«Von der Primarschule weiss ich leider nicht mehr viel. Das ist zu lange her. Nur das Einmaleins ist mir geblieben. Auch im Gymnasium habe ich in erster Linie mithilfe meines Kurzzeitgedächtnisses gebüffelt. Nur das Französisch ist hängen geblieben. Wir hatten einen genialen Lehrer, der uns Lernstrategien beigebracht hat. Seine Sätze hallen immer noch nach.
Aufbewahrt habe ich auch eine Zeichnung aus meiner Zeit am Gymnasium, ich denke ich war etwa in der 8. Klasse, als ich ein Märchen-Collagebild mit Frosch, Krone und Lebkuchenhaus gezeichnet habe. Dafür habe ich tatsächlich die Note 5 erhalten, was mich sehr stolz machte, denn ich war eine miserable Künstlerin. Es ist wahrscheinlich mein einziges materielles Überbleibsel aus der Schulzeit. Alle anderen Unterlagen habe ich mal in einem grossen Feuer verbrannt. Ich ging übrigens nie gerne in die Schule – bis ich selbst Lehrerin war.»
«Ein Bravo-Starschnitt von Roy Orbison löst bei mir spezielle Erinnerungen an meine Schulzeit aus – der war nämlich meine Rettung, als ich einen Vortrag über Musik machen musste. Angekündigt hatte ich als Thema die Rolling Stones. Und dafür hätte ich ein ganzes Buch lesen wollen. Ich war jedoch ein totaler Minimalist. Mein Umfeld wollte mich immer motivieren, mehr zu tun, doch ich lernte immer nur gerade so viel, wie nötig war, um notentechnisch einigermassen okay durchzukommen. Und so verstrich die Vorbereitungszeit für den besagten Vortrag, ich hatte noch keine Seite des Stones-Buches gelesen. Da kam meine Rettung: Im Jugendmagazin Bravo entdeckte ich einen Bericht über Roy Orbison. Eineinhalb Seiten, das war in der noch verbleibenden Zeit machbar, und den Starschnitt für die Bebilderung gabs eben auch dazu.
Der Vortrag gelang dann ganz gut, ich war nämlich nicht nur ein Minimalist, sondern auch ein Perfektionist. Und mein Lehrer weiss bis heute nichts über seine Entstehung. Was geblieben ist: Ich könnte mich jedes Mal verfluchen, wenn ich eine Herausforderung annehme. Bin aber nachher froh, aus der Reserve gelockt worden zu sein. Ich brauche immer wieder Neues. Demnächst ist es wieder so weit.
Gemeinsam mit Mona Vetsch wage ich mich erstmals auf die Bühne, mit unserem Programm Im mittleren Alter. Dafür bin ich natürlich besser vorbereitet als damals, für meinen Musik-Vortrag in der Sek. Aus gutem Grund: Statt vor ein paar Klassengspänli werde ich damit vor mehreren Tausend Leuten auftreten.»
«Bei mir auf dem Estrich liegen noch ganz viele Bücher und Zeichnungen aus meiner Schulzeit. Mit einem Bumerang, den ich als Kind im Werken gefertigt habe, spielen meine Neffen sogar immer noch. Ich hatte eine schöne Schulzeit und coole Lehrer. Aber ich war wohl auch eine einfache Schülerin, pflichtbewusst und aufmerksam, auch wenn ich nicht unbedingt super Noten schrieb.
Was mir bis heute am wertvollsten ist, sind die Freundschaften, die mir geblieben sind. Eine sticht besonders heraus. Meinen ehemaligen Musiklehrer höre und sehe ich heute noch ab und zu. Er hat meine ganze Karriere angestossen. Während die Berufsberater an mir verzweifelten, weil ich zwar viele Interessen hatte, aber keine richtige Leidenschaft, hat er meine Eltern auf mein musikalisches Talent angesprochen und uns erklärt, dass man das auch zum Beruf machen kann. Darauf wären wir selbst nie gekommen. Er hat mir alle Grundlagen beigebracht, vom Notenlesen bis hin zur Vorbereitung der Aufnahmeprüfung fürs Konservatorium. Ohne ihn stünde ich im Leben nicht da, wo ich heute »
«Mir ist wenig Materielles aus der Schulzeit geblieben. An dem hässlichen braunen Leder-Tornister, den ich von meiner älteren Schwester austragen musste, hing mein Herz nie, den habe ich entsorgt. Aber lustiger Weise fiel mir gerade kürzlich meine alte Blockflöte entgegen, als ich in einem Schrank etwas suchte. Und ein paar kunterbunte Arbeitsdossiers aus der Primarschule bewahre ich ebenfalls auf.
Was mich ebenfalls bis heute begleitet, sind Werte, die mir meine Lehrerin der 4. bis 6. Klasse mitgegeben hat. Sie war eine aussergewöhnliche, unkonventionelle Person, die sich mit Leidenschaft für uns Kinder engagierte. Geblieben ist mir weniger das Lernen, als alles, was darum herum stattfand. Sie liess uns nicht nur büffeln, sondern auch träumen und kreativ sein. In der Adventszeit zum Beispiel begann sie den Unterricht jeden Morgen mit einer Stunde Kerzenschein und Musikhören. Da durfte man einfach den Kopf aufs Pult legen, die Stille zelebrieren und dösen. Fast wie eine Meditation war das. Und danach war man top konzentriert. Sie ist für ihre unüblichen Aktionen manchmal kritisiert worden. Aber ich finde sie auch im Nachhinein grossartig. Sie hat uns gezeigt, dass Schule zwar Lernen bedeutet, aber das Ganze auch mit dem Fokus auf Kreativität und Leichtigkeit geht. Das habe ich aus dieser Zeit mitgenommen.»
«Mir ist nicht nur etwas Schönes aus der Schulzeit, sondern schon aus dem Kindergarten geblieben. Und zwar meine gute Freundin Sandra, die bis heute zu meinem engsten Kreis gehört. Sie war an meiner Hochzeit 2017 sogar eine meiner fünf Brautjungfern. Wir sehen uns nicht regelmässig, aber bei den grossen Ereignissen unseres Lebens sind wir immer füreinander da und supporten uns. Was ich an unserer Freundschaft liebe, ist der Fakt, dass ganz egal, wie lange wir uns nicht gesehen haben, fühlt es sich immer an, als hätten wir uns gerade erst verabschiedet. Sandra und ich lieben es, zusammen in der Vergangenheit zu schwelgen und über Seich zu lachen, den wir angestellt haben.
Aus meiner Schulzeit sind mir natürlich auch die Musikschule und meine erste Gitarre in bester Erinnerung. Ich war circa sechs Jahre alt, als ich mit dem Gitarre spielen angefangen habe. Wir hatten regelmässig Auftritte auf dem Schulhof, zu denen nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene gekommen sind. Da habe ich oft und gerne einen meiner Lieblingssongs gesungen und gespielt, das war «Killing Me Softly» von Fugees.»
Auch Autor und Kabarettist Bänz Friedli ist aus seiner Schulzeit etwas Spezielles geblieben. Hier erfahrt ihr, was, beziehungsweise wer, es ist.