Roger Federer (42) und Murat Yakin (49) haben einiges gemeinsam. Die zwei Sportler verbindet nicht nur die Liebe zum Sport, nein, sowohl der Ex-Tennisprofi als auch der Trainer der Schweizer Fussballnationalmannschaft haben ihr privates Glück längst gefunden.
Intime Runde unter Männern
So ist Federer vierfacher Vater. Mit seiner Frau Mirka Federer (46) hat er zwei Zwillingspaare, die Mädchen Myla Rose und Charlene Riva (14) und die Jungs Leo und Lenny (11). Murat derweil ist mit seiner Jugendliebe Anja Yakin verheiratet. Das Paar hat zwei Töchter, Kira-Victoria (11), das jüngere Mädchen ist neun Jahre alt.
Kurz vor Anpfiff der Fussball-EM haben sich die zwei Basler zu einem Gespräch für das Magazin «Interview by Ringier» verabredet. In der intimen Männerrunde sinnieren die Profis über Sport, die Macht des Publikums und auch über ihre Rollen als Väter.
Auf die Frage, wie viel Athletengeist Federer und Yakin an ihre Kinder weitergegeben haben, antwortet Federer: «Je länger, desto mehr, wenn du mich fragst. Trotzdem habe ich mich oft gefragt, on ich Tennis als Analogie zum Leben verwenden soll. Die Kinder nehmen den Sport anders wahr als ich. Es wäre nicht richtig zu sagen 'Das ist wie im Tennis...' Daher halte ich mich mit solchen Weiheiten zurück.»
Mit seinen Jungs fällt Federer vieles leichter als mit den Mädchen
Bei den Yakins ist so, dass die jüngere Tochter extrem sportlich ist, während die grössere vor allem eine Leseratte ist, verrät Murat. Federer lacht und ergänzt: «Es ist toll, wenn die Kinder grösser werden. Inzwischen können wir richtig coole, tiefgründige Gespräche führen.»
Dann verrät das Tennis-Ass, dass ihm mit den Jungs vieles leichter fällt. Der Grund: «Ich habe schon all diese Entwicklungsphasen mit den Mädchen durchgemacht.»
Nur eine Sache macht vor allem Yakin etwas zu schaffen: «Durch die sozialen Medien bekommen meine Töchter alles mit, was meinen Beruf betrifft. Ich versuche aber, sie zu schützen.» Murat spielt auf vergangenen Herbst an, als er in den Medien als Nationaltrainer stark kritisiert wurde. Zu dieser Zeit hätte er seine Kinder sehr gerne geschützt. «Aber das ist schwierig. Ihre Mitschüler reden über mich, machen Sprüche. Ich kann ihnen sagen, dass das Papas Job ist und sie es nicht persönlich nehmen sollen. Solche Phasen sind für Jugendliche lehrreich. Die machen sie stärker.»
Eine These, die Federer teilt. «Daran glaube ich auch! Themen werden von aussen an die Kinder herangetragen, ob wir das wollen oder nicht. Sie kommen nach Hause und fragen nach Dingen, die ich bewusst nicht gesagt habe. Das kann man nicht verhindern. Dann reden wir eben kurz miteinander.»
So haben Rogers Kinder gemerkt, wie berühmt ihr Vater ist
Dass ihr Vater weltberühmt ist, haben Federers Zwillinge schleichend bemerkt. Irgendwann haben sie gefragt, ob es stimmt, dass Roger Wimbeldon gewonnen hat. Darauf gekommen sind sie, als es ein Kollegenkind sagte. Roger bejahte, verzichtete aber darauf, ihnen unter die Nase zu reiben, dass er Wimbeldon sogar mehrmals gewonnen hat.
«Ich wollte, dass sie so normal wie möglich aufwachsen.» Federer erzählt von einer Begegnung mit Marco van Bastens Tochter in Rotterdam. «Ich habe sie gefragt, wie es ist, mit einem berühmten Vater aufzuwachsen. Sie erzählte mir, dass ihr Papa immer gesagt hat: 'Klar, es gibt viele Poster von mir. Aber ich bin nicht der Einzige. Schau mal, wie viele Leute auf Plakaten zu sehen sind, weil sie etwas Bestimmtes gemacht haben. Das ist doch nichts Besonderes.' Das hat auch bei meinen Kindern funktioniert.»