Hayes Alba Warren ist vier Jahre alt. Und wie viele Vierjährige findet er es total doof, seine Haare zu pflegen. Das zwickt und tut weh. Lieber würde er ein Vogelnest auf dem Kopf tragen und seine süssen Locken verknoten lassen, als einen Kamm an seine Haare zu lassen.
So geht es vielen Kindern. Wären da nur nicht die Eltern, die Wert auf ein gepflegtes Äusseres legen! Aber wenn die eigene Mama Jessica Alba, 40, heisst und eine persönliche Beauty-Marke vertreibt, dann hat man leider keine Chance auf filzige Locken. Das musste auch der kleine Hayes einsehen. «Er will seine Haarknoten weder rausbürsten noch trocknen, also musste ich selbst Hand anlegen», schreibt die Hollywoodmom auf Instagram und postet ein Video, in dem sie ihrem Hayes eigenhändig einen Kinderhaarsschnitt verpasst. «Zeit für einen Mom-Haircut!»
Wer das Video zu Ende schaut, sieht Hayes mit deutlich kürzeren Locken. Den Mom-Haircut hat Jessica Alba echt drauf! Und sie ist nicht die einzige Promi-Mama, die ihren Kindern selbst die Haare schneidet. Auch in royalen Kreisen ist der Mama-Haarschnitt mittlerweile en vogue. Herzogin Catherine (40) hat es getan («Sehr zum Horror meiner Kinder», wie sie selbst sagt). Und auch Fürstin Charlène (44) musste bereits ausbessern, was ihre Tochter Gabriella (7) mit der Bastelschere angerichtet hat.
Als die Kinder ihre Mutter während deren gesundheitlichem Lockdown in Südafrika im Sommer 2021 besuchen dürfen, postet Charlène auf ihrem Instagram-Account ein Foto, das Gabriella mit gewagter Fransenfrisur zeigt. «Gabriella hat entschieden, sich selbst die Haare zu schneiden. Sorry, meine Bella, ich habe mein Bestes versucht, um das in Ordnung zu bringen», schreibt die royale Mama dazu.
Gabriellas Frisur erreicht innerhalb weniger Stunden Kult-Status. Der Mom-Haircut ist also definitiv auch in der Upper Class angekommen und zum Trend geworden. Kleiner Unterschied von den Promi-Mamis und uns Normalos: Sie haben wohl den Rat einer Star-Hairstylistin oder einer internationalen Coiffeur-Koryphäe im Rücken, während wir einfach mal drauflos schnippeln. Sofern wir uns trauen.
Immerhin gibt es ein paar Regeln, die man sich merken kann, damit der Mom-Haircut gute Chancen hat, später nicht im Friseursalon nachgebessert werden zu müssen.
Cool bleiben: Als erstes sollten Eltern, die ihren Kindern die Haare schneiden wollen, versuchen, keine allzu grosse Sache daraus zu machen. Denn das könnte das Kind verängstigen. Styling-Expertin Jackie Asaro sagt, je weniger nervös das Kind während des Haarschnitts sei, desto schneller komme man voran. Und wenn Kinderhaare gestutzt werden sollen, muss es flott gehen, denn die Kleinen haben oft wenig Geduld.
Kurz oder lang? Das Kind sollte mitreden dürfen, wie seine Haare geschnitten werden. Es muss schliesslich dann mit der Frisur rumlaufen. Will es seine Haare lieber wachsen lassen, sollten Eltern das respektieren. Wie man einen Kinderhaarschnitt à la Herzogin Kate hinkriegt, erfahrt ihr hier.
Profischere anschaffen: Man schneidet keine Haare mit einer Bastelschere. Diese sind zu stumpf und können die Haare beim Schneiden beschädigen. Eine Haarschneide-Schere hat einen besonderen Schliff, der die Haarspitzen schützt.
Bildschirm erlaubt! Kinderhaare zu schneiden, ist gar nicht so einfach. Denn die Kleinen schaffen es selten, so stillzusitzen, dass die Schere nicht verrutscht. Es ist extrem hilfreich, den Kleinen während des Haarschnitts einen Film abzuspielen, denn gefesselt von den Geschehnissen auf dem Bildschirm halten sie den Kopf schön still. Am besten ein Tablet in Augenhöhe montieren und los gehts.
Kinderhaare im Trockenen schneiden: So lässt sich die Haarstruktur besser einschätzen und auch wilde Wirbel, wie sie auf Kinderköpfen häufig vorkommen, sind einfacher zu bändigen.
Krumm scheiden: Ja genau, ihr habt richtig gehört. Egal, ob ihr einen Pony schneiden oder das Deckhaar stutzen wollt, versucht nicht, alles ganz gerade zu schneiden sondern arbeitet euch Strähne für Strähne vor, indem ihr jeweils leicht schräg schneidet. So entsteht ein gar nicht offensichtlicher Zickzack, der natürlicher wirkt. Auf Famigros erklärt eine Expertin, wie das beim Deckhaar funktioniert: «Zieh einen Scheitel in Form eines Heiligenscheins rund um den Kopf und stecke die abgetrennten Haare hoch. Nun kannst du Strähne für Strähne stutzen. Kürze die Strähnen leicht schräg mal in die eine, mal in die andere Richtung. Versuche nicht, ständig zu begradigen, sonst werden die Haare zum Schluss zu kurz.»
Verletzungen vorbeugen: Natürlich kann sich ein Kind dennoch plötzlich bewegen während des Haarschnitts. Vielleicht kriegt es einen Lachanfall, weil der Film so lustig ist oder es will sich an der Nase kratzen. Kinder kontrollieren solche Impulse noch kaum. Deswegen sollte man immer eine Hand schützend zwischen Schere und Kinderkopf platzieren, um Verletzungen zu vermeiden.
Weniger ist mehr: Wenn Eltern ihren Kindern die Haare schneiden, sollten sie nicht allzu viel auf einmal kürzen. «Erstens sehen zu kurz geratene Haare einfach nicht gut aus, und zweitens ist die Verletzungsgefahr grösser, je näher man mit der Schere der Kopfhaut kommt», sagt Aasaro. Gerade bei Kindern mit glatten Haaren sehe man schnell, ob ein Laie am Werk gewesen sei. Wenn Eltern erst einmal bedächtig stutzen, bleibt noch etwas übrig, falls ein Profi den Haarschnit später ausbessern muss.
Youtube hilft: Zum Glück sind Eltern beim Haarschnitt an ihren Kindern längst nicht mehr auf sich alleine gestellt. Auf Youtube gibts zahlreiche Tutorials für verschiedene Kinderhaarschnitte, die man Schritt für Schritt nachschnipseln kann.
Muss es denn ein Haarschnitt sein? Auch schöne Flechtfrisuren können Ordnung schaffen auf dem Kopf. Eine Anleitung dazu findet ihr unter diesem Link.
Wer sich nicht traut oder den Mom-Haircut komplett verhaut, hat immer noch die Möglichkeit, auf den Dad-Haircut zurückzugreifen. Wie der geht, macht Hollywood-Legende Bruce Willis an seiner Tochter Tallulah vor.