«Papi, packen wir Emil auch ein?», fragt Töchterchen Helena (2). Marco Kunz (38) lacht. «Natürlich kommt er mit.» Emil (3) nimmt die Worte seiner Schwester ernst, klettert prompt in den Rucksack seines Vaters. Mit nur zwei dieser Gepäckstücke wird Kunz 2024 ein halbes Jahr lang auf Reisen gehen – samt Ehefrau Jenny und den beiden Kindern. Als das Ehepaar, das sehr umweltbewusst lebt, 2019 von den Flitterwochen zurückkommt, beschliesst es, fünf Jahre lang nicht zu fliegen. Nun ist diese Frist abgelaufen – und die Sprösslinge sind noch nicht im schulpflichtigen Alter. «Darum ist es Zeit zu gehen», so der Luzerner.
«Ich finde es schön, auch mal verloren zu sein.»
Marco Kunz
Ihr Abenteuer wird in Tokio starten. Wenn er irgendwo die Sprache nicht verstehe, nicht einmal die Schrift lesen könne, fühle er sich angekommen. «Ich finde es schön, auch mal verloren zu sein.» Von Japan aus will die Familie spontan schauen, wohin es via Schiff oder Zug weitergeht. Ganz nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Emil und Helena würden noch nicht begreifen, was auf sie zukomme. «Bisher ist nur Emils Vorfreude auf seinen ersten Flug spürbar.»
Marco Kunz ist mit seinen Kindern schon oft gereist
Was das Reisen mit Kleinkindern betrifft, sind Marco und Jenny Kunz allerdings bereits erfahren. In der Vergangenheit setzten sie auf nahe gelegene Destinationen. Und eben – leichtes Gepäck. «Ich sehe beim Reisen wirklich nicht sehr stylish aus», gesteht der Musiker lachend. Mitbekommen wird das jedoch kaum jemand.
Lest die besten Tipps von Musiker Kunz für Zugreisen mit Kindern unter diesem Link.
Kunz will sein Handy möglichst ausschalten und keine Zeit mit Instagram oder E-Mails verbringen. Nur den Kontakt mit Familie und Freunden will er aufrechterhalten. Seine Band werde sich während seiner Auszeit auf andere Projekte konzentrieren. Eine Reisegitarre wird der Musiker allerdings mitnehmen. Und darauf musizieren, wenn er Lust hat.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Bevor die Familie sich auf den Weg rund um den Globus macht, will sich der Sänger gebührend von seiner Fangemeinde verabschieden. Dies tut er mit dem Album «Proviant». Er wünsche sich, dass seine 13 Songs die Leute überallhin begleiten. Bis Ende Februar geht er mit seinem neuen Werk auf Tour. Schliesslich muss er auch für seinen eigenen Proviant sorgen. «Ich brauche doch mehr als Schoggi und Blévita», scherzt er. «Konzerte liefern jede Menge Energie und Erinnerungen.» Genau das, was er vor seiner Abreise brauche.
Bleiben trotz Tour und Reisevorbereitungen ein paar stille Minuten übrig, geht Kunz gern spazieren oder besucht Yogastunden. Nicht mehr lange, bis er den Sonnengruss oder die Kobra wieder im Freien machen kann – im Land der aufgehenden Sonne.