Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Zoë Jenny (50): Das ist leicht. Die Geburt meiner Tochter.
Was wären Sie als Kind gern geworden?
Astronautin.
Als Sie 16 waren: Wie hat Ihr Zimmer da ausgesehen?
Mein Zimmer war voll von Büchern, einer Staffelei, einem Saxofon und Noten, damals wollte ich Jazzmusikerin werden.
Was haben Sie für einen Spitznamen?
Ich habe keinen.
Wofür haben Sie zuletzt gebetet?
Das Geschenk des Glaubens wurde mir nicht zuteil.
Wann haben Sie zuletzt geweint?
Beim Tod meines Vaters.
Wer oder was wären Sie gern nach Ihrer Wiedergeburt?
Ich selbst, aber mit der Erinnerung an das vorige Leben.
Wie möchten Sie sterben?
Schnell und schmerzlos.
Was sollte auf Ihrem Grabstein stehen?
Gar nichts, ich will keinen Grabstein.
Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?
Auf meine anarchistischen Katzen, sie dürfen alles und müssen nichts.
Wovon haben Sie zuletzt geträumt?
Von einer Szene in Griechenland, die mich an meine Kindheit erinnerte.
Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Ungeduld und eine gewisse Unrast.
Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Ein deutscher Feuilletonist bezeichnete mich einmal als Hexe. Gott sei Dank werden wir nicht mehr verbrannt.
Wofür sollte es Bussen geben?
Für Politikerinnen und Politiker, die trotz besserem Wissen falsche Informationen verbreiten.
Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für Reisen und gute Hotels.
Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Während Corona habe ich angefangen, Hebräisch zu lernen. Online mit einem Lehrer in Tel Aviv.
Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Das war ein Brief einer Zwölfjährigen, der mein Kinderbuch «Nachts werden alle Wünsche wahr» gefallen hat.
Haben Sie schon einmal eine Therapie gemacht?
Ja, natürlich. Wie man in der Biografie «Die Nachtmaschine» über meinen Vater nachlesen kann, waren meine Kindheit und meine Jugend ziemlich traumatisierend und teilweise unheimlich.
Was verabscheuen Sie am meisten?
Wichtigtuerei.
Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Bücher und ein Klavier.
Wo möchten Sie leben?
Dort, wo ich lebe, im Wienerwald.
Welches ist Ihr Lieblingsspiel?
«Mensch ärgere Dich nicht», bei keinem anderen Spiel kommen so viele Emotionen auf.
Mit wem würden Sie gern zusammen zu Abend essen?
Mit Kate Winslet, Christiane Amanpour und Melinda Gates wäre schön.
Wer sind Ihre Lieblingsheldinnen und -helden?
Donald Duck, der das permanente Scheitern des kleinen Mannes personifiziert, und all die unzähligen Frauen, die Grosses geleistet haben, ohne dafür entsprechend gewürdigt zu werden.
Haben Sie einen Tick?
Ich kann keine Buchhandlung betreten, ohne ein Buch zu kaufen.
Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Ich betrachte den Nachthimmel und freue mich über die Natur um mich herum als meine Art des Gebets.
Welchen Tag möchten Sie noch einmal erleben?
Den Tag, an dem meine Tochter ohne Bestechung ihr Zimmer aufräumte.
Ihr absolutes Lieblingsessen?
Ich liebe Schweizer Käse und Schoggi. Da kommt nichts auch nur in die Nähe.
Womit belohnen Sie sich selbst?
Mit guten Filmen – am liebsten Hollywood-Klassiker. Gerade habe ich mir wieder Hitchcock-Filme angeschaut.
Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?
Drei Bücher: die Predigt von König Salomo, Arthur Rimbauds Gedichte und die gesammelten Werke von Stephen King.