Es ist eine Gewohnheit, die sich in den besten Familien einschleicht – auch wenn man es nicht will: Während der Vater der lustige, tolle und nette Part im Leben der Kinder sein darf, muss die Mutter auf Regeln beharren, schimpfen und die Kinder an nervige Ämtli erinnern. Kurz: Er ist der «Good Cop», sie der «Bad Cop».
Natürlich, Eltern müssen sich in Erziehungsfragen nicht immer einig sein. Immerhin dürfen Vorstellungen auseinander gehen, Menschen sind verschieden. Dies muss aber nicht bedeuten, dass Mütter die nervigen Parts übernehmen müssen.
Dass es nicht nur uns Normalos so geht, sondern auch zwei Prinzessinnen dasselbe Problem haben, beruhigt uns sehr.
Bei gemeinsamen Auftritten mit ihren Familien scheint es, als würden Mary von Dänemark, 48, und Madeleine von Schweden, 37, in purer Harmonie mit ihren Liebsten leben. Hübsch zurechtgemacht posieren sie jeweils mit Mann und Kindern lächelnd für die Kameras. Doch nun verrieten die zwei Prinzessinnen laut «Gala» unabhängig voneinander, dass sie immer mal wieder mit ihren Ehemännern aneinandergeraten.
Prinzessin Madeleine, die mit Christopher O'Neill, 45, verheiratet ist und drei gemeinsame Kinder hat, sagte in einem Interview mit dem Magazin «Mama»: «Chris und ich sind ein gutes Team. Aber leider muss ich der ‹Bad Cop› sein. Leonore weiss genau, zu wem sie gehen muss, wenn sie etwas haben möchte.»
Ein paar Kilometer weiter südlich kann ihre dänische Adels-Kollegin das gleiche Liedchen singen. Kronprinzessin Mary, Mutter von vier Kindern und glücklich mit Kronprinz Frederik, 51, verheiratet, hat ebenfalls Grund für Beschwerden: «Mein Mann lässt sich so leicht überreden!», sagte sie dem Magazin «Billed Bladet». Besonders ihre Zwillinge Josephine und Vincent, 9, schafften es immer wieder, ihren Vater um den Finger zu wickeln. Er erteile ihnen Erlaubnis für Dinge, die eigentlich verboten wären, beispielsweise für die abendliche Nutzung des iPads.
Jetzt kann man sich fragen, wer hier Besserung geloben sollte. Die Väter, die endlich weniger nachgiebig und locker sein sollten, wenn ihre Kinder mit herzigem Welpen-Blick nach Süssem oder Fernsehen fragen? Oder doch die Mütter, denen es guttun würde, mal eine Runde zu chillen und nicht immer auf Prinzipien und Regeln herumzureiten? Bestenfalls kommt es zu einer Einigung irgendwo in der Mitte.
Wenn wir Glück haben, besteht die Eltern-Beziehung auch aus Momenten, in denen man sich einfach so einig ist. Dann fällt es allen leichter, über gewisse Unstimmigkeiten hinwegzusehen.
Prinzessin Madeleine ist trotz der Inkonsequenz von Christopher nämlich ganz glücklich mit ihm: «Wenn ich mich morgens um Adrienne kümmere, macht er das Frühstück für die Kinder.» Das mache er richtig gut. Wenn er tagsüber unterwegs sei, komme er abends rechtzeitig zur Gute-Nacht-Geschichte nach Hause. «Chris ist ein sehr präsenter Papa, wenn er nicht arbeitet», sagt sie.