Das Wochenbett bezeichnet die ersten sechs bis acht Wochen nach einer Geburt. Während dieser Phase lernen sich die frischgebackenen Eltern und das Neugeborene genauestens kennen.
Der weibliche Organismus muss sich erholen
Dabei wird die meiste Zeit tatsächlich in und auf dem Bett verbracht, die körperlichen Aktivitäten werden stark heruntergeschraubt und die intensive erste Zeit als Familie genossen. Ausserdem braucht der mütterliche Organismus diese Wochen zur Regeneration der schwangerschafts- und geburtsbedingten Veränderungen.
Für Väter kann die erste Zeit zu dritt herausfordernd sein. Die meiste Zeit klebt vor allem das Stillbaby an der Mama. Die dann aber möglicherweise erschöpft und müde ist. Kein Grund zur Sorge, liebe Papas. Wir liefern Tipps, wie ihr eure Partnerinnen im Wochenbett unterstützen könnt.
Vorbereitung ist die halbe Miete
Hochschwanger hat wohl keine werdende Mama mehr Lust und Energie, Mahlzeiten vorzukochen. Hier bist du, lieber Papa, gefragt. Nimm dir vor der Geburt Zeit, um möglichst viele Leibspeisen deiner Partnerin und dir vorzukochen und einzufrieren. Ihr werdet beide im Wochenbett das warme und feine Essen sehr zu schätzen wissen.
Reden, reden, fragen, fragen ...
Der Hormonhaushalt frischgebackener Mütter kann eine tickende Bombe sein. Da sind Freude und Trauer oft nah beisammen. Tränen der Rührung folgen Tränen der Verzweiflung oder Überforderung. Lass dich davon nicht verunsichern, lieber Neo-Vater. Emotionale Schwankungen sind völlig normal.
Du kannst deiner Partnerin aber helfen, wenn du mit ihr redest. Sie auffängst. Sie in den Arm nimmst. Sie reden lässt und nachfragst. Einfach da bist. Sollten die Tränen ein Ausmass annehmen, bei dem dir nicht mehr wohl ist, wende dich unbedingt an die Hebamme.
Gönn der Mama etwas Me-Time
Schon klar, wenn deine Partnerin stillt, dann kannst du beim füttern nicht helfen. Du kannst aber sonst überall zur Hand gehen. Beim Wickeln, Baden, Rumtragen. Sei mutig und bring dich von Anfang an ein. Pack das Baby in den Wagen oder in die Trage und macht einen Spaziergang zu zweit. Nichts ist so luxuriös für eine Mama wie eine Dusche oder ein Schläfchen, wenn das Baby ausser Haus ist.
Manage den Terminkalender
In Sachen Besuch empfangen gilt vor allem am Anfang: Weniger ist mehr. Und lieber kurze Besuche statt langes Verhocken. Hier ist vor allem deine Stimme gefragt. Übernimmst du das Koordinieren von Besuchen und schickst den auch mal nach Hause, wenn er zu lang sitzen bleiben will, hast du deiner Partnerin sehr viel Gutes getan.
Verbinde das Schöne mit dem Nützlichen
Wenn du schon die Besuche koordinierst, trau dich ruhig, Gäste darum zu bitten, statt Blumen oder den 50. Body zu schenken, etwas zu essen mitzubringen. Warme Mahlzeiten machen selten so glücklich wie im Wochenbett.
Übernimm den Haushalt
Mütter von Neugeborenen sind körperlich schlichtweg noch nicht in der Lage, sich um den Haushalt zu kümmern. Sie wird es umso mehr schätzen, wenn du diesen aus Eigeninitiative übernimmst. Schau zu, dass der Kühlschrank voll ist, das Bad sauber, die Böden gesaugt sind und der Wäscheberg bewältig wird.
Oder schenkt euch eine Putzfrau. Können wir mit Baby und Kleinkind nur empfehlen, sofern es finanziell drin liegt.
Hab ein besonders achtsames Auge auf die Mama
Dass einem nach ein paar Tagen zu Hause die Decke auf den Kopf fallen kann, ist verständlich. Da neigen viele Mütter dazu, sich zu übernehmen. Hier ist dein wachsames Auge gefragt. Versichere deiner Partnerin, dass sie sich um nichts ausser um sich selber und das Baby kümmern muss.
Statt also das Bad zu schrubben, macht einen Spaziergang an der frischen Luft. Gönnt euch auf dem Weg einen Abstecher ins Lieblingscafé, Kafi und Kuchen inklusive.
Gönnt euch!
Das vorgekochte Essen ist aufgebraucht, der Kühlschrank leer, du zu faul zum einkaufen und kochen? Total okay. Bestellt Pizza. Und esst vor dem TV. Gönnt euch dabei eure Lieblingsserie. Neugeborene tragen keinen Schaden davon, wenn mal der TV läuft. Versprochen.
Kleine Aufmerksamkeiten mit grosser Wirkung
Stell einen Blumenstrauss auf das Nachttischchen deiner Partnerin. Oder wechsle ungefragt die Bettwäsche. Zünde ihre Lieblingsduftkerze an. Und massier ihr die Füsse. Oder leg dich einfach zu ihr und streichle ihr über den Kopf.
Vergiss dich selber nicht
Nun haben wir lange darüber geredet, wie du deine Partnerin am besten unterstützen kannst. Mindestens genau so wichtig ist aber dein eigenes Seelenwohl. Vergiss dich bei der ganzen Fürsorge nicht selber.
Hast du Lust auf ein Bier mit Kumpels, auf Sport oder einen Spaziergang ganz alleine, mach das alles. Hast du ein schlechtes Gewissen, deine Frau und das Baby alleine zu lassen, sag es. Vielleicht ist deine Partnerin ja sogar froh um ein bisschen Zeit alleine mit dem Baby. Oder sie freut sich auf etwas Zeit mit Grosseltern. Da kannst und darfst du wirklich mit bestem Wissen und Gewissen etwas für dich alleine machen!