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Frieden statt Rosenkrieg

Kennt ihr schon Parallel Parenting?

Wenn sich Eltern entscheiden getrennte Wege zu gehen, können Emotionen ganz schön hoch kochen. Parallel Parenting kann dabei ein guter Weg sein, um sich als Familie neu aufzustellen und sich fiese Schlammschlachten zu ersparen. Wir erklären, was es damit auf sich hat.

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Wenn sich Eltern trennen, kann sogar eine kurze Kinderübergabe herausfordernd sein.

Wenn sich Eltern trennen, kann sogar eine kurze Kinderübergabe herausfordernd sein.

Getty Images

Wenn eine Familie auseinanderbricht, ist das immer herausfordernd. Sowohl für Eltern als auch für Kinder. Dass Emotionen hoch kochen und die Enttäuschungen gross sind, gehört bei Trennungen oft dazu. 

Vor allem an Anfang kann es für frisch Getrennte schwierig sein, in Sachen Sorgerecht, Besuchsrecht und Kinderbetreuung eine gemeinsame Sprache zu finden. Was aber die meisten Eltern vereint ist der Wunsch, das Beste für ihre Kinder bieten zu können. Hier kommt das sogenannte Parallel Parenting ins Spiel. Parallel Parenting kann man als eine Form von Co-Parenting (gemeinsamer Elternschaft) sehen, wie die Seite «leben-und-erziehen.de» erklärt. Die Modelle unterscheiden sich dabei aber in gewissen Punkten.

Die Unterschiede von Co- und Parallel Parenting

 

  • Während Eltern beim Co-Parenting auf gemeinsame Absprachen setzen, ist die Kommunikation beim Parallel Parenting auf das Nötigste reduziert. Dabei geht es darum, Konflikte zu vermeiden.
  • Beim Co-Parenting treffen Eltern die meisten Entscheidungen, die das Kind betreffen, gemeinsam. Beim Parallel Parenting  hingegen ist das Kind an festgelegten Tagen bei jeweils einem Elternteil. Dieser ist es, der an seinen Kindertagen selber entscheidet und anstehende Terminen und Pflichten selber bestreitet.
  • Beim Co-Parenting treffen sich Eltern bei der Übergabe der Kinder. Es kann sogar sein, dass Co-Parenting-Eltern bewusst auch Sachen als ganze Familie unternehmen. Beim Parallel Parenting wird darauf geachtet, dass Eltern nicht in Kontakt kommen. So laufen die Kinder zum Beispiel eigenständig einige Meter vom Auto des einen zum Haus des anderen Elternteils.
  • Das Co-Parenting ist ziemlich frei und basiert auf wenig Regeln, da die Eltern gemeinsam und situativ entscheiden. Beim Parallel Parenting sind diverse Dinge im Voraus festgelegt und geregelt
Wife And Husband Splitting Children And House During Divorce Process

Beim Parallel Parenting will man den Kontakt zwischen den Elternteilen möglichst vermeiden.

Getty Images/iStockphoto
Die Vorteile von Parallel Parenting

Dank klaren Regeln und getrennten Entscheidungsmächten wird der Kontakt zwischen Getrennten auf ein Minimum reduziert. Eine Situation, die vor allem während und kurz nach Trennungen sehr von Vorteil sein kann und die Ruhe in den Gefühlsturm bringen kann.

Parallel Parenting ermöglicht folgende Vorteile:

  • Die Kinder können weiterhin zu beiden Elternteilen Kontakt hat, auch wenn das aktuelle Verhältnis zwischen den Eltern angespannt und schwierig ist.
  • Die Kinder kriegen es nicht mit, wenn sich Eltern streiten.
  • Der Stresspegel wird gesenkt, der Druck bei allen Familienmitgliedern raus genommen.
  • Jedes Elternteil kann selbständig und individuell Entscheidungen treffen.

Oft wird Parallel Parenting temporär eingesetzt. Bis sich die Wogen etwas geglättet haben und Eltern sich wieder ohne Groll begegnen können. Bis es aber soweit ist, ist Parallel Parenting eine super Option!

Von mzi am 29. Juli 2024 - 07:00 Uhr