Was tun Hazel Brugger (29) und Thomas Spitzer (34) im Urlaub? Sie warten, bis ihr Kind (2) einen Mittagsschlaf macht, um eine neue Podcastfolge aufnehmen zu können.
Beziehungsweise rennt ER im Urlaub gerne tagelang herum, um die ganze Technik für eine Podcastaufnahme aus der Ferne zu organisieren. Denn für IHN ist dies der Inbegriff eines spannenden Urlaubs. Er lerne eine Region nicht kennen, wenn er sich einfach mit einem Handtuch an den Strand knalle, sagt Thomas Spitzer. Sondern nur, wenn er dort etwas organisieren müsse. Ein Kabel oder eine SD-Karte ... oder ähnliches. «Dann komme ich mir vor wie Indiana Jones.»
Hazel Brugger versteht unter Urlaub etwas ganz anderes. Sie möchte einfach nur entspannen. Auch mit Kind. Und sie hat den perfekten Ort gefunden, an dem das möglich ist. Das Elternpaar sendet seine Urlaubsfolge nämlich direkt aus einem All-Inclusive-Familienresort auf Sizilien. «Ich muss nicht kochen, ich muss nicht waschen, ich muss überhaupt nichts planen, muss nie ins Auto oder aufs Fahrrad steigen und hab alles vor der Haustür, was ich brauche. Das ist doch mega geil», schwärmt sie.
«Es ist der erste Urlaub den ich cool finde – mit Kind.»
Hazel Brugger
Unverblümt gibt die Comedienne zu: «Es ist der erste Urlaub den ich cool finde – mit Kind.»
Bereits frühere Ferienerlebnisse mit ihrer Tochter haben Hazel und Thomas in Bild und Ton festgehalten. Damals nahmen sie uns mit in die ersten Babyferien an die Ostsee. Und Hazel stellte ernüchtert fest: «Man weiss genau, dass das Kind sich nicht an diese Momente erinnern wird. Eigentlich wäre es günstiger und auch stressfreier, im Nachhinein einfach zu behaupten, dass man im Urlaub war.»
Warum ist Familienurlaub eigentlich so anstrengend?
Im All-Inclusive-Hotel mit Kinderclub jedoch lernt auch sie die entspannte Seite von Familienferien kennen. Wobei Thomas überzeugt ist, dass dies vor allen an seinen Qualitäten als «verständnisvoller, moderner und ruhiger» Partner liege. «Dafür, dass du es so entspannend findest hier mit Kind, habe ich das Kind ganz schön viel», meint er lachend. «Wenn ich nicht dabei wäre, wäre dieser Urlaub nullkommanull erholsam.»
Umgekehrt wäre das doch genau so, meint Hazel. «Aber weisst du, wann es richtig erholsam wäre: Wenn nur du und ich hier wären.» Denn auch wenn einem in einem All-inclusive-Resort Sorgen und Arbeit abgenommen werden: Man bleibt als Eltern eines Kleinkindes stets von dessen irrationalen Stimmungsschwankungen abhängig. Ihre Tochter wolle zum Beispiel jeweils gleichzeitig nicht barfuss, aber auch nicht in Schuhen gehen. Oder baden im Pool, aber bitte auch schlafen. Wünsche der Unmöglichkeit, deren Nichterfüllung Frustration nach sich zieht. Das kennen wohl alle Eltern.
Die Nachtschicht übernimmt Thomas Spitzer
Und so kommt es, dass sich Eltern auch in den entspanntesten Familienferien Work und Mental Load aufteilen müssen. Er sei dem Nachtdienst zugeteilt, erklärt Thomas Spitzer den Hörerinnen und Hörern. «Ich mache hier alle Nächte mit dem Baby. Wir schlafen jede Nacht 9 Stunden.» Das Baby zum Schlafen zu bringen sei sein Spezialgebiet. Anders als bei Hazel klappe das Einschlafen bei ihm ganz unkompliziert.
«Schlafengehen fühlt sich für kleine Kinder immer an wie Abschiednehmen.»
Hazel Brugger
Dazu liefert seine Frau allerdings auch gleich die Erklärung: «Schlafengehen fühlt sich für kleine Kinder immer an wie Abschiednehmen. Und Abschiednehmen von der Mama ist halt für viele Kinder am schwersten.» Mütter seien nun mal oft die engsten Bindungspersonen in der frühen Kindheit.
Und um auch diesem, in manchen Familien emotional belasteten Thema mit Humor entgegenzutreten, meint sie: «Bei Vaterfiguren stellen sie sich tot.»
Die ganze Podcast-Folge aus dem ersten erholsamen Familienurlaub von Hazel Brugger und Thomas Spitzer findet ihr hier. Dort geben die Comedians auch preis, wie sie die Finanzen für so eine Ferienwoche zu dritt aufteilen.
- Warum kein Elternteil es persönlich nehmen muss, wenn ein Kind vorübergehend den anderen Elternteil vorzieht, erfahrt ihr in unserem Interview mit Familienberaterin Karin Schmid.
- Und wieso es für Mütter ein Kompliment ist, wenn Kinder bei ihnen trotzen, nörgeln und das Einschlafen verweigern, erfahrt ihr hier.
- Wusstet ihr, dass es eine Packformel für Familienferien gibt? Unter diesem Link könnt ihr ausrechnen, wieviele T-Shirts ihr fürs Kind einpacken müsst.