Mal ist es ein Fuss, mal ein speckiges Beinchen. Mal ist es blonder Flaum auf dem Kopf, mal ein ulkig bedrucktes Babybody. Aber nie sieht man von Sylvester Apollo Bear, 4 Monate, das Gesicht. Seine Mama, das New Yorker Model Emily Ratajkowski, 30, achtet peinlich genau darauf, dass ihr Sohn unerkannt bleibt, obwohl er immer wieder auf ihrem Instagram-Profil zu sehen ist.
Grund dafür ist wohl nicht nur Ratajkowskis weitreichende Erfahrung mit Shitstorms – zuletzt, weil sie Sly laut der selbsternannten Mütterpolizei «falsch» gehalten hat.
Dem Model wird klar sein, dass das Posten von Kinderbildern in den sozialen Medien aus vielen weiteren Gründen sehr umstritten ist. Es geht nicht nur um möglichen Missbrauch der Bilder, sondern auch darum, dass Eltern mit unbedachten Postings das Kindeswohl verletzten können. Die Geschäftsführerin der Stiftung Kinderschutz Schweiz, Regula Bernhard Hug, empfiehlt deswegen, dass sich Eltern fünf Fragen stellen, bevor sie ein Bild von ihrem Kind im Internet teilen:
- In welchem Umfeld teile ich das Bild? (Nicht nur Facebook und Instagram sind problematisch, auch das Versenden über Whatsapp sollte mit Bedacht geschehen)
- Habe ich mit den Empfänger:innen über die Verwendung gesprochen? (Ja, auch mit Grosseltern ist dieses Gespräch wichtig)
- Kann ich die Information zum Bild und auf dem Bild reduzieren? (Nur einen Ausschnitt wählen, Namen und Orte nicht nennen)
- Würde ich dasselbe Bild von mir meinen Vorgesetzten zeigen?
- Was bringt es dem Kind, wenn ich dieses Bild teile?
Eine ausführliche Erklärung zu den Fragen findet ihr hier.
Nun ist es aber auch schön, wenn Eltern die Freude über ihr süsses Baby teilen und sich alle Welt mitfreuen kann. Emily Ratajkowski geht es da genau gleich. Nun hat sie einen Weg gefunden, das Gesicht ihres Sohnes zu zeigen, ohne dass man ihr dafür irgendetwas vorwerfen könnte. Sie hat nämlich nicht ein Foto von Sly geteilt, sondern ein gemaltes Bild von ihrer kleinen Familie, das sie zum Geburtstag erhalten hat. So lässt sich zwar der Jö-Faktor des Kleinen erahnen – dennoch bleibt sein Gesicht «kunstvoll» verborgen. Genial!
Gemalt hat das farbenfrohe Bild übrigens die aufstrebende New Yorker Künstlerin Sydney Vernon, die die Kunstfans Emily Ratajkowski und Ehemann Sebastian als «dear collectors» («liebgewonnene Sammler») bezeichnet.