Überraschung: SRF-Moderator Julian Thorner ist Vater geworden. Ein schönes Ereignis. In Zeiten von Corona aber trüben Social Distancing, überfüllte Spitäler und strenge Regeln für Geburten das Elternglück zumindest ein wenig.
Der 32-Jährige erzählt seiner Kollegin Mona Vetsch, 44, wie aufwühlend diese Tage für ihn und seine Frau waren. «Wenn es dann da ist, also dieses kleine Wesen ist auf der Welt, dann hast du alle Beschützerinstinkte hochgefahren und dann sagt dir nach 24 Stunden jemand: ‹So, Sie müssen das Spital jetzt verlassen.› Das hat mir schon das Herz gebrochen. Meine Frau und mein Kind allein zu lassen, das war hart.»
Seine Frau sei nach der Meldung, dass Väter aufgrund der Coronoakrise nur noch während der Geburt im Krankenhaus sein dürfen, erst einmal geschockt gewesen, so der Thurgauer weiter. «Dann haben wir uns aber beruhigt und relativ schnell sachlich überlegt und versucht, das Ganze ins Positive zu drehen.»
Die Stimmung im Spital sei wegen Corona sehr aussergewöhnlich gewesen, erzählt der frischgebackene Papa. «Es war unglaublich still in den Gängen der Geburtenstation. Diese Stille war beängstigend.»
Bei allem Glück sei das Schwierigste, dass die Grosseltern ihren Enkel noch nicht kennenlernen dürfen. «Zu ihrem aber auch zum Schutz unseres Sohnes konnten sie ihn noch nicht besuchen. Das ist für meine Frau und mich einer der schwierigsten Punkte.» Die junge Familie stellte den Kleinen aber via Videotelefon den stolzen Grosseltern vor. «Wir haben schon fast einen Livestream», lacht Thorner.
Werdenden Eltern möchte er auf den Weg geben: «Nehmt die Situation so an, wie sie ist und freut euch am Positiven, nämlich dem gesunden Kind, dass auf die Welt kommt.»
Kind und Mutter sind mittlerweile gesund aus dem Spital entlassen worden. Aber auch zu Hause müssen die jungen Eltern unter erschwerten Bedingungen lernen, wie sie mit ihrem Neugeborenen umgehen können. «Unsere Hebamme kommt noch zu uns, aber es ist wie im Spital. Sie hat Handschuhe und Schutzmaske an, fasst uns und das Kind nicht an, sondern instruiert uns nur mit zwei Metern Abstand.» Alles, was nicht vor Ort gemacht werden müsse, werde virtuell erklärt, so Thorner weiter. Er habe aber einen unglaublichen Respekt vor dem Pflegepersonal und den Hebammen: «Das ist unglaublich, was die im Moment leisten. Wirklich!»