Wenn das schwedische Königshaus feiert, sind auch Prinzessin Estelle (11) und Prinz Oscar (7) meist nicht weit. Schliesslich ist Estelle von Schweden nach ihrer Mutter Victoria die nächste Königin von Schweden und auch ihr Bruder Oscar nimmt mit dem dritten Platz in der Thronfolge eine wichtige Rolle ein. Und so schritten die zwei Kinder wie selbstverständlich auch am Donnerstagabend über den Vorplatz von Schloss Drottningholm. Es war der Start zu den Feierlichkeiten anlässlich des 50. Thronjubiläums ihres Grossvaters König Carl Gustaf (77). Dabei hielten die zwei Jung-Royals im schicken Anzug beziehungsweise dem eleganten grünen Abendkleid locker mit ihren Grosseltern, den Eltern sowie Tanten und Onkeln mit.
Die elegante Kleidung war nicht nur dem Jubiläum selber geschuldet, sondern auch dem Anlass an diesem Abend: Es ging an die Jubiläumsvorstellung der Königlichen Oper im Schlosstheater. Kinder bei einer Opernaufführung? Keine schlechte Idee! So belegen Studien immer wieder, dass sich kulturelle Bildung positiv auf die persönliche Entwicklung von Kindern auswirkt.
In die Oper mit Kindern – ein Trend
Opernbesuche sind aber längst nicht nur kleinen Royals vorbehalten. Auch in der Schweiz boomen Theater- und Opernaufführungen für Kinder. Das Opernhaus Zürich beispielsweise hat mit dem Musiktheater «Hexe Hillary geht in die Oper» aktuell eine Inszenierung für «Operneinsteiger:innen ab 5 Jahren» im Programm, in der Ausschnitte aus Klassikern wie «Hänsel und Gretel», «Die Zauberflöte» oder «Faust» integriert wurden. Die 50-minütige Aufführung erfüllt dann auch bereits viele der wichtigsten Punkte, die für einen Opernbesuch mit Kindern empfehlenswert sind.
So sollte es vielleicht nicht unbedingt eine Fünf-Stunden-Oper zum Start sein. Auch gibt es viele Opern, die sich von der Thematik her nicht für Kinder eignen. Das Portal Eltern.de führt als geeignete Stücke unter anderem «Die Zauberflöte» oder «Der Barbier von Sevilla» auf. Oder aber, man sucht direkt nach Kinder- oder Familienopern, wie sie nicht nur das Opernhaus Zürich anbietet. Auch die Bühnen Bern oder das Theater Basel haben beispielsweise Kinder- beziehungsweise Familienangebote. Solche Opern sind oftmals nicht nur kürzer, sondern auch vom Bühnenbild, der Sprache und den angesprochenen Themen gezielter auf Kinder ausgerichtet und vermitteln neben Musik und Kultur weitere lehrreiche Botschaften für die Jüngsten.
Die Oper hinter den Kulissen entdecken
In vielen Häusern lässt sich die Oper aber auch auf eine ganz andere Art entdecken, als nur aus dem Zuschauerraum. Ein witziges Konzept verfolgt hier beispielsweise die Bayerische Staatsoper mit «Maestro Margarini», eine Comicfigur, die die Kinder digital und interaktiv mitnimmt hinter die Kulissen und so einen ersten spielerischen Zugang ermöglicht. Das Opernhaus Zürich wiederum bietet ein buntes Angebot an Workshops oder Ferienangeboten, welches Kindern die Welt von Musik, Tanz und Spiel näherbringt.
Ein Weg, den so ähnlich übrigens auch Prinzessin Estelle und Prinz Oscar von Schweden bereits gegangen sind. So war die Jubiläumsvorstellung am Donnerstag keinesfalls ihre erste Opernerfahrung. Bereits im letzten Dezember waren sie zusammen mit Kronprinzessin Victoria (46) und Prinz Daniel (50) zu Besuch im Königlichen Opernhaus in Stockholm.
Anlass damals war eine Aufführung des Balletts «Cindarella». Zuvor durften Estelle und Oscar zusammen mit ihren Eltern einen Blick hinter die Kulissen werfen, zum Beispiel im Kostümarchiv wühlen und sogar eines anziehen. Da erstaunt es kaum, dass sie sich auch dieses Mal auf die Opernaufführung nicht entgehen lassen wollten.