Prinzessin Charlotte, 5, ist ein Wirbelwind, wie er im Buche steht. Begleitet sie ihre Eltern, Herzogin Kate, 39, und Prinz William, 38, an öffentliche Auftritte, weiss man nie so genau, ob das Protokoll eingehalten wird, denn es kann vorkommen, dass Charlotte den versammelten Fotografe einfach mal die Zunge rausstreckt.
Was für Umstehende meist einfach nur herzig ist, kann Eltern ganz schön in Rage bringen! Nicht aber Herzogin Kate. Die dreifache Mutter habe ihre Rasselbande dank «autoritativem Erziehungsstil» fest im Griff, sagt Erziehungsexpertin Rebecca Chicot in «The Sun».
Bitte, was?
Der autoritative Erziehungsstil vereint alles, was eine moderne Erziehung ausmachen sollte: Eltern, die autoritativ erziehen, setzen ihren Kindern Grenzen und geben klare Regeln vor, geben ihnen gleichzeitig aber viel Zuneigung und Liebe. Sie lassen ihren Kindern innerhalb eines festgelegten Rahmens viel Freiheit, sich selbst zu entwickeln und eigene Erfahrungen zu sammeln. Kontrolle ist wichtig, Freiheit kommt aber nicht zu kurz.
Es ist der goldene Mittelweg zwischen einer autoritären und einer antiautoritären Erziehung, für viele Pädagogen und Pädagoginnen gilt die autoritative Erziehung deswegen als das erfolgversprechendste Erziehungsmodell.
Und so wendet Herzogin Kate es an:
Herzogin Kate habe eine wunderbare Balance gefunden, um Grenzen zu setzen aber einen liebevollen Umgang mit ihren Kindern zu pflegen. Dazu gehört auch, dass sie keine überrissenen Erwartungen an ihre Kinder hat, sondern ihnen zugesteht, dass sie keine kleinen Erwachsenen sein müssen. «Sie erwartet nicht von ihnen, sich wie kleine Erwachsene zu benehmen, denn sie weiss genau, dass Kinder von Natur aus Wut- und Trotzanfälle erleben und lässt dies auch zu.»
An der Hochzeit von Kates Schwester Pippa Middleton 2017 hatte Prinz George, damals drei Jahre alt, einen heftigen Wutanfall. Anstatt das herzige Blumenkind zu geben, leerte er sein Blütenkörbchen auf den Boden aus und machte ein unzufriedenes Gesicht.
Ganz sicher hat Herzogin Kate in dieser Situation Stress empfunden. Denn Erziehung ist keine einfache Sache, schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Aber die dreifache Mama weiss auch, dass eine ungeduldige Reaktion in so einem Moment die Situation nur verschlimmert. Also greift sie bewusst auf eine deeskalierende Körpersprache zurück, wenn sie Kinder in der Öffentlichkeit unter Kontrolle bringen will.
An der Hochzeit ihrer Schwester legte sie kurzerhand dem wütenden kleinen George die Hand auf den Schopf, um ihn zu beruhigen. Eine warme und behütende Geste, die dem Prinzen half, sich geliebt und sicher zu fühlen, so dass er den Trotz loslassen konnte. «Sie ist gut darin, einen warmen Kontakt zu ihren Kindern herzustellen», sagt die Expertin. «Das zeigt, dass sie eine gute Beziehung zu ihren Kindern hat.»
Wenn Herzogin Kate ihre Kinder zurechtweist, tut sie dies zwar auf Augenhöhe, indem sie in die Knie geht und sich dem betroffenen Kind zuwendet, aber sie lässt sich auf keine Diskussionen ein, sondern erklärt sich klar und sachlich. Oft setzt sie auch nur einzelne Code-Wörter ein wie «Pssst!». Sie macht klar: Ich bin die Erwachsene, ich trage die Verantwortung und ich sage, wie es jetzt gerade läuft. Auf Diskussionen lässt sie sich gar nicht ein. Diese klare Kommunikation macht es Kindern leicht, zu wissen, was von ihnen erwartet wird.
Das Time-out ist ein beliebtes Erziehungsmittel, um Kinder zur Ruhe zu bringen. Es hilft aber in erster Linie den Eltern, während Kinder sich in der erzwungenen Auszeit (die sie zum Beispiel in ihrem Zimmer absitzen) oft alleingelassen fühlen.
Herzogin Kate hat das Time-out revolutioniert und es, gewürzt mit einer Portion Zuwendung, zu ihrem besten Erziehungstrick gemacht. Wenn ihre Kinder streiten, bietet sie ihnen eine Pause auf dem Chat-Sofa an. Hier dürfen die Kinder ihre Gefühle benennen und mit Erwachsenen-Unterstützung nach Lösungen suchen.
Herzogin Kate verbringt viel Zeit mit ihren Kindern in der Natur. Egal, ob es regnet oder die Sonne scheint. «Als Kind habe ich es genau so erlebt. Draussen zu sein, ist meine Leidenschaft. Ich glaube, dass es ein wichtiger Faktor für körperliches und psychisches Wohlergehen ist», sagt sie in einem Interview. Damit setzt sie den Grundstein dafür, dass ihre Kinder sich zu resilienten Menschen entwickeln können.