Lieber Prof. Dr. med. Christoph Aebi, empfehlen Sie die Grippeimpfung für Kinder?
Wir empfehlen die Grippeimpfung für alle Kinder mit schweren Grunderkrankungen (gemäss BAG-Liste) und Frühgeborenen unter 33 Schwangerschaftswochen. Neben diesen Kindern sollen auch deren Haushaltsmitglieder/
Sie sprechen sich vor allen für die Impfung bei Risikogruppen aus. Warum?
Sie weisen ein deutlich erhöhtes Risiko auf, wegen einer Grippeerkrankung hospitalisiert zu werden und schwere Verläufe zu erleiden.
Ab welchem Alter kann man Kinder gegen Grippe impfen?
Ab sechs Monaten.
Für welche Kinder ist die Grippeimpfung aus welchen Gründen nicht empfohlen?
Einzige Kontraindikation ist die sehr seltene schwere Allergie gegen einen Bestandteil des Impfstoffs. Generell empfehlen wir die Grippeimpfung für gesunde Kinder gegenwärtig nicht, weil sie nicht im Schweizerischen Routineimpfplan aufgeführt ist und von den Krankenkassen nicht übernommen werden muss.
Wird die Impfung intravenös per Pieks gemacht oder geht das auch in Form eines Nasensprays?
Die übliche Grippeimpfung erfolgt wie die meisten Impfungen als intramuskuläre Injektion. Ein Nasenspray ist neu auf dem Markt, aber für den kommenden Winter (noch) nicht kassenzulässig.
Wie sicher schützt die Grippeimpfung vor der Grippe?
Je nachdem wie gut der Impfstoff zu den im Winter zirkulierenden Virustypen passt, liegt der Impfschutz be Kindern im Bereich von 50 bis 80 Prozent.
Haben Coronaviren einen Einfluss auf Grippeviren, sind diese möglicherweise aggressiver geworden?
Nein.
Wann ist der perfekte Zeitpunkt für die Impfung?
Idealerweise vor Dezember, aber es ist nie zu spät, solange die Grippesaison noch anhält.
Wie unterscheidet sich die Grippe von einer normalen Erkältung?
Höheres Fieber, schlechterer Allgemeinzustand, mehr Komplikationen. Am häufigsten beobachten wir bakterielle Infektionen wie Lungenentzündung oder Mittelohrenentzündung.