Seid ihr auch viel näher am Wasser gebaut, seit ihr selber Kinder habt? Ein Paar in einem Film erfährt, dass es ein Kind erwartet – eure Augen füllen sich mit Tränen. Das Paar hält zum ersten Mal sein Baby in den Armen – die Tränen fliessen auch bei euch. Ein andermal lest ihr die Geschichte von einem Kind, das in der Schule gemobbt wird – und weint Sturzbäche.
Manchmal rühren uns Szenen, weil sie uns zurückversetzen in unsere eigenen Glücksmomente mit unseren Kindern, bei schlimmen Situationen treibt uns die Vorstellung davon und die Angst davor, dass unseren Liebsten so etwas zustossen könnte, die Tränen in die Augen.
Die schlimmste dieser Ängste aller Eltern ist es, ein Kind zu verlieren. Dem Traumpaar Chrissy Teigen, 34, und John Legend, 41, ist Anfang Oktober genau dies widerfahren. Sie haben ihr drittes Kind im sechsten Schwangerschaftsmonat verloren. Und dies der ganzen Welt mit herzzerreissenden Bildern und Worten mitgeteilt. Dafür bekamen sie viel Liebe und Mitgefühl. Aber sie stiessen mit ihrer Offenheit teilweise auch auf Unverständnis.
Warum eigentlich stören sich so viele Menschen daran, dass die trauernde Mutter auch in ihrer schlimmsten Zeit so offen ist? Hochzeits- und Ferienbilder, Geburtsanzeigen, die ersten Worte des Babys, die ersten Schritte, die Geburtstagspartys, die lustigen Verkleidungen und rührenden Aussagen, das alles soll man gern teilen, aber wenns traurig wird, soll mans lieber für sich behalten? Dabei ist doch das «Teilen» gerade dann besonders wichtig, wenn man leidet. Wie könnte ein Paar so einen Schicksalsschlag allein durchstehen? Du und ich haben unsere Familie, Freunde und weitere Angehörige, die uns in so einer Situation stützen würden. Bei Chrissy Teigen und John Legend sind es eben zusätzlich noch ein paar Millionen von Fans und Followern, die ebenfalls mitfühlen.
Aber leider gibts darunter auch Trolle, die sich nicht mal in der traurigsten aller Situationen zurücknehmen können, und widerliche Kommentare posten.
Für alle anderen dürften die neusten Beiträge von Chrissy Teigen etwas Trost und Erleichterung bringen. Sie zeigen, wie viel Kraft ihr Umfeld und vor allem die kleinen Goldschätze Luna und Miles den Eltern geben. So auch im neusten Instagram-Post, in dem Chrissy die kleine Urne mit der Asche von Baby Jack zeigt, und wie seine Schwester Luna, 4, darauf reagiert:
«Hallo ihr zwei, wie geht es euch heute? Ich bin Luna», sagt die Vierjährige zur Asche ihres kleinen Bruders und dem Teddybären, den sie dazu gesetzt hat, damit er die kleine Urne festhält. Und sie gibt Baby Jack sogar ein bisschen von ihrem Lieblingssnack ab und legt ihm einen Maispop hin.
Dieser rührende Moment (fliessen bei euch auch wieder die Tränen …?) bestätigt die Aussage der Expertin in unserem Interview dazu, wie wir Familien nach einer Fehlgeburt beistehen können: «Kinder leben so extrem im Moment und haben oftmals einen natürlicheren Umgang mit dem Tod als wir Erwachsene. Betroffene Eltern erzählen uns, wie die Geschwisterkinder ihre Gefühle in einem Moment zum Ausdruck bringen, und dann wieder ihren Alltag leben.»
Die kleine Luna hat zudem mit ihrer Mama ein ganz tolles Vorbild, die uns allen zeigt, wie wir mit Trauer umgehen können. Dass wir sie nicht verstecken oder verdrängen sollten. Sondern sie leben. Denn der kleine Jack lebt in der Liebe seiner Familie weiter. Und ein bisschen auch in uns allen, die das herzliche Paar mit den süssen Kindern am Familienleben mit all seinen Höhen und Tiefen grosszügig Anteil haben lässt.