Das erste, was royale Kinder in Grossbritannien lernen, ist, sich richtig zu benehmen. Sobald sie alt genug sind (und das sind sie schon vor dem offiziellen Schuleintritt), müssen die Kinder von Prinz William (39) und Herzogin Catherine (40) in den Knigge-Unterricht. Dort lernen sie früh, sich zu formalen Anlässen und öffentlichen Auftritten angepasst zu verhalten. Man bringt ihnen bei, wie ein Knicks geht und wie man die Hand bewegt, damit das Winken erhaben wirkt.
Dass sich Prinz George (8), Prinzessin Charlotte (6) und Prinz Louis (3) allerdings stets so brav benehmen, wenn sie mit ihren Eltern unterwegs sind, hat wohl eher mit Mama Kates Erziehung zu tun als mit eingebläutem Benimm. Sie schafft es, mit ihrem autoritativen Erziehungsansatz, möglichen Wutanfällen ihrer Kinder vorbeugen und die Rasselbande mit viel Liebe in die Schranken zu weisen.
Von einem sehr frühen Alter an lernen royale Kinder in Grossbritannien, dass ihre Anwesenheit zu verschiedenen Anlässen erwünscht ist. In einem Alter, in dem sie wohl lieber den ganzen Tag auf Bäume klettern würden, müssen sie lernen, sich zu beherrschen und zur Freude der Öffentlichkeit gefühlte Ewigkeiten auf Balkonen oder in Kirchen rumzustehen. Wer Privilegien geniesst, muss eben auch bestimmte Pflichten erfüllen.
Gut, dass Kinder das ganze nicht immer gleich ernst nehmen, wie Erwachsene. Prinz William erinnert sich gerne daran, wie er sich mit frechem Verhalten in der Kirche auf Sandringham die Zeit vertrieb. Mehr dazu erfahrt ihr hier.
Neugeborene brauchen normalerweise keinen Pass. Dass ein Baby in den ersten Lebenswochen ausser Landes reist, ist doch eher ungewöhnlich. Bei den royalen Sprösslingen sieht das anders aus: sie müssen ab Geburt zu jeder Tag- und Nachtzeit zum Aufbruch bereit sein. Man weiss nie. Deswegen wurde für Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis bereits in den ersten Lebensstunden ein offizielles Ausweisdokument ausgestellt.
Zwei Thronfolger dürfen eigentlich nie zusammen im Flugzeug sitzen – das Risiko für den Fortbestand der Macht der Familie wäre zu hoch. Nun, in der Praxis wird diese Regelung, die mit Prinz Georges 12. Geburtstag in Kraft tritt, zum Glück aufgehoben. Mit Zustimmung der Queen dürfen Prinz William und Prinz George weiterhin gemeinsam reisen. Im Frühjahr plant die Familie übrigens angeblich eine Tour durch die Karibik.
Auch ungeschriebene Gesetze gelten für royale Sprösslinge. Die Tradition will es, dass alle Mitglieder der britischen Königsfamilie eine zweite Sprache sprechen. Die Queen, Prinz Charles und Prinz William können fliessend Französisch. Prinz George wird nun aber eine andere Sprache als zweite lernen: Seit er zwei Jahre alt ist, lässt Herzogin Catherine ihn in Spanisch unterrichten. Was absolut Sinn macht für einen künftigen König, der sich international verständigen will. Spanisch ist eine der am häufigsten gesprochenen Sprachen der Welt und platziert sich in Rankings deutlich vor Französisch.
Kleider machen Leute: Bis zum Alter von 8 Jahren tragen Buben der britischen Oberschicht Shorts. Auch wenns schneit und stürmt. Lange Hosen tragen nur Jungs aus weniger einflussreichen Gesellschaftsschichten. Und man möchte ja nicht aussehen, als würde man der Mittelschicht angehören.
Diese Regel gefällt uns: Für royale Kinder wird frisch gekocht. Fertignahrung, etwas Babybrei in Gläsern, kommt nicht zum Einsatz.
Meeresfrüchte kommen bei den Cambridges (und allen anderen Zugehörigen der britischen Royals) nicht auf den Tisch. Zu gross ist das Risiko einer Lebensmittelvergiftung. Wetten, Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis ist diese Regel total egal? Die meisten Kinder mögen ja sowieso überhaupt keinen Sea-Food.
Diese Regel gilt an der Schule von Prinz George und Prinzessin Charlotte. Die Thomas's-Battersea-Schule fordert die Schülerinnen und Schüler auf, zu allen gleich nett zu sein und keine Menschen als «beste Freunde» zu bevorzugen – weil dies andere ausschliessen könnte.
Die englische Bezeichnung Grandma ist wohl zu ordinär für eine Königin. Prinz William war es stets verboten, seine Grossmutter so zu nennen. Und auch Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis müssen auf die Bezeichnung (Great)-Grandma verzichten. Aber keine Sorge, die Kinder sprechen ihr Urgrosi nicht mit «Durchlaucht» an. Sie nennen sie «Gan-Gan», das ist der Spitzname, den die Queen schon von ihren Enkelkindern Prinz William und Prinz Harry erhalten hat. «Gan-Gan» zu sagen, ist zum Glück nicht verboten.
Auf jeden Fall nicht das alleinige. Herzogin Catherine und Prinz William müssen sich laut Gesetz das Sorgerecht mit dem Familienoberhaupt, der Queen, teilen. Gut, dass die Monarchin dem Elternpaar voll und ganz vertraut und ihnen selten reinschwatzt, was die Erziehung angeht. Nur, dass Kate und Wills mit ihren Kindern so viel Zeit in der Küche verbringen, findet Queen Elizabeth nicht standesgemäss.
Von allen Mitgliedern der Königsfamilie wird erwartet, dass sie neutral bleiben, wenn es um Politik, Sport oder kulturelle Angelegenheiten geht. Sie dürfen weder wählen noch abstimmen.
Kommt die königliche Familie zu einem Abendessen zusammen, müssen die Kinder sich nicht nur an den Knigge halten, sondern auch folgende absurde Vorgabe befolgen: Wenn die Queen ihr Besteck niederlegt, darf niemand mehr weiteressen. Sie bestimmt, wann das Essen zu Ende ist. Egal, ob jemand noch einen vollen Teller hat.
Die Queen ist auch das Oberhaupt der Englischen Kirche. Mitgliedern der Königsfamilie ist es deswegen nicht erlaubt, zum Katholizismus zu konvertieren. Immerhin dürfen sie neuerdings aber Menschen, die katholisch sind, heiraten.
Zwar dürfen Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis Geschenke annehmen, die ihnen überreicht werden, in den eigenen vier Palastmauern müssen sie diese jedoch bei der Queen abgeben. Sie entscheidet, was in den royalen Kinderzimmern landet – und was entsorgt wird.
Royale Sprösslinge dürfen in Grossbritannien kein Schwarz tragen. Diese Farbe ist für besondere Anlässe und Trauer reserviert. Allerdings müssen Prinz William und Herzogin Kate immer ein schwarzes Outfit für alle Familienmitglieder dabei haben, um sich umziehen zu können, sollte es zu einem plötzlichen Trauerfall kommen. Diese Regel gilt, seit Queen Elizabeth 1952 auf ihrer Kenia-Reise vom plötzlichen Tod ihres Vaters, König George VI., überrascht worden war und keine passende Kleidung zur Hand hatte.