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Schweizer Kinderarzt ist sich sicher

Mit diesen fünf Vs gelingt die Kindererziehung

Ihr habt euch vorgenommen, das mit der Erziehung 2025 so richtig gut hinzubekommen? Dann haben wir einen Tipp, der es euch erspart, euch durch 10 000 Erziehungstipps zu googeln: Der Schweizer Kinderarzt Oskar Jenni sagt nämlich, dass Eltern genau fünf Ausdrücke kennen und leben müssen. Welche das sind, verraten wir euch zum Jahresanfang.

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Kinder erziehen muss keine Hexerei sein.

Kinder erziehen muss keine Hexerei sein.

Getty Images/iStockphoto

Die einen setzen auf bedürfnisorientierte Erziehung, andere halten diese für Humbug und schwören auf den autoritären Stil. Andere Eltern sehen es ganz anders und plädieren für die antiautoritäre Erziehung. Kein einfaches Unterfangen, zumal es sich bei der Kindererziehung um ein emotionales Thema handelt. 

In einer Sache sind sich aber wohl alle Eltern einig. Sie wollen das Beste für ihre Kinder und alles richtig machen. Ist also ein erstes Baby unterwegs, setzt man sich früher oder später mit Sicherheit mit dem Thema auseinander. Und genau hier liegt die Krux. Plötzlich wird das Umfeld zu ungefragten Erziehungsprofis. Aber nicht nur off-, auch online wird man regelrecht mit Informationen überschüttet. Dass man da den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, kann man niemandem verübeln.

Wie Eltern eine Überforderung vermeiden

Einer, der behauptet, dass Eltern gar nicht so viel wissen müssen, ist der Schweizer Kinderarzt Oskar Jenni, der das Buch «Kindheit. Eine Beruhigung» geschrieben hat. In einem Interview mit «focus.de» führt der 57-Jährige fünf Ausdrücke aus, die mit dem Buchstaben V beginnen und an die sich Eltern in der Kindererziehung halten können.

Jenni ist sich sicher, dass sich Eltern, die sich an die fünf Vs halten, Überforderungen vorbeugen und sich ohne übertriebenen Perfektionismusanspruch auf das, was für Kinder wirklich wichtig ist, konzentrieren können.

1. Vertrautheit

Kinder sind auf eine vertraute Umgebung angewiesen, in der sie sich sicher fühlen und wissen, dass sie sich zu jeder Zeit auf ihre Eltern verlassen können. Fühlen sich Kinder geliebt und anerkannt und kennen ihren Safe Space, gibt ihnen das auch in schwierigen Situationen innere Stärke, Mut und Sicherheit.

2. und 3.: Verlässlichkeit und Verfügbarkeit

Es reicht nicht, wenn Eltern nur physisch anwesend sind. Sie sollen im Ganzen für ihre Kinder da sein. Dabei ist es enorm wichtig, dass sie emotional auf Kinder eingehen können. Genau diese Verfügbarkeit macht Eltern für ihren Nachwuchs verlässlich und nahbar. 

Happy Family im Wald

Es ist wichtig, sich voll und ganz auf seine Kinder einlassen zu können, sagt der Kinderarzt Oskar Jenni.

Getty Images/iStockphoto
4. Vertrauen

Wollen Eltern eine gute Basis schaffen, ist das Vertrauen von elementarer Bedeutung. Dabei sollen sie auf Empathie achten und sich stets vor Augen führen, dass Kindergefühle ernst genommen und verständnisvoll begleitet werden sollen. Gelingt Eltern diese Aufgabe, schaffen sie automatisch ein grosses Vertrauensverhältnis, das die Bindung zusätzlich stärkt.

5. Viel Liebe

Echte Liebe, die aus dem Herzen kommt und genau so gefühlt und gelebt wird, ist wichtig. Die Liebe zu den eigenen Kindern sollte stets bedingungslos und nie an Leistungen gekoppelt sein. Eltern können Liebe, nebst körperlichen Kuscheleinheiten, auch durch gemeinsam verbrachte Zeit und inniger Zuwendung ausdrücken.

Glückliche Familie

Wer viel Liebe und Empathie in die Kindererziehung steckt, macht alles richtig.

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Keine Macht dem Perfektionismus

Setzen Eltern auf diese fünf Vs, schaffen sie laut Jenni eine gute Grundlage für die gesunde Entwicklung ihrer Kinder. Für noch eine Sache macht sich der Kinderarzt und Autor stets auch noch stark. So plädiert er dafür, dass sich Eltern vom Perfektionsdruck freimachen.

Erziehungsberechtigte sollen sich bewusst sein, dass es völlig normal und in Ordnung ist, Fehler zu machen. Elternschaft, betont Jenni, soll nie ein Wettbewerb sein. Ausserdem hält Jenni den tatsächlichen Einfluss, den Eltern auf den Erfolg ihrer Kinder haben, für eher gering.

Das nennen wir doch mal good News, lehnen uns zurück und lassen die 5 auch gerne mal gerade sein!

Oskar Jenni, geboren 1967, ist ein Schweizer Kinder- und Jugendarzt. 2005 übernahm er in der Nachfolge von Remo H. Largo die Leitung der Abteilung Entwicklungspädiatrie am Universitäts-Kinderspital Zürich. Seit 2020 ist er Professor für Entwicklungspädiatrie an der Universität Zürich. .

Von mzi am 30. Dezember 2024 - 18:00 Uhr