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Serena Williams über ihre Schwangerschaft

«Ich fühlte keine Verbindung zu meiner Tochter»

Serena Williams' Tochter Olympia ist mittlerweile vier Jahre alt. Immer wieder verzaubert Serena ihre Follower mit herzigen Mutter-Tochter Schnappschüssen. Doch die Geburt von Olympia hätte Serena fast das Leben gekostet. In einem Essay erzählt Serena Williams von den bangen Stunden und davon, warum sie es liebte, schwanger zu sein, aber keine Verbindung zu ihrem Baby spürte.

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Serena Williams, Olympia

Serena Williams kämpfte nach der Geburt von Olympia um ihr Leben.

Instagram / Serena Williams

Serena Williams (40) und Tochter Olympia (4) sind ein wahres Dreamteam. Immer wieder teilt der Tennis-Star süsse Schappschüsse von ihrer Tochter und macht deutlich, wie sehr sie das Leben als Mama geniesst. Doch der gemeinsame Start von Mutter und Tochter war alles andere als einfach. 

Bereits wenige Monate nach der Geburt enthüllte Serena, dass sie diese fast nicht überlebt hätte. In einem Essay für die Zeitschrift «Elle» erläutert Serena nun, was damals genau geschehen ist. 

 

Innerhalb von einer Woche musste die Tennisspielerin inklusive Kaiserschnitt vier Mal operiert werden. Schuld daran war eine Lungenembolie, wegen der sie stark husten musste, was dazu führte, dass die Kaiserschnitt-Narbe aufplatzte. Später stellten die Ärzte zudem Blutgerinnsel in ihrem Bauch fest und mussten verhindern, dass das Blut in Serenas Lunge gelangt. Als sie schliesslich mit ihrer Tochter nach Hause durfte, verbrachte sie dort die nächsten sechs Wochen liegend im Bett.

«Panik hätte alles schlimmer gemacht»

Im Nachhinein sagt Williams, sie habe im Spital nicht realisiert, wie schlecht es ihr ging – und das sei ein grosses Glück gewesen: «Panik hätte alles noch schlimmer gemacht», findet sie. Dass etwas nicht in Ordnung ist, hat Serena damals aber sehr wohl gemerkt. Noch vor den Pflegenden. Weil sie bereits 2010 ein Blutgerinnsel in der Lunge hatte, wusste sie, dass sie anfällig dafür ist und fragte nach der Geburt, wann sie eine Heparin-Infusion bekomme, die Blutgerinnsel verhindert. Es passierte lange nichts. «Niemand hörte mir wirklich zu», erinnert sich Serena. Erst ihre Ärztin habe das getan und darauf bestanden, dass ein Untersuch gemacht wird, bei dem schliesslich die Lungenembolie festgestellt wurde.

So schlimm diese Tage nach der Geburt waren, so schön sei jedoch die Schwangerschaft gewesen. «Ich gehöre zu den Frauen, die es liebten, schwanger zu sein», schreibt Serena. Sie habe die positive Aufmerksamkeit genossen, an die sie sich bislang von der Presse nicht gewohnt war. Sie sei entspannt gewesen und habe einfach mal nichts getan. «Mein Fokus beschränkte sich darauf, mich für das Baby gesund zu halten», erklärt Serena. 

Serena Williams und Tochter Alexis Olympia Ohanian

Serena und Olympia sind gerne im Partnerlook unterwegs.

Instagram/serenawilliams

Selbst als die Wehen eintraten, habe sie das als «grossartig» erlebt. Sie habe es geliebt, zu spüren, wie ihr Körper versucht, das Baby herauszudrücken. Zuvor habe sie sämtliche Geburtsvorbereitungskurse besucht, die das Krankenhaus angeboten hat und wand dann alle gelernten Techniken an. Am nächsten Morgen seien die Wehen jedoch stärker geworden und mit jeder sei die Herzfrequenz des Babys gesunken. Schliesslich befanden die Ärzte, dass ein Kaiserschnitt nötig ist – was Serena eigentlich nicht wollte. Doch sie stimmte dem Kaiserschnitt zu. Auch dank ihren Erfahrungen als Sportlerin: «Als Athletin geht es oft darum, den Körper zu kontrollieren und seine Kraft einzusetzen, aber es geht auch darum, zu wissen, wann man aufgeben muss», schreibt Williams.

Der «Das ist mein Baby»-Moment fehlte

Ab dem Moment, als der Entscheid für den Kaiserschnitt fiel, sei sie nur noch nervös gewesen, ihre Tochter endlich kennenzulernen. «Während meiner gesamten Schwangerschaft habe ich nämlich keine Verbindung zu ihr gespürt», offenbart Serena. Obwohl sie so gerne schwanger war, habe sie nie einen «Das ist mein Baby»-Moment gehabt. Sie wisse, dass das ein Tabu ist, «weil wir von der ersten Sekunde an verliebt sein sollten». Sie hätte ihr Baby auch um jeden Preis beschützt, nur diese besagte Verbindung habe sie eben nicht gefühlt – obwohl sie die ganze Schwangerschaft darauf wartete.

«Einige meiner Freundinnen sagten mir, dass sie diese Verbindung im Mutterleib auch nicht gespürt hätten», schreibt Serena. Das habe ihr geholfen, sich besser zu fühlen. Trotzdem habe sie sich nach dieser Emotion gesehnt. 

Als Olympia schliesslich auf der Welt war, sei die Liebe sofort da gewesen. «Ich konnte nicht aufhören, sie anzustarren», erinnert sich Serena. Noch heute habe sie das Bedürfnis, ständig in der Nähe ihrer Tochter zu sein. Auch hätten sich ihre Prioritäten seit sie Mutter ist extrem verändert: «Das Gewinnen ist jetzt kein Bedürfnis mehr, sondern ein Wunsch», erklärt Williams. Sie wolle noch immer Titel, Erfolg und Wertschätzung, «aber das ist nicht mehr mein Grund, um morgens aufzustehen.»

Von fei am 10. April 2022 - 16:51 Uhr