Lange sei es ein Tabuthema gewesen – sogar zwischen ihr und ihrem Mann. Das Thema «Rücktritt» bereitete Serena Williams (40) heftige Bauchschmerzen. Darüber gesprochen habe sie nur mit ihrem Therapeuten. Doch nun hat der Tennis-Star eine Entscheidung getroffen. An den US-Open wird sie noch spielen, danach aber ihre Karriere an den Nagel hängen.
In einem Essay in der «Vogue» lässt Serena die Leserinnen und Leser an ihren Gedanken teilhaben. So schreibt sie, sie wolle nicht von Ruhestand sprechen: «Vielleicht ist Evolution das beste Wort, um zu erklären, was ich machen werde.» Sie entwickle sich weg vom Tennis in Richtung anderer Dinge, die wichtig für sie sind. Und das ist in erster Linie ihre Familie.
Serena Williams möchte nochmal Mutter werden. Und eine weitere Schwangerschaft als Athletin kommt für sie nicht in Frage, wie sie im Text deutlich macht: «Ich möchte auf keinen Fall wieder als Sportlerin schwanger werden. Ich muss mit zwei Beinen im Tennis stehen oder mit zwei Beinen draussen sein.» Bei der Geburt ihrer Tochter Olympia (4) war das nicht der Fall.
Serena gewann 2017 im zweiten Schwangerschaftsmonat die Australian Open und trainierte bis in den achten Monat. Doch während die Schwangerschaft problemlos verlief, kam es während der Geburt zu Komplikationen. Serena wäre fast gestorben. Doch sie stand bald wieder auf dem Platz – als sie noch am Stillen war und obwohl sie unter einer postpartalen Depression litt. Das könne sie sich heute nicht mehr vorstellen. Dass sie sich als Frau aber zwischen Familie und Sport entscheiden muss, findet Williams «unfair».
Zu ihrem Entschluss, sich verstärkt der Familie zu widmen, hat Tochter Olympia massgeblich beigetragen. Sie wünscht sich nämlich eine kleine Schwester – «Mit einem Buben will sie nichts zu tun haben», stellt Serena klar. Diesen Wunsch nach Geschwistern kann die 40-Jährige gut nachvollziehen: «Ich bin selbst die jüngste von fünf Schwestern und meine Schwestern sind meine Heldinnen.»
Und so schwer Serena der Abschied vom Spitzensport fällt, schreibt sie: «Tatsache ist, dass für mich nichts ein Opfer ist, wenn es um Olympia geht.» Ausserdem habe sie es in den letzten Jahren geschafft, dass ihre Tochter nur einmal 24 Stunden von ihr getrennt war. Sie wolle ihr alles über das Leben beibringen, genauso, wie es ihre Mutter bei ihr selbst getan hat.