Nun ist es wieder so weit: Schnell ins Röckli schlüpfen. Die Sandalen montieren. Die Shorts anziehen. Maitli und Bub sind bereit. Mama packt Tücher, Flügeli, Sändelisachen und Snacks ein und ab geht’s in die Badi. «Wie macht ihr Mamis das mit mehreren kleinen Kindern? Traut ihr euch allein ins Freibad zu gehen? Ich habs bisher noch nicht gewagt», schreibt eine Mutter in der Mamalicious-Gruppe Community.
Da können viele Mütter mitfühlen. «Ich gehe nur mit einer erwachsenen Begleitung, die mithilft beim Aufpassen. Ich habe zwei wilde Schätze und könnte mir niemals verzeihen, wenn etwas passieren würde», schreibt eine Frau. Eine andere geht mit dem zweijährigen Kind plus Baby ebenfalls nur in Begleitung in die Badi: «Der Grosse lief immer weg. Da rennst du nonstop in alle Richtungen. Das war mir allein zu stressig.»
Die meisten Mütter machen gute Erfahrungen mit der Badi. Sie alle betonen jedoch, dass klare Regeln wichtig sind. «Ich habe die Kinder immer in Sichtweite. Wer aufs WC muss, sagt es mir, wer auf den Spielplatz will ebenfalls», schreibt eine Frau, die regelmässig fünf Tageskinder betreut.
Andere nehmen die Kinder beim Gang aufs Klo gleich mit. Und auch beim Stillen müssen die älteren in unmittelbarer Nähe sein. Bei einigen gelten strikte Abmachungen: «Ich sage schon im Voraus, dass wenn sich nur eins nicht an die Regeln hält, wir sofort nach Hause gehen.»
Die Kinder im Blick zu behalten ist ein einer pumpenvollen Badi besonders anspruchsvoll. Hier die Tipps der Mamalicious-Community:
- Klare Regeln und Abmachungen, an die sich alle halten müssen
- Badi unter der Woche besuchen, wo es deutlich weniger Leute hat
- Eine Badi auswählen, die gut strukturiert ist und einen klar abgegrenzten Kinderbereich hat
- Sonnenhüte und Schwimmflügeli in unkonventionellen Farben verwenden
In einem Punkt sind sich alle Mütter einig: Das Handy ist in der Badi absolut tabu. Eine Mutter, die als Badmeisterin ausgebildet ist, hat hingegen schon häufig das gegenteilige Verhalten beobachtet: «Mamis sind unser grösster Gefahrenherd. Am Wasser gehört die Aufmerksamkeit hundertprozentig den Kindern und nicht dem Handy oder der Freundin.»
Väter verhalten sich da offenbar anders: «Samstagmorgen ist so eine typische Papi-Zeit und total entspannt für uns Badmeister», ergänzt sie.
Da die Kleinen meist noch nicht schwimmen können, greifen die meisten Mütter auf Schwimmhilfen zurück. Die Meinungen zum Gebrauch von Flügeli sind allerdings geteilt: Die einen machen damit gute Erfahrungen, andere warnen vor der falschen Sicherheit, die dadurch vermittelt wird.
Die Kids lernen die Gefahr von Wasser so nicht richtig abschätzen und Flügeli können abgestreift werden, so die Gegner-Argumente. Einige verwenden aus diesem Grund Schwimmwesten oder sogenannte Ploufs, eine Art schwimmender Badeanzug.
Zum Thema Stress in der Badi hält eine Mutter humorvoll fest: «Das Anstrengendste sind die Wege hin und zurück und das Umziehen in der Garderobe.»
Mamalicious bei SI Family
Jeden Monat präsentieren wir euch auf dem Family Channel der Schweizer Illustrierten ein Thema, das bei Mamalicious gerade heiss diskutiert wird. Das Monatsthema im Juni widmen wir dem Badi-Besuch mit Kleinkindern. Im ersten Teil gehen wir den Fragen nach, welche die Mütter der Community am meisten beschäftigen. Im zweiten Teil kommt eine Expertin und im dritten unsere Redaktorinnen mit ihren Erfahrungen zu Wort. Teil vier gibt euch einen hilfreichen Medien-Tipp in Form von Apps.
Mamalicious zählt mittlerweile 50'000 Mitglieder. Täglich tauschen sich Mütter in diversen Interessengruppen auf Facebook zu Themen rund ums Muttersein aus. Alle Gruppen sind geschlossen und jede Anfrage wird von den Administratoren persönlich geprüft. Gegründet wurde das Netzwerk 2010 von Racha Fajjari.