Bevor der Kindergarten für seine älteste Tochter Amélie, 4, im Sommer losgeht will Ex-Mister-Schweiz Sandro Cavegn, 34, noch einmal richtig lange Familienferien ausserhalb der Ferienzeiten geniessen. Bereits Anfang Jahr begannen er und seine Ehefrau Iva, 34, mit der Planung. Nicht ganz einfach, immerhin gehört mit der zweijährigen Ella auch ein Kleinkind zur Familie.
Während Sandro euphorisch Rucksackferien, Weltreise und Dschungelausflüge plant, holt Iva ihn immer wieder auf den Boden der Realität zurück, wie er in seinem ersten von sechs exklusiven Reiseblogs über seine Familienferien verrät.
«Als uns bei tristem Schweizer Winterwetter wieder ein Mal die Reiselust plagte und wir Eltern uns bewusst wurden, dass unsere Amélie bald im Zwangskorsett der staatlichen Kindergartenpflicht stehen wird (und mit ihr natürlich wir als ganze Familie) entschieden wir uns, eine etwas längere Familienreise zu planen. Die letzte dieser Art, für eine sehr lange Zeit.
Natürlich waren wir uns von Anfang an bewusst, dass das Reisen mit Kindern eine ganz eigene Herausforderung darstellt. An erholsame Zweisamkeit für mich und meine Frau ist mit unseren zwei kleinen Mädchen nicht mehr zu denken. Vor allem weil sich unsere kleine Ella im Moment, so sagt es meine Frau, im typischen «Terrible two»-Modus befindet. Das hielt mich natürlich nicht davon ab, mit geballtem Optimismus an die Planung zu gehen.
Mein erster Vorschlag war eine Entdeckungsreise durch Asien. Tropische Länder wie die Philippinen, Vietnam oder Bali reizen mich. Am liebsten würde ich sie natürlich mit dem Rucksack bereisen!
Meine Frau, die vernünftigere von uns, war von Anfang an gegen das Backpacking. Was sich mittlerweile als grosser Segen herausgestellt hat. Vor allem, weil ich, wie ich mir selber eingestehen muss, vielleicht gar nicht zum Backpacker tauge. Ich mags ordentlich und sauber. Auch in den Ferien bin ich selten planlos unterwegs.
Der Kompromiss war dann Sri Lanka. Da wir einige Tage nach den Oster-Anschlägen hätten abfliegen sollen und das EDA plötzlich vor Reisen in dieses Land warnte, mussten wir unsere Pläne kurzfristig über den Haufen werfen. Auch hier wird mir im Nachhinein klar, dass ich die Herausforderung, mit zwei Kleinkindern durch den Dschungel und das Hochland zu reisen, massiv unterschätzt hatte.
Nun gut, die Malediven waren schon immer ein unvollendeter Traum. Iva und ich entschieden uns in einer Nacht- und Nebelaktion für ein wunderschönes Family-Beachresort auf den Malediven. Zum Glück fliegt die Edelweiss die Destination nonstop mit einem Nachtflug an. Das war für uns als Eltern ein wichtiger Punkt bei der Entscheidung, wo es denn nun hingehen soll. Die Kinder sollen ganz erholt und ausgeschlafen im Paradies ankommen.
Natürlich mussten wir uns im Voraus noch mit gültigen Reisepässen abdecken und schauen ob die Zieldestinationen ein Visum benötigen. Nach den Malediven sollte es nämlich über Abu Dhabi und Dubai weiter nach Mauritius gehen. Ganz untypisch für einen Schweizer habe ich im ganzen Planungsprozess noch vergessen eine Reiseversicherung abzuschliessen. Aber dazu in einem späteren Blog mehr.
Eine Malediven-Reise mit kleinen Kindern zu planen, ist eine Herausforderung. Nur schon, weil viele der Inseln für Kinder nicht zugänglich sind. Kann ich gut verstehen. Man will ja seine Ruhe. Bei der Buchung haben wir deswegen einem Reisebüro vertraut - die wissen am besten, wo Familien willkommen sind und behalten den Überblick, während die Flut an Informationen aus dem Internet einen völlig überfordern kann.
Die haben Eltern in den Ferien sowieso nicht. Dafür läuft immer was! Beginnt schon beim Packen. Da ich weiss, das meine Frau am liebsten immer den ganzen Haushalt mitnehmen würde, habe ich von Anfang an eine Bedingung gestellt, nämlich, dass wir nur mit einem Koffer reisen, wenn ich schon meinen verflossenen Rucksacktraum aufgeben musste.
Wir einigten uns dann auf einen grossen und einen kleineren Koffer plus Kinderwagen (zum Glück – war sehr hilfreich, auch hier ein grosses Dankeschön an meine Frau) und gefühlte Tausend Stück Handgepäck. Der grosse Koffer war nur mit Kindersachen gefüllt, die auf der Reise auch alle zum Einsatz kamen. Der kleine mit den Erwachsenensachen blieb zur Hälfte unbenutzt. Ich trage in den Ferien sowieso jeden Tag dieselben Badehosen und dieselben Schlappen. Für unsere jüngste Ella packten wir ausserdem ein ganzes Pack Windeln ein. Man weiss nie...
Fazit für die Planung: Männer hört auf Eure Frauen, schliesst eine Reiseversicherung ab und checkt Eure Dokumente und die Hausapotheke. Dann kann fast nichts mehr schief gehen.»
In einer sechsteiligen Blog-Serie hält Sandro Cavegn seine Reiseerfahrungen als Familienvater fest. In den kommenden Wochen wird er über die kinderfreundlichsten Seiten der Malediven berichten. Einen Blick in seine Reiseapotheke gewähren. Verraten, wie er und seine Frau Iva es schaffen, die Ferien trotz zwei kleinen Kindern auch als Paar zu geniessen. Ungeschönt seine Erkenntnisse über das Reisen mit Kindern wiedergeben. Und seine liebsten Ferienschnappschüsse mit uns teilen. Bleibt dran!