Mit diesem Geständnis hat keiner gerechnet: Jonas Projer, 39, und seine Frau sind heute zwar fünffache Eltern, doch der Weg dahin war alles andere als leicht.
Dies verriet der Blick-TV-Chefredaktor in der Sendung «Glamour&Gossip» mit Flavia Schlittler auf «blick.ch». Darauf zu sprechen kamen die beiden, weil Projer in seinem Jahresrückblick die Fehlgeburt von Herzogin Meghan, 39, thematisierte. «Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, wie sich eine Frau fühlt, die eine Schwangerschaft verliert, kann ich trotzdem verstehen, was da abgeht. Wir hatten auch grosse Mühe, Kinder zu bekommen», sagt er.
«Wir haben fünf Jahre lang das volle Theater mitgemacht, bis wir Kinder bekommen haben.»
Jonas Projer, Blick-TV-Chefredaktor
Es sei etwas, worüber man bis heute nicht spreche. Umso grossartiger findet es Jonas Projer, dass Meghan ihre Erfahrung öffentlich machte. Dies scheint auch dem ehemaligen «Arena»-Moderator Mut zu machen, die Leidensgeschichte seiner eigenen Familie zu erzählen: «Wir haben fünf Jahre lang das volle Theater mitgemacht, bis wir Kinder bekommen haben», sagt er. Damit gemeint ist «das ganze Programm von künstlicher Befruchtung und Operationen.» Die Menschen hätten das Gefühl, dass es mit dem Kinderkriegen einfach so funktioniere. Die Realität sei aber eine andere: «Bei so vielen Frauen und auch Männern, die ich kenne und auch in meinem Umfeld, ist das nicht so», weiss er.
«Ich finde es spannend, dass du darüber sprichst», lobt ihn Schlittler. Oftmals seien es nämlich die Frauen, die sich in solchen Situationen jemandem anvertrauen. Dass aber auch die Männer genauso leiden würden, sei noch das viel grössere Tabu. Projer relativiert: Möglicherweise sei es ein grösseres Tabu, doch er würde sich «nicht einbilden, dass wir Männer gleich stark leiden». Immerhin finde das alles nicht in ihren Körpern stat. Bei den Frauen hingegen gehe noch «die ganze Hormon-Achterbahn» los und das sei schon ein anderer Film. Es passiere aber schon selten, dass man als Mann darüber spreche, wie man selbst auch mitgenommen sei, wie man hoffe und bange und Rückschläge erleide. Gleichzeitig wolle man seine Partnerin ja auch stützen und tragen, während man selbst indirekt oder auch direkt betroffen sei, so der Vater von Zwillingsmädchen und drei Buben.
Kinderhaben sei das Grösste, so Projer. Für ganz viele Leute sei das noch immer das Ziel oder die Hoffnung. Darum erfülle es ihn mit sehr viel Dankbarkeit aber auch Trauer für die Leute, die das noch nicht geschafft haben. «Aber wir haben das geschafft und man kann allen, die noch auf dem Weg sind, Mut wünschen.»
- In unserem Dossier «Tabuthema Fehlgeburt» findet ihr Erlebnisberichte und wichtige Informationen.
- Dass auch Männer eine Postpartale Depression entwickeln können, lest ihr hier.