte Spass machen. Schlussendlich geht es doch darum, sich gut zu fühlen und eine Balance zu finden. Und das wollen Sepideh und ich auch unseren beiden Söhnen mitgeben.»
«Du bist, was du isst» – das hat ein gescheiter Ernährungsphilosoph mal gesagt, und davon bin ich überzeugt. Darum versuche ich, Ernährungsgrundsätze einzuhalten wie, dass ich nach 18 Uhr nicht mehr esse, praktisch keinen Alkohol trinke, dass alle Farben auf dem Teller sind und dass ich saisonales und regionales Bio-Gemüse kaufe.
Ernährung ist also ein Thema bei uns, eine Religion daraus machen möchte ich nicht. Ich bin ein Fan vom Bauchgefühl, der Körper zeigt, was er braucht. Grundsätzlich sollen meine Kinder darum essen, was sie wollen. Ich zwinge sie zu nichts, das geht mir gegen das erzieherische Prinzip. Wir sind jedoch strikte Drei-Mahlzeiten-Esser, die warme Hauptmahlzeit ist bei uns immer am Mittag. Luis ist dabei manchmal etwas wählerischer, und Milo pickt ab und an was vom Nachbarsteller, weil er dies und das probieren will. Wie alle Kinder haben sie ihre Lieblingsmenüs, die ich regelmässig koche.
«Essen ist nicht gut oder schlecht.»
Nicole Berchtold, Moderatorin
Rüebli, Gurken oder Peperoni stehen bei uns stets schon während des Kochens zum Knabbern bereit: Hier bedienen sich die Kinder gern und haben so die wichtigen Vitamine bereits vor dem Zmittag intus. Nachtisch gibt es immer, weil ich das Essen bewusst nicht werten will. Wenn ich sage «Zuerst isst du das Rüebli, und dann darfst du die Schokolade essen», dann werte ich das, und plötzlich gibts «gutes und schlechtes Essen»: Das Rüebli ist dann «schlecht», die Schokolade «gut». Es gibt aber kein gutes oder schlechtes Essen, es ist alles eine Frage des Masses. Heute ist Essen identitätsstiftend geworden, man will sich abheben, indem man «speziell» isst. Dabei finde ich, Essen muss einfach sein und Spass machen.»
«Mir ist es wichtig, das Ian lernt, was gesund ist und was nicht. Gesunde Ernährung ist ein Eckpfeiler des Lebens. Wir essen daher abwechslungsreich. Früher habe ich versucht, ihm etwa das Gemüse in der Pastasauce unterzujubeln. Jetzt koche ich oft Broccoli, Blumenkohl oder Erbsli. Das mag er am liebsten. Mal habe ich ihn gezwungen, zwei Scheiben Zucchetti zu essen. Leider habe ich seine Ausdauer unterschätzt. Mit dem Resultat, dass er fast ein Jahr lang ein Riesentheater veranstaltete, wenn es Zucchetti gab. Darum bin ich überzeugt: Zwang bringt nichts!
Je nach Alter hilft es, das Kind mit Geschichten wie etwa der von Popeye und seiner Liebe zum Spinat davon zu überzeugen, etwas zu probieren. Ich versuche, Zucker so oft wie möglich zu minimieren, denn oft fehlt das Bewusstsein, wo Zucker überall drin ist.
«Mehr Gelassenheit würde helfen.»
Tanja Gutmann, Moderatorin und Mentalcoach
Doch auch hier kommt es, wie immer im Leben, auf die Balance an: Je mehr wir Eltern auf gesundes Essen pochen, umso weniger möchten die Kids es essen. Mehr Gelassenheit würde da ab und an helfen.»
«Egal, wo wir sind – zu Hause, auf Besuch oder im Restaurant –, wir haben ein Ritual: Vor dem Essen geben wir uns die Hände und sagen: ‹Danke fürs Essen, än guete mitenand, grazie per il mangiare, buon appetito, piatto pulito.› Letzteres heisst: ein sauberer Teller und reimt sich schön auf Italienisch.
Wir haben Leano früh in die Zubereitung des Essens miteinbezogen. Wenn Kinder etwas selber zubereiten, den Prozess des Kochens miterleben, dann sind sie stolz auf das Ergebnis. Leano hat jedenfalls einen von ihm zubereiteten Gemüse-Gratin mit Genuss gegessen.
«Leano ist experimentierfreudig.»
Leonardo Nigro, Schauspieler
Auch wir haben eine Schublade mit Süssigkeiten, und Leano geht sehr besonnen damit um – zum Glück zieht er Salziges Süssem vor. Auf Oliven ist er ganz versessen. Die Liebe zum Mediterranen hat er von mir, dank Mayumi kennt er die philippinische Küche und ist früh mit verschiedenen Geschmacksrichtungen in Berührung gekommen. Er ist experimentierfreudig und hat doch allen Ernstes schon mal ein Fischauge probiert.»