Unsere Umgebung färbt immer in gewisser Weise auf uns ab: Die Menschen, mit denen wir uns umgeben, bilden unsere Bubble, die uns bewusst aber auch unbewusst beeinflusst. Das funktioniert in der Erziehung nicht anders. Und so erstaunt es wenig, dass Prinzessin Madeleine, 39, die vor drei Jahren ihrem Ehemann Christopher O'Neill in dessen Heimat, die USA, gefolgt ist, langsam auch ihre Gewohnheiten als Mutter anpasst.
In Florida ziehen Madeleine und Christopher ihre drei Kinder Prinzessin Adrienne, 3, Prinz Nicolas, 6, und Prinzessin Leonore, 7, abseits vom Medienrummel auf. Wie eine ganz normale Familie ... eine ganz normale amerikanische Familie, um genau zu sein. Denn tatsächlich scheint sich Prinzessin Madeleine in Miami richtig wohl zu fühlen und immer mehr zu einer typischen American Mom zu entwickeln. Zumindest die schönen und hochgelobten Aspekte der typisch amerikanischen Erziehung, scheint die Schwedin gerne in ihren Familienalltag aufzunehmen.
Obwohl Halloween ursprünglich ein europäischer Brauch war (es entstand aus dem keltischen Neujahrsfest Samhain), gehört der weiterentwickelte Brauch, durch irische Einwanderer in die USA verschleppt, mittlerweile zum amerikanischen Kulturgut. Zwar macht der zu Halloween zelebrierte Überkonsum der westlichen Wegwerfgesellschaft den Brauch mittlerweile zu einer höchst polarisierenden Tradition, dennoch kann eines nicht abgestritten werden: Sich zu Halloween zu verkleiden und einfach mal als Familie richtig viel Spass zu haben, tut niemandem was Böses. Es ist eine wundervolle Möglichkeit, dem stressigen Elternalltag zu entfliehen. Ab in die Fantasiewelt und einfach mal sein, wer man gerne wäre, der Kreativität Raum lassen. Was brauchen Kinder mehr?
Auch Madeleine scheint dem Verkleiderlis der Kinder etwas abzugewinnen. Sie teilt ein Foto ihrer Familie am Halloween-Abend. Und die Kostüme könnten herziger nicht sein:
Prinzessin Leonore verkleidet sich als Prinzessin! Wie herzig. Beweist es nicht, dass die Grundschülerin frei von Dünkel, Status und Öffentlichkeit sich einfach als ganz normales Mädchen fühlt? Und die kleine Adrienne ist eine Elfe mit zarten Flügeln aus rosarotem Tüll. Prinz Nicolas gibt in Lederjacke und zerrissener Jeans einen kleinen Rockstar und Papa Christopher versteckt sich unter einer Locken-Perücke und hinter dunklen Brillengläsern. Auch wenn Madeleine als einzige kein Kostüm trägt, so ist es doch schön zu sehen, wie sie ihren Kindern das Halloweenfest so ermöglicht, wie es typischerweise in ihrer Wahlheimat gefeiert wird.
Dass Prinzessin Madeleine mit ihrer Familie Halloween feiert, macht aus ihr natürlich noch lange keine American Mom. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass sie auch in weiteren Bereichen des Familienalltags die amerikanischen Werte und Bräuche einfliessen lässt. So gilt beispielsweise die Frühförderung von Kindern als ein typisches Merkmal der amerikanischen Erziehung. Jedes Spielzeug, jeder Gegenstand, muss einen entwicklungsfördernden Effekt aufweisen, um von Eltern und Institutionen in den USA gutgeheissen zu werden.
Tatsächlich hat auch Madeleine den Drang, ihren Kindern früh viele Möglichkeiten anzubieten. So müssen sich ihre Kinder das Malen nicht selber beibringen, sondern sie dürfen einen Kurs beim Profi besuchen: Die stolze Mama teilte einst ein Bild vom Malkurs bei Neo-Pop-Artist Romero Britto, den sie mit ihren Kindern besuchte.
Ebenfalls auffallend: Bereits vor etwas mehr als zwei Jahren teilte Prinzessin Madeleine ein Foto von Adrienne als Ballerina in einem Nussknacker-Ballett. Damals war sie nur 5 Jahre alt aber bereits reif für die Bühne. Das mit der Frühförderung scheint Prinzessin Madeleine wirklich ernst zu nehmen!
Ebenfalls typisch, wenn auch nicht unbedingt erstrebenswert, ist die Art, wie amerikanische Eltern ihre Kinder beaufsichtigen. Es ist verpönt, Kinder alleine zu lassen – ganz im Gegensatz zur typisch schwedischen Erziehung, die darauf aus ist, Kindern früh Kompetenzen zu übertragen um sie zu Selbständigkeit und Unabhängigkeit zu erziehen. Das Überbehüten, so sind sich viele Experten einig, gehört ein wenig zur amerikanischen Elternkultur. Ein unglücklicher Nebeneffekt davon ist es, dass man selten Kindern in den Vorgärten oder auf dem Feld spielen sieht. Gespielt wird drinnen, unter Beaufsichtigung.
Das ist bei Madeleines Kindern nicht anders. Wenn auch aus einem ganz anderen Grund: In Florida sei es einfach zu heiss, um draussen zu spielen, sagte die dreifache Mutter in einem Interivew während eines Besuchs in der Heimat. «Die Kinder verbringen hier viel mehr Zeit im Freien als in Florida. Dort ist es so heiss, dass man es draussen nicht lange aushält. Im Wald zu sein und herumzulaufen, das ist ein Traum für sie.»
Obwohl sich Prinzessin Madleine durchaus mit der amerikanischen Kultur anfreunden kann, bleibt sie doch durch und durch eine Schwedin. So obsiegen auch in ihrer Erziehung eine eher legere Herangehensweise und viel Heimatliebe für Schweden. Jedes Jahr teilt sie ein Foto von den Kindern, wie sie zum Schwedischen Nationalfeiertag am 6. Juni eine Fahne schwingen.
Und das Überbehüten überlässt Prinzessin Madeleine auch lieber ihrem Mann: Christopher sei von ihnen beiden definitiv der, der sich mehr Sorgen um die Kinder mache, meint die Schwedin und erzählt ein Beispiel: «Da meinte er: ‹Sie sieht gelb aus, wir müssen ins Krankenhaus fahren, das ist bestimmt die Gelbsucht!› Und ich nur: ‹Nein, sie kann keine Gelbsucht haben, sie ist 15 Monate alt. Sie war einfach eine Weile an der Sonne›» Kommt vor, wenn man in der Sonnenstube der USA lebt.