Er tröstet, hilft beim Einschlafen, befriedigt den Saugreflex und schenkt Geborgenheit. Und trotzdem muss der Nuggi irgendwann weg. Zahnärzte raten, Kinder bereits im Alter von rund zwei Jahren zu entwöhnen. In Tat und Wahrheit ist es aber eher so, dass die meisten Knirpse ihre Schnuller erst so um den vierten Geburtstag - mehrheitlich unfreiwillig - abgeben.
Damit das Prozedere möglichst Herzschmerz-los über die Bühne geht, gibt es Tipps und Tricks. Die besten haben wir hier zusammengefasst.
Wer von Anfang an darauf achtet, den Nuggi nur gezielt einzusetzen, profitiert. Es zahlt sich aus, dem Kind den Nuggi wirklich nur dann zu geben, wenn es ihn braucht. Achtung vor der Gewohnheitsfalle: Beim Spielen, Schwatzen, Herumtoben und nach dem Essen darf der Nuggi getrost in der Schublade bleiben. Wichtig ist er vor allem dann, wenn sich ein Kind verletzt hat, es müde ist oder einfach so mal ein Trösterli braucht.
Wer schon einmal ein Nuggi-Kind hatte, weiss: Das Einschlafen geht am ringsten mit Schnuller im Mund. Deswegen raten wir vom kalten Entzug ab. Eltern dürfen aber absolut in die kleine Trickkiste greifen: In der Phase der Entwöhnung ist es völlig okay, den Nuggi aus dem Mund zu nehmen, wenn das Kleine eingeschlafen ist. Zuerst wird der Nuggi direkt neben das schlafende Kind hingelegt, mit der Zeit wandert er immer weiter weg.
Wir feiern Geburtstage, Weihnachten, Ostern etc. Warum also keine «Adieu Nuggi»-Party zelebrieren? Wir müssen ja nicht das ganz grosse Geschütz auffahren, aber Grosseltern und Gottis/Göttis zum Kuchen einladen wäre doch schön. Dazu ein paar Geschenke, die die Nuggi-Fee bringt, herzige Kindermusik, Sirup. Und dann, wenn das Kind parat ist, verabschieden wir in der grossen Runde die Nuggis. Wie wir das genau machen, soll doch das Kind selber entscheiden. Die Vorfreude auf die Party nutzen wir, um das Kleine möglichst langsam und schonend auf ein Leben ohne Nuggi vorzubereiten.
Kennt ihr sogenannte Nuggi-Bäume? Sie stehen vorwiegend im Zoo, in öffentlichen Pärken oder auf Spielplätzen. Hier dürfen Kinder die Bäume mit ihren nicht mehr gebrauchten Nuggis schmücken. Klingt jetzt erstmal nicht waaaaahnsinnig kreativ. Aber: Die Kinder können ihre Nuggis, vor allem am Anfang, immer wieder besuchen und jedes Mal aufs Neue stolz auf sich sein, dass sie den Abschied geschafft haben. Und wer weiss, vielleicht gibts für jeden abgegebenen Nuggi ein kleines Geschenkli?
Wenn es um den Samichlaus geht, erstarren Kinder gerne mal in Ehrfurcht. Der grosse bärtige Mann im roten Gewand hat es Kindern schon seit Jahrzehnten angetan. Was der Samichlaus sagt, gilt. Wenn der Samichlaus lobt, dann ist das das Grösste. Warum also nicht dem Samichlaus seine Nuggis mitgeben? Der kann sie dann an arme Kinder verteilen zum Beispiel. Als Gegenleistung gibts dafür ein Geschenkli aus dem Samichlaus-Sack. Besonders gut: Man kann das Kind, so lange es braucht, auf den Event vorbereiten und motivieren.
Nach einer kleinen Absprache mit dem Verkaufspersonal kann das Kind ein zum Beispiel lang ersehntes Spielzeug mit seinen Nuggis «bezahlen». Jede Wette, es wird besonders stolz sein und viel Freude haben?
Eine Idee ist es, mit dem Kind zusammen alle Nuggis in eine hübsche Schachtel zu legen und diese an die Adresse einer geheimen Fee zu senden. Das können zum Beispiel die Grosseltern sein. Zum Dank schickt die Fee, natürlich ebenfalls per Post, ein hübsches Geschenk zurück. Wer es etwas schonender will, kann alle drei Tage einen Nuggi verschicken und somit mehrere kleine Geschenkli von der Fee erhalten,
Ein ebenfalls schönes Ritual kann es sein, dass man mit dem Kind seine Nuggis an Luftballone hängt, die man dann zusammen und feierlich an einem Ort, den das Kind liebt, in die Luft steigen lässt. Schliesslich haben Engel auch Babys, die Nuggis brauchen. Und die sich wahnsinnig freuen, wenn jemand unten auf der Erde so mutig und grosszügig ist, seine abzugeben. Auch hier dürfen ruhig mehrere Bezugspersonen anwesend sein, die das Kind anfeuern und feiern.
Und nun viel Glück und gutes Gelingen, liebe Eltern, liebe Kinder! Es wird wahrscheinlich keine ganz einfache Reise. Aber das Ziel ist in Sicht! Versprochen.