Offiziell werden die drei Kinder von Prinz William (39) und Herzogin Catherine (40) mit ihren royalen Titeln angesprochen: Ihre königlichen Hoheiten Prinz George (8), Prinzessin Charlote (7) und Prinz Louis (4). Dass die drei Rabauken im Privatleben jedoch normale Namen tragen und in den eigenen vier Wänden sogar mit süssen Spitznamen gerufen werden, ist klar. Alles andere wäre schlicht zu kompliziert.
In ihren Freundeskreisen sind die drei Geschwister einfach George, Charlotte und Louis. Die Titel haben Kate und Wills ganz bewusst weggelassen, als sie ihre Kinder in der Schule anmeldeten. Im Zeugnis von Prinz George heisst er also einfach George Cambridge – sogar die Präposition «of», also George of Cambridge, die auf eine adelige Herkunft schliessen lässt, haben sie weggelassen, um den Kindern eine möglichst normale Schulzeit und eine gute Integration in ihre Klassen zu ermöglichen.
Noch weniger förmlich wirds, wenn George und Charlotte zuhause sind. Denn dann tragen sie liebevolle Spitznamen, die ihre Eltern für sie ausgewählt haben. Prinz William nennt seine einzige Tochter offenbar «Mignonette», was Französisch ist und «süsse Kleine» bedeutet. Herzogin Catherine hat während eines Irland-Besuchs einmal gegenüber einem Fan erwähnt, dass sie ihre Charlotte gerne «Lottie» nennt.
Ebenfalls herzig ist Prinz Georges Spitzname, der aus zwei Buchstaben besteht: «P. G.». Ausgesprochen tönt das wie «Pitschi», was an den kleinen Kater erinnert, der im gleichnamigen Schweizer Kinderbuches von Hans Fischer die Hauptrolle spielt. Manchmal nennen die Familienmitglieder George offenbar auch «Tips». Dies, weil es eine berühmte britische Teemarkte gibt, die «PG Tips» heisst. Wer hätte das gedacht, dass ein Mitglied der königlichen Familie einen so kommerziellen Spitznamen trägt!
Während Prinz Georges und Prinzessin Charlottes Spitznamen schon seit einer Weile bekannt sind, haben sich weder Herzogin Catherine noch Prinz William je verplappert, was den Kosenamen für ihren Jüngsten, Prinz Louis, angeht. Da die Fans das Rätseln offenbar satt haben, verpassen sie Louis nun selber einen Spitznamen. Nachdem der junge Royal am Thronjubiläums-Wochenende mit seinen herzigen Eskapaden der Queen die Show stahl, trendet er nun auf Twitter als «Boss Baby» (in Anlehnung an den gleichnamigen Hollywood-Trickfilm). Immer mehr Twitter-User haben angefangen, Prinz Louis liebevoll als «unser Boss Baby» zu feiern.
Gut möglich, dass Kate und William diesen Spitznamen für ihren kleinen Wirbelwind übernehmen, denn er passt wirklich perfekt zu Louis, der am Thronjubiläum, offenbar unter Einfluss von ziemlich viel Zucker, sein bestes Leben lebte und damit Fans auf der ganzen Welt erfreute. Dass er seine Mutter bestimmt auch einige Nerven kostete, etwa, als er ihr die Hand auf den Mund legte, um sie zum Schweigen zu bringen oder einfach davon lief, als es ihm zu langweilig wurde, nehmen Louis' Eltern mit Humor. In einem Instagram-Post schrieben sie nach den Jubiläumsfeierlichkeiten: «Wir hatten alle eine unglaubliche Zeit ... ganz besonders Louis.»
Während auf Twitter einige Royal-Fans Kate Mom-shamen, weil sie denken, die Herzogin habe ihren Sohn nicht gut erzogen, stützen Erziehungsexpertinnen die Art, wie die dreifache Mutter die Situation managte. Sie verhielt sich humorvoll, geduldig, zurückhaltend und aufmerksam ihrem aufmüpfigen Vierjährigen gegenüber. Dafür gibt es von Fachpersonen Bestnoten. Die britische Supernanny Jo Frost sagt, sie seit sowohl von Herzogin Catherine als auch von Prinz William als Eltern beeindruckt. Die meisten Vierjährigen schaffen es nicht, länger als 15 Minutne stillzusitzen. Dass sie Prinz Louis' Unruhe bei der Jubiläumsparade mit Geduld auffing, ist Herzogin Catherine, die direkt neben ihrem Sohn sass, hoch anzurechnen. Kate und William seien starke Vorbilder für die heutige Eltern-Generation, weil sie offen mit den Herausforderungen der Erziehung umgehen, mit denen alle Eltern zu kämpfen haben, so die Expertin.
«Die Fähigkeit eures Kindes, Ärger, Trauer oder Angst vor euch auszudrücken, ist ein gutes Zeichen dafür, dass es sich bei euch emotional sicher fühlt»
Nadene van der Linden, klinische Psychologin
Dass sich ein Vierjähriger bei der eigenen Mutter so benimmt, wie Louis es bei Herzogin Catherine getant hat, ist ausserdem ein Zeichen einer gesunden Entwicklung und einer gefestigten Mutter-Kind-Bindung. «Die Fähigkeit eures Kindes, Ärger, Trauer oder Angst vor euch auszudrücken, ist ein gutes Zeichen dafür, dass es sich bei euch emotional sicher fühlt», sagt die klinische Psychologin Nadene van der Linden. Denn das bedeutet, dass es sich traut, sich selbst zu sein, ohne befürchten zu müssen, dass es dann nicht mehr geliebt wird. Umgekehrt mache es ihr grosse Sorgen, wenn Kinder ihre Gefühle vor ihren Eltern verbergen.
Aber zurück zu den Spitznamen. Die haben in der royalen Familie Grossbritanniens Tradition. Vielleicht, um der Förmlichkeit des Hof-Protokolls zu entfliehen, geben sich die Familienmitglieder im privaten Rahmen die lustigsten Übernamen. Hier ien paar Beispiele:
Wombat: Nach einer Australienreise begann Prinzessin Diana, ihren Sohn, Prinz William, so zu nennen. Offenbar ist er den Spitznamen nie wieder losgeworden.
Squeak: Das heisst «quietschen». Diesen Übernamen trägt Herzogin Catherine unter ihren früheren Schulkameraden und Schulkameradinnen.
Sausage: Tatsächlich nannte der verstorbene Prinz Philip seine Ehefrau, die Queen, in besonders liebevollen Momenten «Wurst».
Auch royale Familien aus anderen Ländern zeigen sich kreativ, was ihre privaten Rufnamen angeht. Mehr dazu erfahrt ihr hier.