Alle Jahre wieder sitzen über 100 Millionen Zuschauer vor den Fernsehern, wenn der Startschuss für die Super-Bowl-Halbzeitshow fällt. Dieses Jahr überbrückten mit Jennifer Lopez, 50, und Shakira, 43, erstmals zwei Latinas die Pause. Und wie!
Shakira, J Balvin, Jennifer Lopez und Tochter Emma rocken die Halbzeitshow
Gewohnt selbstbewusst ziehen sie während 15 Minuten ihr Ding durch. Und ja, dazu gehören mehrere knappe Oufits und sehr viel Akrobatik. Oder was sonst ist es, was Jennifer Lopez da an der Pole-Stange macht?
Natürlich, Musik ist absolut Geschmackssache und ich gebe auch zu, dass ich keinen blassen Schimmer habe, wer die beiden Typen auf der Bühne sind. Nach kurzer Google-Suche ist klar, dass es sich um den puerto-ricanischen Reggaeton-Sänger Bad Bunny und den kolumbianischen Pop-Sänger J Balvin handelt. Anyway, die Aufmerksamkeit zogen ohnehin die beiden Frauen auf sich. Die einen fanden ihre Perfomances absolut genial, andere ärgerten sich grün und blau über «anstössige» Tanzeinlagen und «sexualisierte Outfits».
In den Kommentarspalten diverser US-Medien gaben sich vor allem Frauen gegeseitig aufs Dach. Die einen hassten die Show. Das ging von «schreckliche Outfits, schrecklicher Tanzstil – nicht geeignet für einen Familien-Fernseh-Abend», über «stellt das nächste Mal besser eine komplett angezogene Billie Eilish auf die Bühne», bis hin zu: «Es ist abscheulich, so viel nackte Haut und laszive Posen zu zeigen».
Andere fühlten sich befeuert, dem entgegenzuhalten: «Warum sagst du nichts zu den knappen Höschen der Spieler? Ist denn barbarisches Ineinander-Knallen, so dass es Gehirnerschütterungen gibt, etwa besser geeignet für einen Familien-Fernseh-Abend? Was ich gesehen habe, sind zwei powervolle und talentierte Athletinnen und Künstlerinnen.» Und eine weitere gab zu bedenken, dass es traurig sei, «wie wieder einmal Frauen einander gegenseitig fertig machen».
Statt über ihr Outfit, könnte man ja auch über Shakiras lustige Zungen-Einlage sprechen. Internet-User haben daraus gleich ein neues Meme gebastelt:
Alle sind verrückt nach Shakiras Zunge
Na, war das nicht erfrischend? Ein bisschen Humor an verregneten Montagen kann ja nicht schaden, oder?
Aber zurück zum Thema. Da stehen also zwei Frauen auf der Bühne, die auch noch Mütter sind (JLos Tochter Emme sang sogar samt Kinderchor Mamas Hit «Let's get loud») und gerne ihre Kurven betonen. Sie schütteln ihre Mähnen und HIntern und singen ihre Hits, die zusammen milliardenfach gestreamt wurden. Während ich das hier tippe und die weichen Röllchen an meinem Bauch sich liebevoll gegenseitig wärmen, staune ich doch einfach darüber, wie fit die beiden Weltstars sind. Und: Ich mags ihnen gönnen! Geile Outfits (hallo Bodysuit mit Glitzersteinen, dich trage ich im nächsten Leben), geile Moves und sooooo viel Frauenpower – was gibts daran auszusetzen? Warum bitteschön gehört sich das nicht?
Achtung, jetzt kommt das Totschlagargument: «Mütter müssen Vorbilder sein!» Also wenn JLo und Shakira nicht Vorbilder für ihre Kinder sind, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Mit harter Arbeit und Intellekt haben sie es zu Weltruhm gebracht und dabei nicht vergessen, dass andere im Leben nicht so viel Glück haben. Dass dies mal mit mehr, mal mit weniger Stoff am Körper geschah, kann uns absolut egal sein.