Am Super10Kampf in Zürich tauchte Roger Federer (42) als Überraschungsgast auf. Im Schlepptau hatte er seinen Papa Robert (77) und seine Mama Lynette (71), die es sichtlich genossen, Zeit mit ihrem Sohn zu verbringen.
Der 20-fache Grand-Slam-Sieger wurde im Hallenstadion mit Jubel begrüsst und gab den auch sofort zu, dass er sich freut, nach seinem Rücktritt vom Profi-Tennis endlich Zeit zu haben für spassige Auftritte.
«Ich glaube, es war ein Fehler, dass ich nicht schon früher mal beim Super10Kampf vorbeigeschaut habe. Bei dieser Stimmung!», schwärmte Federer. «Nein im Ernst, ich hatte während meiner Karriere natürlich immer ein wenig Angst vor Verletzungen und es hat leider auch nicht in meinen Turnierplan gepasst.» Federer tauchte natürlich nicht ohne Grund auf. Er war als Botschafter seiner Stiftung vor Ort.
«Es ist schön, dass er uns Eltern immer noch gerne mit dabei hat»
Robert Federer
Während des Auftritts sassen Roger Federers Eltern in der ersten Reihe. Sichtlich gerührt und stolz auf ihren Sohn. «Es ist auch für mich immer noch unglaublich, wie entspannt und offen Roger mit den Leuten umgehen kann. Und es ist schön, dass er uns Eltern immer noch gerne mit dabei hat», sagte Robert Federer später zum «Blick».
Ganz privat waren die beiden allerdings nicht vor Ort. Lynette Federer ist nach wie vor bei der «Roger Federer Foundation» stark eingebunden, ihr Mann Robert kümmert sich um die Paten-Athleten. Nicht der einzige Job, der aus Federers Tour-Zeit geblieben ist. «Ich manage immer noch einen Riesenhaufen Fanpost. Man könnte meinen, das würde nach einem Rücktritt weniger werden. Doch dem ist nicht so.»
Roger Federers Papa plaudert übers Grossvaterdasein
Dennoch zeigte sich Papa Robert Federer an diesem Abend auch von seiner privaten Seite und sprach offen darüber, wie sich sein Leben seit dem Rücktritt seines Sohnes verändert hat. «Wir reisen viel weniger als früher, das vermisse ich schon», so Robert.
«Wir gehen mit den Enkeln gerne mal in die Berge. Ins Appenzellerland oder nach Valbella.»
Robert Federer
Dafür sind die Reisen nun vermehrt auch privater Natur. Robert Federer geniesst es, für seine Enkelkindern da sein zu können. Er habe Spass an der Aufgabe als Grossvater und die Zeit mit den Enkeln sei für ihn das «Wichtigste». «Wir gehen mit den Enkeln gerne mal in die Berge. Ins Appenzellerland oder nach Valbella.» Im Graubünden besitzt die Familie zwei Chalets.
Das sind die sechs Federer-Enkelkinder
Robert und Lynette Federer haben insgesamt sechs Enkelkinder. Roger und Mirka Federer (45) wurden zweimal Eltern von Zwillingen: Charlene und Myla sind 14 Jahre alt, Leo und Lenny 9. Rogers Schweser Diana (44) ist ebenfalls Mutter von Zwillingen, Roman und Emily, die 2010 zur Welt kamen.
So wichtig sind Grosseltern für ihre Enkelkinder
Nicht nur die Grosseltern profitieren davon, Zeit mit ihren Enkelkindern zu verbringen. Auch den Enkelkindern kommt dies zugute. Wusstet ihr, dass Kinder in vielen Bereichen profitieren, wenn sie viel Zeit mit ihren Grosseltern verbringen können? Hier eine kleine Übersicht:
1. Kinder, die mit ihren Grosseltern aufwachsen, sind glücklicher: Eine gross angelegte Studie der Universität Oxford kommt zum Schluss, dass die Anwesenheit von Grosseltern im Alltag von Kindern sich positiv auf deren Wohlbefinden und Entwicklung auswirkt. An der Studie nahmen mehr als 1500 Kinder im Altern von 11 bis 16 Jahren teil. Das Resultat war eindeutig: Diejenigen Probanden, die zu ihren Grosseltern viel Kontakt hatten, zeigten weniger emotionale Probleme oder Verhaltensauffälligkeiten als Kinder mit wenig oder gar keinem Kontakt zu den Grosseltern.
2. Grosseltern fördern ein gesundes Körpergewicht: Eine schwedische Studie kommt zum Schluss, dass Kinder, die viel Kontakt mit ihren Grosseltern haben, weniger zu Übergewicht tendieren. Das Forscherteam des Karolinska Instituts interviewte die Elternpaare von 39 Kindern. Der Fragenkatalog zielte darauf ab, herauszufinden, ob die Eltern durch die Grosseltern Entlastung im Familienalltag erfuhren. Sei es durch Unterstützung im Haushalt, finanziellen Support oder emotionale Nähe. Die Forscher fanden heraus, dass die emotionale Unterstützung der Eltern durch ihre eigenen Mamas und Papas eine schützende Wirkung gegen Fettleibigkeit bei ihren Kindern hat. Während frühere Studien aussagen, dass ein geringes Einkommen der Eltern den Body-Mass-Index der Kinder negativ beeinflusst, konnte diese Studie belegen, dass dieser Effekt durch die emotionale Unterstützung der Grosselterngeneration wieder aufgehoben wird.
3. Grosseltern spielen wichtige Rolle beim Erkennen und Fördern von Talenten: Im Familienalltagsdauerstress gelingt es Eltern nicht immer, die individuellen Fähigkeiten und Begabungen ihrer Kinder zu erkennen – geschweige denn, sich damit auch noch auseinanderzusetzen. Hier spielen Oma und Opa eine wichtige Rolle. Sie haben, losgelöst von Schulstress, Erziehungsaufgabe und Erwartungsdruck, die Zeit und Musse, sich ausgiebig im Spiel mit einem Kind zu beschäftigen. Und so komme es, sagt Prof. Brigitte Oschmann vom «Institut für das begabte Kind», dass es oftmals die Grosseltern seien, die besondere intellektuelle Fähigkeiten oder Talente der Kinder wahrnehmen. Zwar stecke nicht hinter jeder Begabung gleich eine Hochbegabung, jedoch verdiene es jedes Kind, dass seine Interessen gefördert würden. «Kinder brauchen viel Aufmerksamkeit und Raum, um ihre Begabungen zu entfalten. Grosseltern sind dabei für die Enkel eine wertvolle Stütze, denn sie haben oftmals die nötige Zeit und Geduld zum Vorlesen, für Knobelspiele, zum Erkunden – und für die vielen Fragen der Kinder», so Oschmann auf grosseltern.de. «Die Kinder können sich bei Oma und Opa auf das konzentrieren, was sie interessiert und was ihnen am meisten Freude bereitet.»
4. Kontakt mindert Vorurteile zwischen Generationen: Stereotype, Vorurteile und Diskriminierung gegen ältere Menschen, sogenannter «Ageism» (deutsch: Altersdiskriminierung), sind in der jüngeren Generation besonders selten, wenn diese eine innige Beziehung zu den Grosseltern erleben darf. Dies zeigt eine Studie aus Belgien. Sie kommt auch zum Schluss, dass es nicht unbedingt die Häufigkeit des Kontakts zwischen Enkelkindern und Grosseltern ist, die den positiven Einfluss der beiden Generationen aufeinander ausmacht, sondern viel mehr die Qualität des Austauschs. Lieber seltener, dafür richtig.