Über ihr Privatleben hat Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer (35) in der Vergangenheit kaum gesprochen. Umso überraschender ist es, welch intime Einblicke der «Tatort»-Star mit Schweizer Pass nun gewährt. Und das wohlüberlegt und aus gutem Grund.
In einem Doppel-Interview mit der «Vogue» erzählt die Schauspielerin nicht nur, dass sie seit fünf Jahren mit der Künstlerin Katharina Zorn (28) zusammen ist, sondern posiert sogar mit ihrer Partnerin und deren leiblichen Tochter Zoe (6) für ein Familien-Shooting.
Darüber, ob sie diesen Schritt wagen möchten, haben die beiden Frauen im Vorfeld oft gesprochen. «Wir wissen, dass es auch negative Reaktionen geben wird», sagt Katharina Zorn. Und Jasna Fritzi Bauer erklärt: «Wir glauben, dass es jetzt an der Zeit ist, dass wir nach vorne gehen und ein Zeichen setzen.» Dies unter anderem, weil sie einen Rechtsruck in der Gesellschaft und eine aufgeheizte Stimmung sehen und es für einige Menschen noch immer etwas Ungewöhnliches sei, wenn zwei Frauen gemeinsam ein Kind grossziehen.
Als sich Jasna und Katharina kennenlernten, war Zoe noch ein Baby. Ihr Papa sei präsent, doch Katharina Zorn sagt: «Wir sind eine Familie, zwei Mütter.» Zoe sage jeweils «die eine Mama» und «die andere Mama» oder «die kleine Mama» und «die grosse Mama». Doch was für die 6-Jährige offenbar total normal ist, veranlasse manchmal völlig Fremde dazu, intime Fragen zu stellen. Etwa: «Wem gehört das Kind?» Oder «Wer hat es geboren?» Sie seien jedoch zu 100 Prozent gleichberechtigte Mütter.
TV-Auftritt wurde zum Wendepunkt
Die Familie betrachte sie als eine «Insel zum Zurückkommen», erklärt Katharina Zorn. Sie sagt: «Ein Kind, das sich seiner Sicherheit bewusst ist, kann Selbstbewusstsein entwickeln.» Dass sie öffentlich über ihre eigene Familie und ihre Beziehung sprechen möchten, wurde ihnen durch einen TV-Auftritt von Jasna bei «Inas Nacht» bewusst.
In der Show wurde sie von der Moderatorin Ina Müller zu ihrer Wohnsituation befragt. Müller ging davon aus, dass Jasna in einer WG wohnt und wollte wissen, wie viele Menschen dort leben. Als Jasna antwortete: «Wir sind zwei Erwachsene und ein Kind», hakte die Moderatorin nach, ob Jasna mit dieser Person verheiratet sei, ob es denn nicht nerve, mit einem «fremden Kind» zusammenzuwohnen. Jasna habe das Thema irgendwann beenden können und Katharina habe gespürt, wie unwohl ihr im Gespräch war. Gleichzeitig war Katharina auch verletzt – wegen Zoe: «Ich fragte mich: Warum sollten wir etwas für uns behalten, auf das wir so stolz sind?» Der Abend sei ein Wendepunkt gewesen.