Es sind schöne Erinnerungen: Wir liegen als Kind im Bett, fiebrig (nicht allzu hoch), hustend (nicht allzu schwer), die Nase verstopft (nicht allzu fest). Die Füsse sind in Essigsocken eingewickelt, Mama bringt alles, was man sich wünscht und wenn das Fieber etwas nachlässt, darf man so lange Fernsehen wie man will.
Doch wie sieht es von der Elternwarte Jahre später aus? Wenn man sich plötzlich selbst um den kranken Nachwuchs kümmern muss? In der neuen SRF-Webserie «Perfekte Eltern» erzählen Nicole Berchtold, 41, Philippe Gerber und Arthur Honegger, 40, wie sie das so handhaben.
Die drei SRF-Stars sind sich einig: Die Kinder dürfen in dieser Zeit ruhig verhätschelt werden. Über ihre beiden Söhne, Luis, 7, und Milo, 5, sagt Nicole Berchtold: ««Sie lieben es, wenn sie dann umsorgt und bemuttert werden. Es ist doch einfach schön, für einmal so im Mittelpunkt zu stehen.» Mit einem Augenzwinkern ergänzt sie: «Ich setze mich zu ihnen hin und frage sie hundert Mal am Tag: Wie geht es dir?»
Die kleinen Patienten erhalten in diesem Moment eine Wild Card: «Das kranke Kind muss nichts und darf auch ein bisschen frech und stinkig sein», so die «Glanz&Gloria»-Moderatorin. Anders sieht es aus, wenn Ehemann Lars Leuenberger, 44, krank ist. «Wenn die Männer krank sind, sind sie immer haarscharf am Sterben ...», gibt sie lachend zu.
So wie alle berufstätigen Eltern stossen auch die SRF-Moderatoren mit der ganzen Logistik von Job, Haushalt und der Betreuung eines kranken Kindes an ihre Grenzen: «Das ist eigentlich schwieriger als das kranke Kind selbst», sagt Arthur Honegger. Sind Tochter Amélie, 7, und Sohn Aatos, 5, krank, ist für den «10vor10»-Anchor aber klar: «Zuerst kommt Liebe und danach Salben.»
Noch schlimmer ist es, wenn Eltern und Kind gleichzeitig das Bett hüten müssen. «Es gibt Phasen, da drehst du dich in diesem Würfel drin, wo sich die Kinder ständig gegenseitig anstecken und du selbst steckst auch mitten drin», erzählt Radiomoderator Philippe Gerber und gibt unumwunden zu: «Dann sind es bei uns drei kranke Kinder und ich bin wohl das mühsamste.»
Sehnsüchtig gesteht Nicole Berchtold: «Ich wäre gern mal krank, aber seit ich Kinder habe, bin ich es nicht mehr. Ich habe einfach keine Zeit dafür.»
Ein Szenario, das alle Eltern kennen und vor dem es auch den SRF-Stars graust, sind kranke Kinder von Freunden und Nachbarn, die plötzlich vor der Türe stehen. «Wenn es dann bei uns an der Türe klingelt und du weisst, das Kind hatte eben die Wilden Blattern, kommt dieser Beschützerinstinkt in mir hervor und ich sage dann: Danke, aber wir bleiben heute zu Hause», erzählt Berchtold. Philippe Gerber verdreht bei diesem Thema nur die Augen und denkt im Stillen: «Aha, ein krankes Kind. Horror! Schnell raus!»