Die Weihnachtszeit gilt als Zeit der Besinnung und Freude. Doch im Versuch, für ihre Kinder die Advents-Magie aufrechtzuerhalten, stehen viele Eltern schon Wochen vor der Weihnachtsfeier unter Strom. Wenn an Heiligabend und den Weihnachtstagen auch noch eine Familienzusammenkunft mit Festessen gelingen soll, kann sich ordentlich Stress aufbauen.
Eine Umfrage in Grossbritannien zeigt, dass sich viele Menschen in der Weihnachtszeit überfordert fühlen und Angst haben, den Erwartungen ihrer Familie nicht gerecht zu werden. Vier von zehn Personen gaben an, unter dem Weihnachtsstress zu leiden.
Ob diese Zahlen 1:1 auf die Schweiz übertragbar sind, ist streitbar. Auf der Hand liegt allerdings: Weihnachtsstress ist auch Schweizerinnen und Schweizern nicht fremd. Auch hier gibt es Menschen, die unter dem Druck, ein perfektes Essen und tolle Geschenke für die Familie zu kreieren, stark leiden.
Was man dagegen tun kann? Grenzen setzen. Zu allererst den eigenen Erwartungen. Wer Weihnachtsstress vermeiden möchte, sollte sich als erstes von eventuellen Idealvorstellungen trennen. Man muss weder einer Instagram-Perfektion nacheifern, noch alles alleine meistern. In der Theorie ganz einfach, in der Praxis ein Prozess, der länger dauern kann.
Es gibt allerdings auch kurzfristige Lösungsansätze, um das Weihnachtsfest nicht in Stress ausarten zu lassen. Als zentraler Programmpunkt steht neben der Bescherung natürlich das Weihnachtsessen im Fokus. Wir wollten deswegen von Kochbuch-Autorin Nadja Zimmermann (46) wissen, wie ihr stressfreies Rezept fürs Weihnachtsessen lautet.
Erstaulicherweise, hat das gar nicht viel mit Kochen zu tun. «Für mich steht hier die Familie im Vordergrund, das gemütliche Zusammensein. Stress hätte da ganz generell ja eigentlich nichts zu suchen.»
Eine gute Menu-Planung trage dazu bei, Stress zu vermeiden, so Zimmermann: «Dazu gehören nicht zu aufwendige Rezepte, das darf man auch an Weihnachten, oder auch Hilfe von all denen, die zu Besuch kommen. Jeder nimmt einen Gang mit. Der Onkel den Apéro. Die Schwägerin die Vorspeise. Die Eltern das Dessert. Und selbst kümmert man sich um den Hauptgang. So sollte das machbar sein.»
Wie sich im Familienalltag der Stress rund um Einkaufen, Menuplanung und Kochen reduzieren lässt, erfahrt ihr in Nadja Zimmermanns 5 Tricks für den Familientisch
So wahrt man den Familienfrieden am Weihnachtstisch
Stress produziert jedoch gar nicht mal so oft das oppulente Menü. Nicht selten sind es zwischenmenschliche und familieninterne Themen, die für angespannte Stimmung sorgen. Auch hier weiss die Autorin des Buches «Seelen-Detox – wie wir uns von negativen Verhaltensmustern lösen» Rat. «Eine ungemütliche Stimmung durch Differenzen lässt sich am Weihnachtsabend umgehen, wenn man einfach ruhig und bei sich bleibt. Man weiss es ja. Alle Jahre wieder. Sie sind alle, wie sie sind, und lassen sich nicht ändern. Das muss man an Weihnachten auch nicht alles wieder aufwärmen. Alle, die nerven, haben schliesslich auch ihr eigenes Päckchen zu tragen. Also versuchen wir uns nicht ärgern zu lassen, atmen tief durch, drücken am Ende des Abends alle ganz fest, winken Adieu und räumen dann tiefenentspannt bei netter Musik den ganzen Karsumpel wieder auf.»
Jede Menge weitere clevere Tipps und Tricks rund ums Essen als Familie und die gesunde Ernährung von Kindern gibts in unserem Dossier Familientisch.