Zu ihrem 51. Geburtstag hat sich Supermodel Naomi Campbell ein ganz besonderes Geschenk gemacht: Vergangenen Frühsommer erfüllte sie sich den Wunsch nach einer eigenen Familie. «Kaum jemand wusste, dass ich plane, Mutter zu werden», sagt das Supermodel. Als sie auf Instagram die Geburt ihres Babys verkündete, rätselte die ganze Welt, was dahinter steckt.
«Sie ist nicht adoptiert – sie ist mein Kind.»
Naomi Campbell
Das Interview mit der Vogue kam, dem vollen Terminkalender des Models geschuldet, nur per Videocall zustande. Während eines Flugs von London nach Katar fand Campbell eine Stunde für ein Gespräch mit Sarah Harris. In dieser kurzen Zeit erfuhr die Journalistin jedoch Einiges über Naomi Campbells Tochter und die Art uns Weise, wie das Supermodel sie erziehen will.
Sie habe Glück, dass ihr Kind so gerne reise, wie sie selbst, sagt Naomi Campbell. Während des ganzen Gesprächs macht das neun Monate alte Mädchen keinen Muks. Kein Wimmern, kein Quengeln, bestätigt die Journalistin. «Sie ist ein gutes Mädchen: Sie schläft sehr gut, sie weint kaum und mir wurde gesagt, dass sie für ihr Alter sehr wachsam sei», schwärmt Naomi Campbell. Gerade habe die Kleine angefangen zu winken, was sehr lustig sei. Sie lache und plappere die ganze Zeit.
«Ich glaube, sie läuft, bevor sie krabbelt. Und sie hat schon sechs Zähne.»
Naomi Campbell
Ausserdem sei ihre Entwicklung weit fortgeschritten. «Ich glaube, sie läuft, bevor sie krabbelt. Und sie hat schon sechs Zähne.» Das Zahnen, das die meisten Kinder unausstehlich macht, habe ihre Tochter übrigens tapfer wie eine «Soldatin» ertragen. Ein richtiges kleines Musterkind, wie es tönt.
Schwanger sah man Naomi Campbell nie. Es hat sich auch keine Leihmutter verplappert, sie habe das Kind ausgetragen. Auf die Frage, wie sie denn zu ihrem Kind gekommen sei, dessen Geburt sie im Mai 2021 für die ganze Welt überraschend auf Instagram verkündet hatte, reagiert Naomi Campbell allerdings weniger gesprächig. Dieses Geheimnis will sie weiter bewahren. Der Grund dafür ist klar: Sie schreibt an einer Autobiografie und dort soll es noch ein wenig Raum für Enthüllungen geben.
Etwas will sie allerdings ganz für sich behalten: Den Namen ihrer Tochter. Nur ein sehr kleiner Kreis von Menschen sei eingeweiht.
Die Tochter von Naomi Campbell hat ganz klar das Modeltalent von ihrer Mama geerbt. Sie habe das Fotoshooting für die Vogue sehr genossen, sagt Naomi. «Sie liebt das Licht und ist neugierig. Sie schaute alles an. Den Menschen guckt sie direkt in die Augen und hält lange den Blickkontakt. Sie saugt alles auf.»
Dass dieses Foto überhaupt entstehen konnte, liegt daran, dass Fotograf Steven Meisel und Supermodel Naomi Campbell seit 35 Jahren eng befreundet sind. «Er ist innerlich und äusserlich wunderschön. Scharfsinnig, mühelos. Er ist wie eine Familie für mich», sagt Naomi.
Aktuell arbeitet Naomi Campbell mit ehemaligen Laufsteg-Kolleginnen an einer Dok-Serie «The Supermodels», die unter der Regie von Oscar-Preisträgerin Barbara Koppels für Apple TV+ entsteht. Naomi macht ihren Fans Hoffnung, dass sie in dieser Serie noch mehr über ihre Tochter verraten wird. «Es geht um unsere Leben und unsere gemeinsame Zeit, unsere Freundschaft aber auch unser Frausein und die Mutterschaft.»
Im Interview mit der Vogue zeigt rekapituliert das Supermodel auch seine eigenen Kindheit. In der Passage wird klar, welche Werte Naomi als Kind wichtig waren und wie sie diese an ihre Tochter weitergeben will. Sie wuchs in Süd-London auf und war von Frauen umgeben. Mutter, Tanten und eine jamaicanische Grossmutter, die als Matriarchin der Familie fungierte. «Ich komme aus einer Familie starker Frauen. Zuhause und in der Schule habe ich früh gelernt, für mich selbst zu sorgen. Ich habe gelernt, für mich einzustehen», sagt Naomi.
«Meine Grandma hat mir beigebracht, wie man kocht und putzt. Immer, wenn ich von der Schule nach Haus kam, musste ich als erstes die Wäsche erledigen und die Schuhe putzen», erinnert sie sich. «Ich glaube, diese Disziplin ist extrem wichtig. Ich wurde so erzogen und ich werde meine Tochter auch so erziehen.»
Naomi Campbell nimmt ihre Tochter offenbar überall mit hin. Weihnachten habe sie mit ihr in Südfrankreich verbracht, dann den Jahreswechsel in Katar, bevor es zurück nach London ging und von dort aus über Los Angeles nach Paris. Der Kleinen mache die Reiserei nichts aus, sagt ihre Mutter. «Wir sind Weltbürger!» Eine Nanny, die Naomi Campbell als «erstaunliche Dame» bezeichnet, und die das Model seit der Geburt seiner Tochter begleitet, reist ständig mit.
Naomi Campbell geniesst es, als Mutter wieder das Kind in sich selbst zu entdecken und die Welt aus der Perspektive ihrer Tochter wahrzunehmen. «Ich bin selber wieder klein. Ich rezitiere Kinderreime und entdecke, was für tolle neue Spielzeuge es auf der Welt gibt. Puppen! Dinge, von denen ich nicht einmal zu träumen wagte.» Ihre Tochter beschäftigt sich am liebsten mit Spieluhren und erforscht Farben, Texturen und Formen.
Derweil die Mama sich gerne damit beschäftigt, ihr Kind chic einzukleiden. «Sie besitzt eine sehr schöne Garderobe, weil viele Designer und Freunde uns schöne Sachen geschickt haben. Aber wow, Kinder wachsen echt schnell aus allem raus!»
«Die Freude ist noch grösser, als ich sie mir vorgestellt habe. Ich bin glücklich, die Kleine zu haben.»
Naomi Campbell
Wenn sie sich überlegt, was sie an der Mutterschaft am meisten überrascht, ist es jedoch nicht das schnelle Wachstum ihrer Tochter – es ist etwas ganz anderes: Dass sie selbst sich nicht mehr das Wichtigste ist, sagt Naomi. «Meine Tochter kommt jetzt an erster Stelle», sagt Naomi. «Ich wusste immer, dass ich eines Tages Mutter sein will. Aber die Freude ist noch grösser, als ich sie mir vorgestellt habe. Ich bin glücklich, die Kleine zu haben.»