1. Home
  2. Family
  3. Familien-Geschichten
  4. Mit diesen Tipps lernt euer Kind easy Velofahren
Ohne Hals- und Bein- und Nervenzusammenbruch

Mit diesen sieben Tipps lernt euer Kind Velofahren

Wer Kinder hat, weiss: Die kleinen Menschen wollen immer mehr, als sie eigentlich können. Das kann zu Frust und Ärger führen. Wie das Velofahren lernen dennoch für die ganze Familie entspannt bleibt, lest ihr hier. Gute Fahrt!

Artikel teilen

Kind auf Velo

Das Velofahren lernen ist ein grosser Schritt für ein Kind.

Getty Images/Westend61

Wer behauptet, dass Velofahren kinderleicht ist, hat wahrscheinlich noch nie einem Kind beibringen müssen, Velo zu fahren. Versteht uns nicht falsch, wir wollen hier nicht behaupten, dass Velofahren eine Hexerei ist, wir wollen aber festhalten, dass die Zeit des Übens nicht ganz ohne ist.

Kinder haben oft nicht so viel Geduld und Ausdauer. Aus dem Veloplausch kann schnell eine Frustsituation entstehen, die im fiesesten Fall vor Wut tobend auf dem Boden endet. Aber nicht verzagen, wir haben uns schlau gemacht und liefern hier Tipps, wie das Lernen tipptopp klappen kann.

1. Gut vorbereitet ist halb gewonnen

Ab etwa zwei Jahren sind Kinder bereit für Laufräder. Je länger sie ein solches fahren, desto einfacher ist das Umsteigen auf ein Velo mit Pedalen. Wer also früh auf ein Laufrad setzt, das Kinder oft ganz intuitiv alleine richtig lernen zu fahren, desto besser. 

Achtung: Auch beim kleinsten Laufrad ist das Tragen eines Helmes enorm wichtig. Ganz egal, was für ein Gefährt euer Kind ausprobiert, ein guter Helm, der perfekt sitzt, ist unverzichtbar.

2. Das passende Velo finden

Bei der richtigen Velogrösse gibt es eine simple Formel: «Schrittlänge geteilt durch vier = Rahmengrösse in Zoll». Ist die richtige Grösse angeschafft, soll man den Sattel so einstellen, dass die Fusssohlen des Kindes den Boden berühren.

Die Lenkerhöhe ist dann richtig, wenn das Kind gut an die Bremsen kommt und beim Kurvenfahren möglichst aufrecht sitzt. Auch ein tiefer Einstieg ist von grossem Vorteil. Ein solcher gibt bei wackligen Manövern die Sicherheit, schnell vom Rad steigen zu können.

3. Zuerst Theorie, dann Praxis

Bevor es richtig ans alleine fahren geht, soll man dem Kind in Ruhe das Velo und all seine Funktionen zeigen. Das Bremsen vorführen und das Kind schauen lassen, was am Velo passiert, wenn man die Bremsen drückt. Sie sollen auch beobachten, wie die Pedalen die Räder antreiben.

Auch die Beleuchtung und die Griffe am Lenker sollen die Kinder kennenlernen, bevor sie ihre ersten Fahrversuche starten. Ein Kind, das in der Theorie versteht, wie ein Velo funktioniert, kann in der Praxis profitieren.

Photo of a young boy and his father on a bicycle lane, learning to ride a bike.

Mit den richtigen Handgriffen klappt das Velofahren lernen im Nu.

Getty Images
4. Langsam an die Pedalen rantasten

Die grosse Veränderung zum Laufrad sind die Pedalen. Viele Kinder haben grossen Respekt vor den Pedalen. Man kann es ihnen einfacher machen, indem man erstmal ein paar Runden dreht und das Kind entweder die Füsse in der Luft hält oder einfach nur auf den Pedalen stehen lässt, ohne zu treten. Während es das macht, kann ein Erwachsener mitrennen und das Kind mit einer Hand an der Schulter oder mit beiden Händen unter den Achseln halten. So weiss das Kind, dass jemand da ist, falls doch etwas schiefgeht und es kann sich darauf konzentrieren, das neue Fahrgefühl kennenzulernen. In dieser Phase kann sich das Kind gut zuerst aufs Bremsen konzentrieren. So kann man Übungen machen, bei denen das Kind an einem bestimmten Punkt bremsen soll. 

5. Das Anfahren ist eine herausfordernde Mission

So, jetzt ist das Kind parat für die ersten echten Fahrversuche. Als Starthilfe kann die vordere Pedale auf 2-3 Uhr gestellt werden. Die erwachsene Person kann jetzt das Velo unter dem Sattel festhalten, bevor das Kind leicht angestossen wird. Dann laut «Trampeln» rufen und mit dem Kind mitrennen.

Zusatz-Tipp: Das Kind auf eine Person zufahren lassen lassen. So sind Haltung und Blickrichtung von Anfang an korrekt.

6. Auf Stützräder verzichten

Viele Experten sind sich mittlerweile einig, dass man auf Stützräder verzichten sollte. Sie würden dazu führen, dass Kinder das Ausbalancieren während der Fahrt nicht lernen. Mehr dazu lest ihr hier. 

7. Mit dem Tempo und der Motivation des Kindes mitgehen

Umfallen gehört beim Velofahren lernen dazu. Dies sollte dem Kind auch signalisiert werden. Wichtig ist natürlich, dass die Umgebung genug sicher ist, dass das Kind durch die Stürze nicht in Gefahr gerät und es durch seine Ausrüstung gegen Verletzungen geschützt ist.

Wenn es nach dem dritten Sturz genug hat oder sonst eine Pause wünscht, sollte man dem Wunsch unbedingt nachkommen. Velofahren funktioniert nur dann, wenn das Kind es selber wünscht. Dann aber, mit etwas Geduld, gutem Zureden und den richtigen Kniffs stehen baldigen Familien-Veloausflügen nichts im Weg. Toi, toi, toi!

Von mzi am 9. Oktober 2024 - 18:00 Uhr