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«Drei Tage ohne Kind ist nicht egoistisch»

Eli Simic wehrt sich gegen Hasskommentare

Nach eineinhalb Jahren im Dauereinsatz schenkte sich Eli Simic eine Mini-Mama-Pause – und wurde dafür heftig kritisiert. Im Gespräch mit schweizer-illustrierte.ch verrät sie, was sie in Blackpool GB gemacht hat, wie sich die erste Auszeit angefühlt hat und warum Pausen für eine Mutter so wichtig sind.

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Eli Simic Februar 2020

Ich bin dann mal weg: Eli Simic freut sich mit diesem Foto auf eine kurze Mama-Auszeit.

Instagram/Eli Simic

Der Alltag einer alleinerziehenden Mutter ist hart: Jeden Tag und jede Nacht alles alleine stemmen. Wochen-, Monate-, Jahrelang. Eli Simic, 31, kennt ihn nur allzu gut. Erst seit wenigen Wochen bringt die Bachelorette von 2017 ihr Kind für zwei Halbtage in die Kita – um ein bisschen Zeit für sich zu haben. 

Vor Kurzem ist sie zum ersten Mal drei Tage ohne ihre eineinhalbjährige Tochter Mia verreist. Unterwegs postet die Ostschweizerin mit serbischen Wurzeln auf Instagram fleissig Storys. Die privaten Nachrichten an sie fangen zunächst harmlos an: «Vermisst du dein Kind nicht?», fragen viele.

Schon bald wird die Schraube enger angezogen und Elis Follower bohren weiter: «Hast du nicht ein schlechtes Gewissen deinem Kind gegenüber?» Schliesslich kippen die Fragen in Vorwürfe: «Das ist total egoistisch von dir, dein Kind just for fun abzugeben!», «Was, wenn etwas passiert?!»

Eli reichts. Sie greift das Thema auf und macht es auf Instagram öffentlich. Wir wollten mehr darüber erfahren und haben mit der Influencerin und Verwandlungskünstlerin geredet.

Eli, ist es tatsächlich das erste Mal, dass du Mia für mehrere Tage weggegeben hast?
Ja, am Stück schon. Es kommt immer wieder vor, dass ich für ein Shooting oder eine Moderation einen Tag oder einen Abend weg bin, doch drei Tage am Stück war Neuland für uns.

Und, was hast du gemacht?
Ich bin mit dem Club Ostschweizer Magier für drei Tage nach Blackpool in Grossbritannien geflogen. Dort findet jedes Jahr einer der grössten Zauberer-Events statt. Ich liebe diesen Anlass! Stell dir vor, rund 4000 Zauberer auf einem Haufen. Da werden alle wieder zu Kindern...

«Nach eineinhalb Jahren 24/7 als Mutter bin ich zusehends unruhig geworden. Konnte nicht mehr richtig abschalten und merkte, wie ich mich einfach nach ein paar Tagen reiner Eli-Zeit sehnte.»

Eli Simic

Wie hast du gemerkt, dass du jetzt eine Auszeit brauchst?
Ich bin grundsätzlich hart im Nehmen, vertrage viel, auch wenig Zeit für mich. Ich muss fast sagen, leider. Doch nach eineinhalb Jahren 24/7 als Mutter bin ich doch zusehends unruhig geworden. Konnte nicht mehr richtig abschalten und merkte, wie ich mich einfach nach ein paar Tagen reiner Eli-Zeit sehnte.

Die findest du bei einem Magier-Grossevent?
Zaubern und shoppen! (lacht) Ja, das finde ich total entspannend – und wegfliegen. 

Also mal kurz nach Bern fahren, bringt dir nichts?
Nein, ich muss wirklich in ein Flugzeug steigen, um richtig abzuschalten und runterzufahren. Das war aber schon immer so.

Eli Simic Mia Februar 2020

Längst wieder vereint: Eli Simic und Tochter Mia.

Instagram/Eli Simic

Wie fühlte es sich ohne Mia am Flughafen an?
Ich hatte ständig das Gefühl, etwas vergessen zu haben. Irgendwie fühlte es sich nackt an und gleichzeitig federleicht! Praktisch kein Gepäck, auf kein Kind aufpassen. Niemand will etwas von mir – grossartig!

Und wie war es später in England?
Ich hatte gemischte Gefühle. Einerseits habe ich Mia natürlich vermisst und es war zunächst auch ein komisches Gefühl, erstmals so weit von ihr entfernt zu sein. Gleichzeitig war ich superhappy, mal wieder alleine unterwegs zu sein.

«Ich finde es überhaupt nicht egoistisch, im Gegenteil: Wer sich als Mutter schaut, tut sich selbst und seinen Kindern Gutes.»

Eli Simic

Einige deiner Follower fanden deine Mini-Auszeit egoistisch und haben dir das auch mitgeteilt. Was sagst du dazu?
Ich finde es überhaupt nicht egoistisch, im Gegenteil: Wer sich als Mutter schaut, tut sich selbst und seinen Kindern Gutes. Gewisse Vorwürfe waren auch absurd.

Welche denn?
Zum Beispiel, ob ich Mia auch in gute Hände gegeben hätte. Logisch, in die allerbesten: die meiner Eltern. Ich würde sie doch nicht wildfremden Leuten übergeben!

Was war der happigste Vorwurf?
«Das ist gemein deinem Kind gegenüber.»

Hat dich das verletzt?
Nein, ich weiss ja, dass es für mich und Mia perfekt gepasst hat. Für fiese Kommentare habe ich mir schon lange eine Kühlschrank-Taktik angewöhnt. Ohne die würdest du in den sozialen Medien innert kürzester Zeit durchdrehen. 

Wie hat Mia auf deinen Ausflug reagiert?
Ich habe sie im Vorfeld gut darauf vorbereitet und ihr genau erklärt, was ich mache, wo ich hingehe, wer auf sie aufpasst und wann ich wieder zurück bin. Das hat prima funktioniert. Und dann gibts schliesslich noch Facetime.

Habt ihr euch jeden Tag gehört?
Ja, jeweils am Morgen nach dem Aufstehen und abends vor dem Zu-Bett-Gehen. Manchmal auch kurz am Mittag.

Also ständig ...
(Lacht) Findest du? Komm schon, es war mein erstes Mal!

Von Maria Ryser am 26. Februar 2020 - 17:41 Uhr