Er ist Rockstar, Stilikone, Schauspieler – und neuerdings auch Autor. Mit «Let Love Rule» (dt. «Lass Liebe regieren») hat Lenny Kravitz, 56, nun seine Memoiren veröffentlicht. Darin schreibt der «Fly Away»-Interpret unter anderem über prägende Kindheitserinnerungen.
Dass er der Sohn einer Schwarzen Mutter und eines weissen Vaters ist, habe er erst in der Schule richtig verstanden, als Mitschüler begannen, mit dem Finger auf ihn zu zeigen. Seine Mutter, die Schauspielerin Roxie Rooker, habe ihn schon damals darin bestärkt, stolz auf seine verschiedenen Herkünfte zu sein. «Sie sagte: ‹Dein Vater ist ein russischer Jude. Und ich möchte, dass du stolz darauf bist. Und wir zwei sind Bahamaer afrikanischer Abstammung. Das ist deine Kultur und auch sie ist wunderschön. Ich will, dass du dies akzeptierst. Aber die Gesellschaft wird in dir nur den Schwarzen sehen. Sie werden die andere Seite nicht sehen›», schreibt der vierfache Grammy-Gewinner.
Doch Mama Roxie stärkte nicht nur das Selbstbewusstsein ihres Sohnes, sondern half ihm auch, seine Gefühle in Worte zu fassen ohne dafür verurteillt zu werden. Dazu wandte sie einen wirkungsvollen Trick an: Sie erfand eine imaginäre Figur. «Wenn ich ‹Abrakadabra› sagte, antworte sie mit ‹Ruff Ruff› und schlüpfte sogleich in die Rolle eines Hundes. Sie hatte plötzlich eine ganz andere Stimme und Gestik», erinnert sich Kravitz, der in seiner dreissigjährigen Karriere über 40 Millionen Platten verkaufte.
«Ich finde es wunderbar, wie sie einen Weg für mich fand, mich auszudrücken.»
Lenny Kravitz über seine Mutter
Als Vierjähriger habe er seiner Mama alles abgenommen. «Sie fragte mich, wie es mir geht und ich fühlte mich wohl dabei, ihr ehrlich zu antworten.» Am Schluss des Gesprächs habe sie jeweils gesagt «Okay, ich bringe jetzt Mami zurück, aber ich werde ihr nichts von unserem Gespräch verraten», so Kravitz weiter. Nach einem weiteren «Abrakadabra» sei der Hund verschwunden. «Ich finde es wunderbar, wie sie einen Weg für mich fand, mich auszudrücken.»
Gefühle werden bei Lenny Kravitz auch heute noch – oder vielleicht mehr denn je – grossgeschrieben. Die Beziehung zu seiner Tochter Zoë Kravitz, 32, seiner Ex-Frau, Schauspielerin Lisa Bonnet, 53, ihrem neuen Mann, Schauspieler Jason Momoa, 41, und deren zwei Kindern Lola, 13 und Nakoa-Wolf, 12, könnte nicht besser sein: «Wir sind beste Freunde und eine grosse Familie. Es ist alles Liebe.»