Da hat man gerade gefühlt ewig in der Küche gestanden und will einfach nur in Ruhe essen. Ein Gefühl, das wohl jede Mutter und jeder Vater kennt.
Oft aber haben wir die Rechnung ohne die lieben Kinder gemacht. Statt nämlich dankbar im Tripp Trapp zu sitzen und das gesunde Gemüse zu schätzen, das wir servieren, haben sie so gar keine Lust auf Essen. bevor wir jetzt die Geduld verlieren und schon mit dem Streichen des Desserts drohen wollen, sollten wir uns mal wieder in Erinnerung rufen, dass es eine Reihe No-Gos gibt, die wir am Familientisch von uns geben sollten. Wir liefern zehn Beispiele:
Natürlich entscheiden wir Eltern, was wann auf den Tisch kommt. Dennoch sollten wir den Kindern die Entscheidung überlassen, ob und wie viel sie davon essen wollen. Wollen sie nicht, macht es Sinn, dass es als Alternative jeweils zum Beispiel ein Stück Brot, Käse und Gurke bekommt.
Wir wissen alle, dass solche Aussagen nicht nur nicht logisch sind, nein, es ist einfach Humbug. Und so dermassen abstrakt, dass Kinder nichts damit anfangen können. Am besten also von Anfang an unterlassen, statt irgendwann in Erklärungsnot zu geraten.
Dieser Satz kann dazu führen, dass Kinder den Nachtisch als viel zu hoch bewerten. Das ist aber nicht das einzige Problem: Experten raten dringend dazu, Kinder nicht zu erpressen.
Das ist ganz einfach nicht das Problem eines Kindes. Genau so wenig ist es uns zu Dank verpflichtet. Viel mehr haben unsere Kinder ein bedingungsloses Recht darauf, gut und gesund umsorgt zu werden. Tipp: An der eigenen Haltung arbeiten: «Ich koche für mich und lade dich (mein Kind) dazu ein!»
Eine viel zu abstrakte Aussage, mit der Kinder nichts anfangen können.
Das Kind soll sogar unbedingt reden. Wir wollen doch am Familientisch eine schöne Zeit zelebrieren, in der jeder zu Wort kommt und sich mitteilen darf und gehört wird. Wenn das mal etwas länger dauert, weil das Kind noch klein ist und es noch nicht schafft, gleichzeitig zu reden und zu essen, dann sollten wir uns am Riemen nehmen und Geduld walten lassen.
Inhaltlich ist das natürlich völlig richtig. Aber Achtung: Vor allem am Anfang, wenn Kinder beginnen vom Tisch zu essen ist es enorm wichtig, dass wir ihnen den Raum und die Zeit schenken, Essen mit alles Sinnen zu erfahren und kennenzulernen.
Eine Aussage, die auf verschiedenen Ebenen schwierig ist. Zum einen ist es wichtig, mit und beim Essen nie zu drohen. Zum anderen wollen wir, dass das Bett und das Schlafengehen positive Dinge sind. Wenn wir mit dem Bett drohen, werten wir dieses ab. Das ist niemandem dienlich.
Mal abgesehen, dass es sich hier um Bilder handelt, die wir Erwachsene schaffen, führt eine Aussage über den «falschen» Körper des Kindes zu grossen Verunsicherungen. Das Kind fühlt sich nicht «richtig» und weiss nicht, was es tun soll. Unter Umständen entwickelt es ein gestörtes Verhältnis zur Ernährung.
Wir verstehen, dass es verlocken ist, erst zu essen, wenn die Kinder im Bett sind. Man könnte sich mit dem Partner unterhalten und hätte alle Zeit der Welt, die Mahlzeit zu geniessen. Bloss: Es ist enorm wichtig, eine Essensgemeinschaft aufzubauen. Ausserdem geht es auch darum, dem Kind gute Tischmanieren und ein genussvolles Essen vorzuleben. Romantisch dinieren könnt ihr wieder, wenn die Kinder grösser sind. Versprochen.