Teilt sich dein Kind in der Spielgruppe das Znüni mit einem Andreas? Wohl kaum. Während der Vorname bis Mitte der 80er-Jahre stets unter den Top 10 der Knabennamen rangierte und früher gefühlt in jeder Schulklasse mindestens ein Andreas sass, begegnet man ihm heute am ehesten noch im Arbeitsleben oder am Stammtisch.
Ein Andreas, der im Kinderwagen liegt, ist mittlerweile eine wahre Rarität. 2020 kamen gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) gerade mal 19 Knaben auf die Welt, die auf diesen Namen hören. Zum Vergleich: 1980 waren es noch 853. Andreas war auf Platz sieben in der Namens-Hitparade. Heute belegt der Bubenname nur noch Platz 425.
Doch alle Andreas' sind in guter Gesellschaft: Auch die Michaels gehören zu denjenigen, die vom Aussterben bedroht sind. Während dieser Vorname bei Männern mit Jahrgang 1980 am zweithäufigsten und bei Männern mit Jahrgang 1990 am häufigsten vorkommt, lag er in der Beliebtheits-Hitparade im Jahr 2010 noch auf Platz 84 und stürzte bis 2020 auf den 175. Platz ab.
Das Pendant bei den Frauen: Zum Beispiel Sabrina. 1990 war dieser Name Dritter auf der Popularitäts-Liste. 2000 lag er immerhin noch auf Platz 23, war aber 2010 mit Platz 185 endgültig out. 2020 belegten die Sabrinas dann den weit abgeschlagen Platz Nummer 527.
Noch krasser ist der Abstieg bei Sandra, der Spitzenreiterin aus dem Jahr 1980 und Viertplatzierten des Jahres 1990. Bereits 2000 lag dieser Mädchenname nur noch auf Platz 62. 2020 kamen gerade noch sieben Sandras zur Welt, was in der Hitparade Platz 837 bedeutet.
Abzuwarten bleibt, ob all den Lauras und Lucas dereinst dasselbe Schicksal blüht, wie den Andreas', Michaels, Sabrinas und Sandras. Laura und Luca zählen seit den 90er-Jahren zu den Dauerbrenner der Kindernamen. Laura belegte bereits 1990 den Spitzenplatz unter den Mädchennamen. In den letzen 20 Jahren war der Vorname bloss zweimal nicht unter den Top 10 vertreten.
Bei den Knaben hält sich Luca seit 20 Jahren unter den Top 5. Von 2000 bis 2009 war dies stets der beliebteste Knabenname. Aktuell liegt er auf Platz vier.
Nebst den Namen, die akut vom Aussterben bedroht sind und denen, die bereits seit Jahren beliebt sind, gibt es noch die Namen, die in den letzten Jahren auferstanden sind. Ein Paradebeispiel ist Emma. Der Name zählte bereits in den 20er-Jahren zu den populärsten des Landes. Zwischen den 50er- und den 00er-Jahren wurde dann kaum mehr ein Mädchen Emma getauft – und nun liegt der Name wieder auf Platz zwei der beliebtesten Mädchennamen.
Ein ähnliches Schicksal hat der Name Emil hinter sich. Auch er war besonders in den 20er-Jahren geläufig und verschwand dann zusehends. Doch nun rollt Emil das Feld von weit hinten auf: Im Jahr 2000 kam es noch kaum jemandem in den Sinn, seinen Sohn so zu taufen. Emil lag in der Hitparade auf dem Platz 1'129. 2010 hat er bereits fast 1000 Plätze wettgemacht und lag auf Rang 175. Aktuell belegt Emil den 44. Rang. Gut möglich also, dass Emil in zehn Jahren der neue Luca ist.