Sogar am Tag der Sendung habe er sein Leben riskiert, erzählt Tom Cruise (60) scherzend auf die entsprechende Frage von Star-Talker Jimmy Kimmel (55), und zwar nicht nur bei den Dreharbeiten des nächsten Teils von «Mission: Impossible», sondern auch auf dem Weg zur Talkshow: «Ich habe mich bei diesem Wetter ins Auto gesetzt», sagt er angesichts der eisigen Winterstürme, die Kalifornien in den vergangenen Tagen heimgesucht haben.
Dann schauen sie sich die neusten Stunts an, die er gedreht hat, worauf der Hollywoodstar erklärend meint: «Ich mache, was ich kann, um mein Publikum zu unterhalten.» Halsbrecherische Abenteuer wagt er aber nicht erst, seit er ein Actionheld ist.
Von der Mutter ermutigt
«Ich kletterte schon als Vierjähriger aufs Dach, ich mochte es, die Sterne und den Himmel zu beobachten», erzählt Tom Cruise, und fügt an, wie die Nachbarn jeweils voller Sorge seine Mutter anriefen. Ein andermal wollte er als Bub mit dem Velo über Mülltonnen springen – es misslang, und er landete im Spital. Doch die Mama geriet nicht etwa in Panik ob seiner Ideen. «Sie war wunderbar, so ermutigend», schwärmt ihr berühmter Sohn. Später, bei gefährlicheren Stunts, habe sie zwar manchmal gesagt, sie sei froh, dass sie erst im Nachhinein davon erfahren hätte. «Aber sie hat mich nie aufgehalten. Sie bat mich einfach nur immer wieder, mir bewusst zu machen, was ich mit meinem Leben machen möchte.»
Und damit hat die 2017 verstorbene Mary Lee Pfeiffer für ihren Sohn wohl genau die richtige Strategie gefunden. Denn ihr Tom ist schon sehr viele Risiken eingegangen – hat seine Kompetenz dabei aber offensichtlich noch nie überschritten. «Denn risikokompetente Menschen wissen, was sie sich selber zutrauen können, ohne sich und andere zu gefährden», heisst es im Ratgeber der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu. «Sie nehmen Gefahren wahr, beurteilen sie angemessen und passen ihr Verhalten entsprechend an.»
Auch wenn eure Kinder noch nicht auf Dächer klettern oder über Mülltonnen fliegen wollen wie einst Tom Cruise – man kann fast nicht früh genug anfangen, ihre Risikokompetenz zu stärken. Nachfolgend die wichtigsten bfu-Tipps zum Thema.
Tipps zur Förderung der Risikokompetenz
- Potenzielle Gefahren und den sinnvollen Umgang damit aufzeigen und erörtern. Wo im Haushalt gerade für kleine Kinder die grössten Gefahren lauern, lest ihr hier.
- Kinder und Jugendliche in verantwortbarem Rahmen und mit entsprechender Vorbereitung Erfahrungen machen lassen. Dafür ist es natürlich als Mama oder Papa manchmal auch nötig, seine eigenen Ängste zu überwinden.
- Risikokompetentes Verhalten vorleben. Pink und ihr Mann Carey Hart haben das wohl ganz gut drauf mit ihren Kindern.
- Kindern und Jugendliche ermutigen, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, damit sie lernen, «Nein» zu sagen. Mehr zu diesem wichtigen Wörtchen lest ihr hier.