Jack Nicholsons (85) Tochter Tessa Gourin (28) ist Schauspielerin. Ein Nepo-Baby ist sie allerdings nicht. Das stellte die New-Yorkerin vor Kurzem in einem Essay für das Magazin «Newsweek» fest. Denn, wer Tessa Vater ist, wurde lange Zeit nur hinter verschlossenen Türen gemunkelt.
Als uneheliche Tochter des Hollywood-Stars wuchs Tessa in Brooklyn ohne Vater auf. «Von klein auf hat mir meine Mutter gesagt, ich sollte es niemandem erzählen, dass ich einen berühmten Vater habe», sagt sie bei «The Daily Beast».
Was ist ein Nepo Baby?
Nepo Babys sind Menschen, die dank Vitamin B und Vetternwirtschaft, auch Nepotismus genannt, Erfolg erlangt haben oder Profit erzielen. In den vergangenen Wochen kursierte der Begriff in den Sozialen Medien mit hauptsächlichem Augenmerk auf Promi-Kinder wie Leni Klum (18), die Tochter von Heidi Klum (49) oder Lily-Rose Depp (23), die Tochter von Johnny Depp (59) – die offensichtlich wegen des Status ihrer berühmten Eltern einen Karriere-Vorteil haben.
Bei Tessa Gourin war dies nicht der Fall, wie sie selbst betont. Zwar profitierte sie davon, dass sie dank ihres heimlichen Zahl-Papis Privatschulen besuchen konnte, doch mehr war da nicht. … weder konnte Tessa zu ihrem Vater als Kind eine Bindung aufbauen, noch profitierte sie von dessen Hollywood-Beziehungen, als es um ihren Berufswunsch ging, Schauspielerin zu werden. «Ich bin Jack Nicholsons Tochter – ich wünschte, man könnte mich ein Nepo-Baby nennen.»
So sehr litt Tessa Gourin unter der Abwesenheit ihres Vaters
Tessa Gourin ist nicht Jack Nicholsons einziges Kind. Er soll mindestens fünf Kinder von vier verschiedenen Frauen haben. Tessa ist eines von ihnen. Der Hollywoodstar hat sie allerdings nie öffentlich als seine Tochter anerkannt.
Sie wuchs zusammen mit ihrer Mutter, einer Immobilienmaklerin, und einem jüngeren Halbbruder in New York auf. Nicholson soll mit Tessas Mutter eine Affäre gehabt haben. «Meine Mutter wollte, dass ich eine Beziehung mit ihm habe, aber er sagte, er sei nicht interessiert», sagt Tessa.
Als Kind habe sie ihn ab und an getroffen, doch die Treffen seien verkrampft abgelaufen. «Waren Sie schon einmal bei einem Date und haben gespürt, dass die andere Person einfach nicht in Stimmung ist? So ist so ziemlich jede Verabredung, die ich jemals mit Jack Nicholson hatte, abgelaufen.» Darunter hat sie offenbar sehr gelitten.
«Ich glaube, dass ich meinem Vater ein wenig ähnlich bin, nach dem, was ich gelesen habe.»
Tessa Gourin
Mittlerweile haben die beiden seit Jahren keinen Kontakt mehr – ohne Erklärung. «Ich habe mir meine eigene Meinung gebildet. Er ist ein komplizierter Mensch, und ich glaube, meine Mutter kämpft mit ihren eigenen Dämonen. Bei der Kombination von beidem war ich einfach nur ein Kollateralschaden.»
Diese Situation empfindet sie als «wirklich beschissenes Los». Davon zerstören lassen wolle sie sich jedoch nicht, sagt Gourin.
Nicht nur äusserlich ähnelt Tessa Gourin ihrem berühmten Vater. Sie erkennt sich auch charakterlich in ihm wieder. Offenbar ist sie von mehreren Privatschulen geflogen, die er bezahlt hat. «Ich bin verdammt verrückt», sagt sie. «Und ich glaube, dass ich meinem Vater ein wenig ähnlich bin, nach dem, was ich gelesen habe.»
Zur Schauspielerei hingezogen fühlte sich Tessa Gourin jedoch nicht wegen ihres berühmten Vaters – oder nicht direkt. Denn ihre schwierige Beziehung zu ihm hat ihr zumindest eine Grundlage für die Schauspielerei verschafft. «Aufgrund meiner Lebenserfahrungen habe ich viele widersprüchliche Emotionen, und die Schauspielerei ist für mich ein Ort, an dem ich diese Gefühle ausleben kann.»
Vaterfigur ist wichtig in einer Kindheit
Jack Nicholson hat also die Erziehung mindestens eines seiner Kinder ganz dessen Mutter überlassen, während er aus dem Off dafür sorgte, dass genügend Geld vorhanden ist. Er stammt aus einer Generation, in der diese Rollenverteilung breit vertreten war. Was jedoch seinen Umgang mit Tessa Gourin weder erklärt noch entschuldigt. Wie er selbst über die Erlebnisse seiner unehelichen Tochter denkt, ist nicht bekannt. Ob er mittlerweile bereut, ein abwesender Vater gewesen zu sein?
Sicher ist, die neue Vätergeneration scheint zu begreifen, dass es im Idealfall beide Elternteile braucht, um Kindern Geborgenheit und Nähe zu geben. Wie wichtig die Vaterbindung für Kinder ist, zeigt eine norwegische Studie aus dem Jahr 2019. Diese konnte nachweisen, dass Kinder, welche nach einer Scheidung den Kontakt zum Vater teilweise oder ganz verlieren, vermehrt unter gesundheitlichen Beschwerden leiden. Nebst emotionalen Problemen wie Angst oder Stress zeigten sich auch körperliche, etwa Magen- und Kopfschmerzen. Mehr dazu erfahrt ihr unter diesem Link.