Bevor ihre älteste Tochter Amélie, 4, im Sommer in den Kindergarten kommt und die kleine Ella, 2, aus dem Schmusealter raus wächst, haben sich Sandro Cavegn, 34, und seine Ehefrau Iva, 34, noch einmal eine längere Auszeit mit der Familie gegönnt.
Einen Monat tingelte das Quartett um die halbe Welt und gewann dabei wichtige Erkenntnisse über das Reisen mit kleinen Kindern. In seiner Reiseblog-Serie teilt der Mister Schweiz 2012 seine Erfahrungen exklusiv und in seinen eigenen Worten mit uns.
«Familienferien, gemeinsame Zeit, Erholung... darauf freuten wir uns! Aber der Stress kam schneller als erwartet. Als wir unsere erste Destination, Male, erreichten, erwartete uns erst einmal emsiges Treiben am Flughafen. Feuchtigkeit und Hitze drückten nicht nur auf die Stimmung, sondern zum ersten Mal auch ein wenig aufs Nervenkostüm.
Das wirkt sich bei mir leider auf meine Lautstärke aus. Wenn ich geladen bin, reagiere ich schnell emotional. Wenn meine Kinder dann davonlaufen oder nicht folgen - was ziemlich oft der Fall ist - kann ich sie schon mal verbal anfahren. Ich habe Glück, dass meine Frau das mit ihrer liebevollen und geduldigen Art immer wieder ausgleicht.
Iva ist sowieso Gold wert. Dank ihrer weisen Voraussicht haben wir einen Kinderwagen mit auf die Reise genommen. So konnten sich die Kleinen während des Reise-Marathons abwechselnd reinsetzen.
Was wir beide nicht wussten, aber für ein nächstes Mal lernten: Wer nach Male fliegt, nimmt im Handgepäck am besten ein komplettes Strandoutfit mit. So kann man sich bei der Ankunft gleich umziehen und die Akklimatisierung vereinfachen.
Der Transfer vom Flughafen zum wunderschönen Sun Siyam Resort auf der Insel Iru Fushi beim Noonu Atoll war ein geniales Erlebnis. Hier ist sehr wichtig zu erwähnen, dass der Transfer von Male auf die jeweiligen Inselresorts meistens nicht im Paket inklusive ist, sondern separat bei der Wasserflugzeug-Gesellschaft gebucht werden muss. Handelt es sich um eine näher gelegene Insel, ist auch ein Transfer mit dem Speedboot möglich. Mit Kleinkindern ist das aber nicht empfehlenswert.
Ganz abgesehen davon bleibt uns eine tolle Ferienerinnerung an das Wasserflugzeug, das von einem Piloten in Flipflops gesteuert wird.
Im Sun Siyam Resort angekommen war der Stress vom Flughafen vergessen. Wir fühlten uns wie im Traum. Ja, es ist wirklich so atemberaubend, wie man es aus den Katalogen kennt!
Ein herzliches Empfangskomitee begrüsste uns bei der Ankunft. Welcome-Drinks standen bereit. Nach der Erfrischung ging es mit dem Golf-Buggy weiter ins Strandbungalow.
Die luxuriösen Nasszellen im Aussenbereich sind durch hohe Mauern umschlossen und der Weg zum eigenen Strand mit Liegeplätzen durch schöne Pflanzen abgetrennt von den Nachbarn. So hat man die Kleinen immer unter Kontrolle und das Wasser ist immer in Sichtweite. Soweit das Highlight für uns Eltern.
Aber es kam noch besser: Als unsere ältere Tochter dann den Kidsclub entdeckt hatte, wollte sie natürlich nur noch dort sein. Die Nannys waren absolute Klasse und auch unsere zweijährige Ella durfte gegen einen Aufpreis von rund 17 Franken pro Stunde dort bleiben. Die Kleinen brauchen halt noch zusätzliche Betreuung, das kostet. Ab 3 Jahren ist das Angebot gratis.
Hier hatten wir also eine weitere lustige Erkenntnis: Als Eltern wird man plötzlich sehr bescheiden. Nur schon zwei Stunden auf dem Liegestuhl, in denen man ein Buch lesen konnte, statt permanent aufzupassen, dass niemand ertrinkt, sind toll. Unspektakulär, aber wahr: Diese kurzen Auszeiten sind ein wahrer Segen!
Die Wasser-Bungalows, wie man sie von Social-Media-Kanälen kennt, wären zwar traumhaft gewesen, aber für unsere Kids viel zu gefährlich! Wir hätten uns vor lauter Aufpassen gar nicht erholen können in den Ferien. Deswegen wohnten wir lieber auf dem Festland. Ein bisschen Sand und Palmen, das reicht uns völlig!
Nur einmal haben wir uns in den Pool gewagt – und prompt eine Panne erlebt. Poolwasser bedeutet mit kleinen Kindern ja immer auch Wasserschlucken. Ein Risiko, das wir unterschätzten. Unser Pool-Besuch ging im wahrsten Sinne des Wortes in die Hosen. Ella und Amélie litten danach unter Durchfall und wir kriegten eine Nacht lang keinen Schlaf.
Wir waren natürlich gut ausgerüstet, aber unsere Medikamente waren bald aufgebraucht. Den Insel-Arzt können Besucher zum Glück kostenlos konsultieren. Er füllte unsere Reise-Apotheke neu auf und wir kriegten das Malheur schnell wieder in den Griff. Das war ein echt guter und für uns überraschender Service.
Im Allgemeinen war das ganze Personal sehr hilfsbereit und aufmerksam. Die perfekte Familieninsel also in allen Bereichen.»
Das Sun Siyam Resort liegt auf der familienfreundlichen Malediven-Insel Iru Fushi. Es verfügt über Beach- und Wasservillas, 15 Bars und Restaurants und ein preisgekröntes Luxus-Spa. Besonders beliebt ist das Resort bei Familien wegen Kid's Club, Babysitting, Familienpool und buchbaren Kinder-Aktivitäten.
In einer sechsteiligen Blog-Serie hält Sandro Cavegn seine Reiseerfahrungen als Familienvater fest. Vergangene Woche hat er darüber berichtet, wieso er bei der Reiseplanung am liebsten seiner Frau vertraut. In den kommenden Wochen wird er einen Blick in seine Reiseapotheke gewähren. Verraten, wie er und seine Frau Iva es schaffen, die Ferien trotz zwei kleinen Kindern auch als Paar zu geniessen. Ungeschönt seine Erkenntnisse über das Reisen mit Kindern wiedergeben. Und seine liebsten Ferienschnappschüsse mit uns teilen. Bleibt dran!