Louis (4) mag ein Prinz sein, aber in erster Linie ist er ein Vierjähriger. Und das hat er am Thronjubiläum der Queen (96) in aller Öffentlichkeit bewiesen. Er stahl seiner Uroma kurzerhand die Show, denn anstatt brav in die Kameras zu lächeln, wie seine älteren Geschwister Prinzessin Charlotte (7) und Prinz George (8) schnitt der jüngste Spross von Herzogin Kate (40) und Prinz William (39) Grimassen, zappelte rum, rannte von seinem Platz weg und hielt seiner Mama sogar den Mund zu, als diese ihn zur Ordnung ermahnen wollte.
Kurz: Prinz Louis begeisterte Fans rund um die Welt. Weil genau so benimmt sich ein Kind, dass sich gesund und frei entwickeln darf.
«Wir alle hatten unglaublich viel Spass, ganz besonders Louis ...»
Prinz William und Herzogin Kate auf Instagram
Sogar seine Eltern hat Prinz Louis mit seinem Auftreten zum Schmunzeln gebracht. Auf Instagram teilen die Cambridges die schönten Fotos des Wochenendes in einer Galerie. Dazu schreiben sie, wie sehr sie die Stimmung, die Feierlichkeiten und den Auftritt als Familie genossen haben. Und meinen in Anspielung auf Louis Benehmen: «Wir alle hatten unglaublich viel Spass, ganz besonders Louis ...».
Dass sich Prinz Louis wenig royal benommen hat, ist klar. Dass sein Benehmen jedoch absolut seinem Alter entspricht und sie sich deswegen noch lange nicht schämen müssen, wissen Herzogin Kate und Prinz William ganz genau. Denn Prinz Louis steckt mitten in einer wichtigen Entwicklungsphase, die sich Autonomiephase nennt. Im Volksmund wird dieser Lebensabschnitt, durch den fast alle Eltern durch müssen, auch als Trotzphase bezeichnet.
Diese Entwicklungsschwelle kann bereits im Alter von zwei Jahren beginnen und dauert manchmal bis ins Schulalter an. In dieser Phase entdeckt ein Kind seine eigene Meinung, es nabelt sich von seinen Eltern ab und erlernt, seine Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken. Das alles dient dazu, eine gesunde Selbstregulation zu erlernen und eine eigenständige Persönlichkeit zu entwicklen.
Nur: Ohne Übung, kein Selbstregulierungs-Meister! Und Prinz Louis scheint gerade richtig viel üben zu wollen. So kam es, dass er sich halt ausgerechnet zur Parade am Sonntag von seiner frechsten, aufmüpfigsten und unkontrollierbarsten Seite zeigte. Mit ihm gingen im wahrsten Sinne des Wortes die Pferde durch und seine Mama Kate, die direkt neben ihm sass, hatte Mühe, ihn im Zaum zu halten.
Eine Situation, die viele Eltern kennen. Und in der man gerne mal die Nerven verliert. Mütter rund um die Welt haben wohl ein wenig mit Herzogin Catherine gelitten, denn wir wissen alle: Es ist recht unlustig, wenn Kinder ihre Trotzanfälle in aller Öffentlichkeit austragen. Wenn einen beim Erziehen nur schon der halbe Supermarkt kritisch beäugt, steht man unter Druck. Nicht auszumalen, wie sich diese Situation für Kate anfühlen musste: die ganze Welt schaute zu, wie ihr kleiner Sohn gegen sie rebellierte.
Nur als Randnotiz: Es kommt nicht von ungefähr, dass Kinder sich bei ihren Müttern oft besonders schlecht benehmen, während sie bei anderen Personen scheinbar Engel sind. Das ist zwar für die Mamas mühsam, jedoch darf man es als Kompliment auffassen. Es heisst nichts Anderes als: «Mama, nur bei dir fühle ich mich so sicher und wohl, dass ich ganz mich selbst sein kann. Ich vertraue darauf, dass du mich liebst – selbst, wenn ich mich mal total daneben benehme.»
Trotzdem ist es verständlich, dass Herzogin Catherine eine gewisse Anspannung zeigte. Ihre Kiefermuskulatur war ständig in Bewegung. Dennoch verlor sie nicht die Nerven, behielt ihr Lachen und liess sich einfach nicht provozieren von Louis. Sie blieb ruhig, verständnisvoll und zugänglich. Versuchte immer wieder, beruhigend auf ihren Sohn einzureden und gleichzeitig seine Aufregung zu teilen und mit ihm zu feiern.
Und siehe da: Louis fühlte sich offenbar in seinen Gefühlsregungen so gut aufgefangen und geborgen, dass er seiner Mama irgendwann spontan um den Hals fiel.
Louis Verhalten zeigt nichts weniger, als dass er sich trotz seiner Kindheit innerhalb der britischen Palastmauern und des strengen royalen Protokolls frei entwickeln darf. Fast so, als wäre er ein ganz normales Kind, kein Prinz. Dass ihnen dieser Aspekt in der Erziehung wichtig ist, beteuern seine Eltern immer wieder.
«Das beste Investment in Gesundheit und Glücklichsein liegt in den ersten fünf Jahren des Lebens.»
Herzogin Catherine
Besonders Louis' Mama, Herzogin Kate, sieht die ersten fünf Lebensjahre als wegweisend für die mentale und körperliche Gesundheit eines Menschen. «Das wichtigste Investment in Gesundheit und Glück liegt in den ersten fünf Lebensjahren», sagte sie bei der Einweihung ihrer Royal Foundation for Early Childhood. «Wie wichtig die frühe Kindheit ist, habe ich an Erwachsenen gesehen, nicht bei Kindern. Es geht um Prävention. Ich will verstehen, was wir tun können, um heutige soziale Herausforderungen zu meistern und die mentale Gesundheit zu fördern. Ich habe mit PsychiaterInnen, NeurowissenschaftlerInnen, mit Leuten aus der Praxis und AkademikerInnen gesprochen. Und auch mit Eltern.»
Auf Twitter erobern sowohl der wilde Prinz Louis als auch seine geduldige Mutter die Herzen. Hier kommt eine Zusammenstellung der herzigsten Videos des neuen royalen Lieblings-Duos.