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  4. Roger Federer: Der «Globi»-Held punktet bei seinen Kindern nicht mit Malen
«Globi und Roger»-Verlegerin plaudert aus

Mit Maltalent kann Federer bei seinen Kids nicht punkten

Beide sind Nationalhelden. Nun gehen der Papagei und der Tennisstar auf Abenteuerreise. Verlegerin Gisela Klinkenberg erzählt, wie es dazu kam und welche Idee Federers Kinder zum Buch beisteuerten.

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Globi und Roger Federer, Kinderbuch, Gisela Klinkenberg Verlegerin Globi Verlag, April 2021, SI 17/2021

Chefin Gisela Klinkenberg, 61, im Büro des Globi-Verlags in Zürich. «Beim Match gegen Roger siegte Globi nur dank dem Magnet, das er in sein Racket eingebaut hatte.»

David Biedert

«Ein Traum ging in Erfüllung! Ich durfte Globi kennenlernen, einen der Helden meiner Jugend, und mit ihm auf Reisen gehen.» Das schreibt Roger Federer, 39, im Vorwort zum neusten Globi-Buch. In «Globi und Roger» wird die Basler Tennislegende zum ersten Mal als Comicfigur gezeichnet – und unternimmt mit der beliebtesten Schweizer Kinderbuchfigur einen vergnüglichen Roadtrip durch die grosse, weite Welt. 

Globi und Roger Federer, Kinderbuch, April 2021, SI 17/2021

Globi-Band Nr. 92: «Globi und Roger», Globi-Verlag. Das amüsante Buch gibts seit dem 27. April im Buchhandel. 

©2021 Globi Verlag, Zürich

Begonnen hat das Abenteuer der beiden helvetischen Galionsfiguren 2017, erzählt Gisela Klinkenberg, 61. Die Leiterin des Globi-Verlags führte damals Gespräche mit Federers Förderstiftung, man sprach über Kooperationsmöglichkeiten, als Roger den Vorschlag einbrachte: «Wie wärs mit Globi und mir?» – «Für uns natürlich ein Glückstreffer, die beiden sind ein Dream-Team», sagt Klinkenberg.

Und so treffen sich die Verlegerin und Illustrator Daniel Frick mit Federer, um das Projekt zu besprechen. Am 5. April 2019, morgens um 7.30 Uhr, im Hotel Park Hyatt Zürich. Der Champion erzählt Anekdoten aus seinem Leben, die er gern im Buch geschildert hätte – und die nun in Wort und Bild vorkommen. 

Globi und Roger Federer, Kinderbuch, April 2021, SI 17/2021

Clever, andere arbeiten zu lassen: Mit Salz hat Globi Schafe angelockt, diese trocknen nun die Regenpfützen. 

©2021 Globi Verlag, Zürich

So trifft Globi die Comicfigur Roger am Anfang des Buchs, als dieser mit Familie und Eltern in den Bergen am Bräteln ist – was bei Federers tatsächlich oft vorkommt. In Globis typischer Vers-Sprache von Texter Boni Koller tönt das dann so:

«Diesen flotten Vater kennt er, denn der ist noch prominenter als der Schweizer Cervelat: Roger Federer steht da!» 

Globi und Roger Federer, Kinderbuch, April 2021, SI 17/2021

Der Vordermann ist fitter: Globi begleitet Federer zum weltberühmten Tennisturnier im englischen Wimbledon. 

©2021 Globi Verlag, Zürich
Nach wahren Begebenheiten

Vater Robert kommt ebenfalls vor im Buch. In jungen Jahren schmettert Roger aus Wut über verlorene Spiele immer wieder mal ein Tennisracket auf den Boden. Was den Vater zürnen lässt:

«Aber: ‹Rackets sind nicht billig, die zerschlägt man nicht mutwillig!›»

Viele Szenen sind auf Federers Wunsch im Buch. Wie diese: Im Flugzeug, das die beiden auf der Reise nach Wimbledon benützen wollen, übersieht der Steward den Tennisstar und begrüsst nur den Gast mit der Papageiennase und der karierten Hose. «Roger meinte, Globi sei ja berühmter als er», sagt Klinkenberg. Auch Federers vier Kinder haben Ideen beigesteuert: So hat Globi – der Schelm – auf dem heiligen Rasen von Wimbledon Blumensamen gesät, zum Ärger des Platzwarts. Und was macht der Maestro? Er fordert das Publikum auf, die Blumen zu pflücken.

Globi Zeichner Daniel Frick ©David Biedert

Illustrator Daniel Frick, 54, daheim in Zürich an der Arbeit. Auf dem grossen Tablet hats ein Foto des Champions – als Vorlage. Für das neue Buch brauchte er neun Monate.

David Biedert
Auf Exkursion in Wimbledon

Dutzende von Bildern und Videos hat Comiczeichner Daniel Frick, 54, für seine Arbeit betrachtet. Wie sieht Federer aus, wie bewegt er sich? «Er hat ein markantes Gesicht. Es lädt ein, ihn zu karikieren. Doch das wollten wir nicht.» Um die Atmosphäre spüren zu können, waren die Verlagschefin und der Illustrator im Juli 2019 in Wimbledon – auf Einladung von Federer. Vater Robert, 74, führte die beiden launig durch die Tennisanlage, vor Rogers Match stiess er mit einem Pimm’s mit ihnen an.

«Roger Federer hat ein markantes Gesicht. Es lädt ein, ihn zu karikieren. Doch das wollten wir nicht»

Illustrator Daniel Frick

Unzählige Mails gingen zwischen Klinkenberg und der Federer-Stiftung hin und her – auch, was das Buchcover betrifft, vor allem die Zeichnung von Federers Gesicht. Bis der 20-fache Grand-Slam-Gewinner für Text und Bilder sein Okay gab. Der Vertrag umfasst 19 Seiten. 100 Bücher hat Federer vor ein paar Tagen in einem Büro seines Family-Office im Stadtzürcher Seefeld-Quartier handsigniert.

Globi und Roger Federer, Gisela Klinkenberg Verlegerin Globi Verlag, , Zeichner Daniel Frick, Kinderbuch, April 2021, SI 17/2021

Noch vor der Corona-Pandemie: Daniel Frick, Roger Federer, Gisela Klinkenberg im April 2019 im Hotel Park Hyatt Zürich. 

©2021 Globi Verlag, Zürich
Federers Malkünste sind bescheiden

Ein Buch hat der Tennisstar heim nach Valbella GR genommen, um es mit seinen Kindern anzuschauen. Zur Buchveröffentlichung hatte der Verlag – auf Rogers Idee hin – ein öffentliches Kinderfest geplant, Fedi wäre dabei gewesen. Wegen der Corona-Pandemie findet die Veranstaltung nicht statt.

Als Bub habe er unzählige Stunden mit Globi-Büchern verbracht, schreibt Federer im Vorwort. «Mit meinen Kindern habe ich die alten Bände wieder hervorgenommen. Sie staunten nicht schlecht, als sie entdeckten, dass ich fast alle Bilder ausgemalt habe. Sie kugelten sich vor Lachen, als sie meine bescheidenen Ausmalkünste betrachteten.»

Globi und Roger Federer, Kinderbuch, April 2021, SI 17/2021

In Wimbledon: Globi liest Rogers vier Kindern (hinten Federers Eltern) aus dem Band «Globine» vor. 

©2021 Globi Verlag, Zürich

«Abschied im Schnee» heisst die letzte der 50 Episoden über Globis und Rogers gemeinsame Abenteuer.

«Roger lächelt: ‹Zum Andenken will ich dir zwei Rackets schenken.› Und dann, mit gespieltem Ernst: ‹Damit du es endlich lernst!›»

Globi und Roger Federer, Kinderbuch, April 2021, SI 17/2021

Besuch im afrikanischen Staat Sambia. Dort engagiert sich die Roger Federer Foundation in Bildungsprogrammen. 

©2021 Globi Verlag, Zürich

Globi tritt vor die Tür. Und weil hoher Schnee liegt, hat er sofort eine Idee: Er schnallt sich die Rackets als Schneeschuhe an die Füsse. Roger lacht. 

Thomas Kutschera
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Von Thomas Kutschera am 3. Mai 2021 - 07:09 Uhr