Es ist eines der ersten riesigen Abenteuer, dem sich werdende Eltern stellen dürfen: Die Namensfrage hat schon manche Paare fast an den Rand des Wahnsinns getrieben. Kein Wunder. Ein Name ist ein Statement. Eines, das ein Leben lang bleibt.
Kein Wunder also, dass das Thema Babynamen auch Forscherinnen und Forscher rund um den Globus beschäftigt. So zum Beispiel Psychologinnen und Psychologen der University of Calgary in Kanada. Mit welchen Eigenschaften wir einen Namen verbinden, hängt nämlich nicht nur mit unserem subjektiven Empfinden zusammen. Es gibt wissenschaftliche Erklärung für unsere Assoziationen.
«Bob» und «Molly» sind rundlich, «Julia» und «Dan» sympathisch und lustig
Das Team der University of Calgary liess über 100 Studentinnen und Studenten die Vornamen «Bob», «Kirk», «Molly» und «Kate» weichen, rundlichen oder harten, drahtigen Comic-Figuren zuordnen. Mit spannendem Ergebnis: Rund 70 Prozent der Befragten assozierten die rundlichen Figuren mit «Bob» und «Molly», die drahtigen Comic-Figuren wurden als «Kirk» und «Kate» definiert.
Ebenfalls interessant: Die Probandinnen und Probanden waren sich einig darin, dass «Bobs», «Mollys», «Julias» und auch «Dans» lustig, gemütlich und sympathisch sind. Den Namen «Kirk», «Kate» und auch «Patrick» wiesen sie schwierige aggressive und dominante Charakterzüge zu.
Bekannter «Maluma-Takete-Effekt»
Für die Forschenden sind die Resultate ihrer Studie keine grosse Überraschung. So bestätigt ihre Untersuchung den sogenannten «Maluma-Takete-Effekt», der schon vor über 90 Jahren entdeckt wurde. Damals ordneten Versuchspersonen bedeutungslose Lautkombinationen wie «Malumba» und «Takete» einer runden oder einer eckigen Form zu. Die grosse Mehrheit verband «Malumba» eher mit der runden und «Takete» mit der eckigen Form.
Heute ist kulturübergreifend nachgewiesen, dass Laute wie l, b, n und g eher sanft und angenehm auf uns wirken, während stimmlose wie p, k, t, kantig und hart assoziert werden.