Der Kinderwunsch ist ein Bedürfnis, ein Urgefühl, etwas Mächtiges... das nicht alle Menschen verspüren. Es gibt Menschen, die diesen Wunsch nie verspüren. Oder die bewundernswerterweise rational an die Familienplanung herangehen und für sich entscheiden, dass das Elterndasein nicht das richtige ist.
Jüngstes Beispiel dafür ist SRF-Moderator Salar Bahrampoori, 42, der in der Schweizer Illustrierten sagt, er hege keinen Kinderwunsch. «Neben meinen Sendungen realisiere ich fürs SRF auch Dok-Filme. Und privat bin ich viel am Skifahren und Bergsteigen. Ich geniesse meine Freiheiten.» Auch seine Verlobte, Ärztin Barbara Ruijs, 33, sagt, sie habe keine Zeit für Nachwuchs, da sie mitten in einer Ausbildung stecke. «Momentan wäre die Verantwortung zu gross.» Schon mit Hündin Liesl sei die Organisation schwierig. Zudem fehle ihnen beiden Schlicht die elterliche Geduld. «Die haben wir beide nicht. Und mit Kindern muss man Geduld haben.»
Mit dieser Haltung steht das Traumpaar nicht alleine da. Viele Stars haben sich bewusst gegen eine Familiengründung entschieden. Aus verschiedenen Gründen, zu denen sie offen und öffentlich stehen.
Prinz Harry und Herzogin Meghan wollen nicht mehr als zwei Kinder haben, weil sie finden, dass eine Grossfamilie die Umwelt zu sehr belastet. Sängerin und Schauspielerin Miley Cyrus geht sogar noch einen Schritt weiter und verzichtet aus demselben Grund komplett auf eine eigene Familie.
«Wir haben der Welt dasselbe angetan, was wir auch Frauen antun. Wir nehmen und nehmen und erwarten, dass es immer weiter läuft. Aber die Quelle ist erschöpft. Meine Generation hat einen Scheiss-Planeten überreicht gekriegt und ich weigere mich, ihn so an ein Kind weiterzugeben. Solange ich das Gefühl habe, mein Kind müsste auf einer Welt ohne Fische im Wasser aufwachsen, werde ich keiner weiteren Person zumuten, damit klarzukommen», sagte Miley Cyrus in einem Interview mit dem Magazin Elle.
Mittlerweile ist für die Talkmasterin der Familienzug sowieso abgefahren. Aber sie stand sowieso nie an einer Haltestelle rum, um darauf zu warten.
Oprah Winfrey wollte nie Kinder haben, weil sie stets ihrer Karriere den Vorrang gab und sich sicher war, dass ihre eigenen Kinder sie hassen würden. «Meine Kinder wären wohl in einer Talkshow gelandet um über mich zu sprechen, denn wäre ich Mutter geworden, hätte etwas in meinem Leben darunter gelitten und das wären höchst wahrscheinlich die Kinder gewesen.»
Obwohl man Hollywood-Star Jennifer Aniston, 52, immer wieder den Kinderwunsch nachsagte, betonte sie stets, dass sie zu sehr Workaholic sei, als dass sie in der Mutterrolle aufgehen könnte.
«Ich mag den Druck nicht, den mir die Leute aufzwingen», stellt Jennifer klar. «Sie tun so, als hätte man als weibliches Geschöpf versagt, nur weil man sich nicht fortgepflanzt hat. Ich finde das nicht fair. Nur, weil man keine Kinder geboren hat, heisst das nicht, dass man keine Muttergefühle verspüren kann – für Hunde, Freunde und die Kinder der Freunde.»
Um zu verstehen, warum sich Country-Star Dolly Parton gegen die Familiengründung entschieden hat, muss man die Geschichte ihrer Kindheit kennen. Die Sängerin wuchs mit sieben Geschwistern auf, allesamt jünger als sie.
«Ein paar meiner jüngeren Brüder und Schwestern lebten bei mir, als ich noch jung war. Ich habe ihre Kinder so geliebt, als wären sie meine Grosskinder. Und nun habe ich sozusagen Urgrosskinder», sagt Dolly Parton. «Ich denke, es war mir schlicht nicht vorherbestimmt, eigene Kinder zu haben – damit alle anderen Kinder auch ein wenig meine sein können.»
Dass man seine Meinung in der Kinderfrage durchaus ändern kann, beweist Cameron Diaz. Bevor sie mit Benji Madden die Liebe ihres Lebens fand und vor zwei Jahren Söhnchen Raddix zur Welt brachte, wollte die Schauspielerin bewusst keine Familie gründen.
«Es ist eine sehr grosse Aufgabe, neben dem eigenen Leben auch noch für das Leben anderer Menschen verantwortlich zu sein. Das hat mir immer Respekt eingeflösst», sagte das ehemalige Model in einem Interview. «Ein Baby, das bedeutet Verantwortung, jeden Tag, 18 Jahre lang. Ich denke also, kein Kind zu haben, macht vieles einfacher. Dennoch ist es keine einfache Entscheidung.»