Taylor Swift (34) ist ein Phänomen. Ihr musikalisches Talent macht sie zu einer der erfolgreichsten Künstlerinnen der Welt. Gerade hat sie Musikgeschichte geschrieben: Die Sängerin steht nun die fünfte Woche mit ihrem Album «1989 (Taylor's Version)» auf dem 1. Platz der Billboard-200-Charts. Damit ist sie nun erfolgreicher als Elvis Presley (1935–1977). Erfolgreicher waren nur noch die Beatles – sie verbrachten mit 19 Nummer–eins–Alben insgesamt 132 Wochen an der Spitze.
Diese Menschen sind Taylor Swift wichtig
Einsame Spitze! Könnte man sagen. Nur, einsam ist es bei ihr auf dem Pop-Olymp überhaupt nicht. Die Sängerin umgibt sich nämlich gerne mit Menschen, die ihr gut tun.
Da sind nicht nur ihre berühmten Freundinnen wie Blake Lively (36) und Selena Gomez (31) oder ihr Freund, Footballstar Travis Kelce (34 – mit dessen ganzer Familie sie Weihnachten und Silvester gefeiert hat), sondern auch die zwei wichtigsten Menschen in ihrem Leben: ihre Eltern Andrea (65) und Scott Swift (71). Zu ihnen pflegt Taylor Swift ein inniges Verhältnis, denn ihnen hat sie alles zu verdanken, was sie heute ist – dies betont sie immer wieder in Interviews und auch in Songs.
Lange, bevor die ganze Welt ihre Stimme kannte, hatte Taylor Swift bereits zwei riesengrosse Fans (aka «Swifties»): Mama Andrea und Papa Scott. «Sie hat immer schon gesungen. Seit sie 3 Jahre alt war», sagt Scott. Der Börsenmakler und seine Frau, die sich als Hausfrau und Mutter um die Familie kümmerte, entdeckten früh das Talent ihrer kleinen Tochter. Sie fuhren sie zu lokalen Auftritten rund um ihre Heimatstadt Wyomissing – ein 11'000-Seelen-Städchen im US-Bundesstaat Pennsylvania.
«Sie hätte sich jederzeit auch für ein normales Leben entscheiden können, wenn sie diesen Traum nicht mehr hätte verfolgen wollen»
Andrea, Mama von Taylor Swift
Die Eltern taten dies nicht etwa, weil sie aus ihrer Tochter unbedingt einen Star machen wollten, sondern weil Taylor früh von einer Musikkarriere träumte. «Sie hätte sich jederzeit auch für ein normales Leben entscheiden können, wenn sie diesen Traum nicht mehr hätte verfolgen wollen», so Mama Andrea. «Aber wenn man ihr das vorschlägt, könnte man genau so gut sagen: Hey, ist ok, wenn du aufhören willst, zu atmen.»
Taylor Swifts Eltern haben die idealen Berufe
Wegen der grossen Unterstützung, die sie durch ihre Eltern stets erfahren hat, sagt Taylor Swift, sie seien «ein kleines Familienunternehmen». Tatsächlich brachten Andrea und Scott auch in beruflicher Hinsicht die idealen Voraussetzungen mit, um Taylor Swift in ihrer Karriere zu unterstützen. Mama Andrea war Marketing Managerin in einer Werbeagentur, bevor sie Mutter wurde. Papa Scott weiss bestens, wie man mit Geld umgeht, schliesslich ist er Finanzhai. Das kann nicht schaden, wenn die Tochter ein geschätztes Gesamtvermögen von 1.1 Milliarden US-Dollar besitzt (die Milliardenmarke knackte sie erst vor wenigen Wochen).
Taylor Swifts Eltern lernten sich in den 80er-Jahren kennen und gaben sich 1988, ein Jahr vor Taylors Geburt, das Ja-Wort. Als Taylor Swift am 13. Dezember 1989 zur Welt kam, erhielt sie von ihren Eltern ganz bewusst einen Unisex-Vornamen. Taylor wird im englischen Sprachraum für Buben und Mädchen vergeben. «Meine Mutter fand es cool, dass niemand weiss, ob ein Mann oder eine Frau dahinter steckt, wenn auf einer Visitenkarte der Name Taylor steht», erzählte die Sängerin im Magazin «Rolling Stone». Diese Namenswahl würde ihre Tochter vor Diskriminierung schützen, dachte sich die Mutter offenbar. Ein Omen dafür, dass Taylor Swift sich mittlerweile als Feministin etabliert hat und sich für die LGBTQ+-Bewegung einsetzt?
Familie Swift liebt ein Fest ganz besonders
Zwei Jahre nach Taylors Geburt kam ihr kleiner Bruder Austin zur Welt (er ist ebenfalls erfolgreich als Schauspieler). Die Familie lebte auf einer 6 Hektar grossen Farm für Weihnachtsbäume. Taylors schönste Kindheitserinnerungen stammen aus dieser Zeit, wie sie immer wieder betont. Genauso wie ihre Liebe zur kalten Jahreszeit und dem Weihnachtsfest.
Ihr Vater lebte ihr vor, für die eigene Leidenschaft alles zu geben. «Er kümmerte sich mit Hingabe um die Farm. Jeden Morgen stand er vier Stunden früher auf, um mit dem Traktor die Felder zu mähen», erinnert sie sich. «Wir hatten alle unsere Aufgaben. Meine war es, Gottesanbeterinnen von den Bäumen zu pflücken.» Dies, damit die Insekten nicht mit den Bäumen verkauft wurden.
Der Erfolg trennte die Famile – aber nicht ihren Zusammenhalt
Als die Sängerin mit 14 Jahren ihren ersten Hit landete («Teardrops On My Guitar») und einen Vertrag mit Sony unterzeichnete, zog Familie Swift in die Welthauptstadt der Country-Musik: nach Nashville, Tennessee. Dort hatte Taylor bereits als 11-jährige an die Türen geklopft und für die eigene Musik Werbung gemacht, während ihre Mutter mit klein Austin im Auto wartete.
«Wir haben ihr immer gesagt, dass es nicht darum geht, Essen auf unseren Tisch zu bringen oder unsere Träume wahr werden zu lassen.»
Andrea Swift
Warum sie nicht früher nach Nashville zogen, erkärte Mama Andrea einmal in einem Interview. Sie habe ihrer Tochter nicht den Druck auferlegen wollen, Erfolg haben zu müssen. Als der Umzug schliesslich anstand, entschied sich die Familie, ein Zuhause ausserhalb des Trubels zu suchen. «Wir zogen weit genug vom Stadtkern weg, wo sie nicht mit den Kindern von Produzenten und Labelpräsidenten zur Schule gehen und ständig daran erinnert werden musste, wie schwierig es ist, Erfolg zu haben», erklärte Mama Swift. «Wir haben ihr immer gesagt, dass es nicht darum geht, Essen auf unseren Tisch zu bringen oder unsere Träume wahr werden zu lassen.»
Zusammen zu bleiben und dennoch der Tochter ihren Traum von der Musikkarriere zu ermöglichen, dass war das Ziel der Eltern. Erst als Taylor Swifts Karriere so richtig Fahrt aufnahm, mussten die Eltern sich aufteilen, um für beide Kinder gleichermassen da zu sein. Mama Andrea begleitete fortan ihre Tochter auf Tournee, Papa Scott blieb zuhause, um sich um Austin zu kümmern.
Taylor Swifts enge Beziehung zu ihrer Mutter
Obwohl auch Taylor Swifts Vater sie später auf Tourneen begleitete (was sie als «unbezahlbares» Erlebnis bezeichnet), ist ihre Mutter ihre engste Bezugsperson. «Wir alle lieben unsere Mütter, für uns alle sind Mütter wichtige Menschen», so Taylor. «Aber für mich ist meine Mutter wirklich der Fels in der Brandung. Fast jede Entscheidung, die ich treffe, bespreche ich mit ihr.» Ihrer Mutter hat Swift auch verschiedene Songs gewidmet.
Das Lied «Soon You'll Get Better» behandelt Mama Andreas Kampf gegen den Krebs, der bei ihr bereits dreimal diagnostiziert worden war.
Der Krebs sucht die Familie Swift immer wieder heim
Beide Elternteile von Taylor Swift sind bereits an Krebs erkrankt. Dies habe ihre Prioritäten verschoben, so Swift. «Es hat mich gelehrt, dass es im Leben wahre Probleme gibt, neben allem Anderen.» Über ihre Erkrankung öffentlich zu sprechen, war übrigens die Idee von Andrea. Mit der Reichweite ihrer berühmten Tochter will sie Menschen dazu bewegen, eventuelle Gesundheitsprobleme abklären zu lassen – und so die Früherkennung von Krebsleiden zu ermöglichen.
Von Andreas Mutter hat Taylor Swift übrigens ihr musikalisches Talent geerbt: Die Oma der Musikerin war die amerikanische Opernsängerin und TV-Grösse Marjorie Finlay († 2003).
Taylor Swift bleibt Papas kleines Mädchen
Auch zu Papa Scott hat Taylor Swift ein inniges Verhältnis. Doch obwohl sie als emanzipierte und eigenständige Künstlerin weltweit Erfolge feiert, hat er seinen väterlichen Beschützerinstinkt behalten. «Mein Vater machte sich fürchterliche Sorgen um meine Sicherheit und mein Leben. Er sieht, mit wie vielen Stalkern wir täglich zu tun haben.»
Wann immer es ihm möglich ist, begleitet Taylor Swifts Vater sie auf der Tour und platzt dabei fast vor Stolz. So kam es, dass er auch schon Pizzas an wartende Fans verteilte. Oder sich mit einem gebastelten Backstage-Pass hinter der Bühne bewegte. Gebastelt hat den übrigens Taylor Swift persönlich. Darauf steht «D. O. H.» – das steht für «Dad of Headliner» (zu Deutsch heisst das in etwa: Vater der Künstlerin/Musikerin).
Das Bild von der perfekte Familie bröckelt
Allerdings scheint hinter den Kulissen nicht permanent Friede, Freude, Eierkuchen zu herrschen. Eine Email aus dem Jahr 2005 macht gerade die Runde. In der Mail an Taylors damaligen Manager bringt Scott Swift seine Frustration darüber zum Ausdruck, dass Taylor offenbar zu ihrer Mutter eine engere Bindung habe als zu ihm. Niemand sei besser geeignet, seine Tochter auf dem Weg zum Erfolg zu begleiten, als er, steht laut Economic Times India in der Mail. Und: «Wer darf nach New York, Neuengland und zu jedem coolen Auftritt fahren? Nicht Dad. Kann die Haare nicht richten. Dad redet zu viel. Wer bezahlt die Reisen nach New York? Papa.»
Diese Unstimmigkeiten sind allerdings Jahre her. Mittlerweile kann man sagen, dass Taylor als Millionärin ihrem Vater finanziell nicht mehr zur Last fällt. Im Gegenteil. Um ihre Dankbarkeit auszudrücken, kaufte Taylor Swift ihren Eltern 2011 ein Haus im Wert von 2.5 Millionen US Dollar in Nashville.