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Bewusst kinderfrei

27 Gründe, keine Kinder zu kriegen

Viele finden ihr ganz persönliches Glück, indem sie eine Familie gründen und Kinder haben. Die Liste der Gründe, warum Babys ein Segen sind, ist lang – doch es gibt mindestens genau so viele Gründe, sich gegen ein Leben mit Kindern zu entscheiden.

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Mehr Selbstbestimmung, weniger Sorgen: zwei der Hauptgründe, die Frauen nennen, die sich bewusst für ein kinderfreies Leben entscheiden.

Mehr Selbstbestimmung, weniger Sorgen: zwei der Gründe, die Menschen nennen, die sich bewusst für ein kinderfreies Leben entscheiden.

imago/Westend61

Kinder sind der Schlüssel zum Glück. Oder etwa doch nicht? Verschiedene Studien belegen, dass Erwachsene ohne Kinder glücklicher sind, als Eltern. Ein Leben ohne Kinderwunsch kann befreiend und bereichernd sein. Hier kommen 27 Gründe, sich bewusst für ein Leben ohne Kinder zu entscheiden. Eine persönliche Liste unserer kinderfrei glücklichen Redaktorin Evelyne Rollason:

1. Mehr Geld

Laut genannter Glücksstudien sind Eltern meistens darum unglücklicher, weil die Finanzen mit dem Kinder kriegen unweigerlich knapper werden. Als Paar ohne Kinder hingegen stehen oft zwei volle Einkommen zur Verfügung – das Geld können die sogenannten DINK's («Double Income No Kids», auf deutsch: Doppeltes Einkommen, keine Kinder) dann auch noch nach Lust und Laune verprassen – neues Auto? Weltreise? Teure Mietwohnung? Designer-Handtasche? – das alles ist viel einfacher möglich, als wenn Eltern wegen der Kinderbetreuung nicht nur weniger arbeiten können, sondern auch noch für Kinderkrippe, Kinderwünsche und allerlei weitere teure Anschaffungen für den Nachwuchs aufkommen müssen.

2. Mehr Schlaf

Fast alle Eltern klagen zumindest in der Anfangszeit darüber, dass sie dauernd müde sind und bei weitem nicht an genügend Schlaf kommen. Ohne Babys, die alle paar Stunden schreien oder Kids, die morgens um 7 Uhr Tagwache wollen, steht einem erholsamen Schlaf viel weniger im Weg.

3. Mehr Selbstbestimmung

Eltern können sich gleich für ein paar Jahre bis Jahrzehnte von der Selbstbestimmung verabschieden. Ist das Kind noch klein, geht es nur um seine Bedürfnisse. Kinderfreie Menschen hingegen können (fast) alles tun und lassen, worauf sie gerade Lust haben im Leben – spontan und meist ohne grosse Planung.

4. Weniger Sorgen

Hat das Kind genug Vitamine gegessen, hat es getrunken, braucht es Sonnencrème? Wenn es hüstelst, gleich die Panik vor Bronchitis. Wenn es grösser ist und in den Ausgang geht, fangen die Sorgen erst richtig an. Und die scheinen auch dann nicht aufzuhören, wenn die Kinder längst erwachsen sind, können euch eure Eltern bestimmt bestätigen.

5. Karriere

Menschen (oder immer noch vor allem Frauen?) müssen nicht ständig Beruf und Kinderbetreuung aneinander vorbei jonglieren und können sich – wenn sie das möchten – voll und ganz auf eine erfolgreiche Karriere konzentrieren. Steht der Job nicht im Vordergrund, dürfen kinderlose Menschen sich dennoch dafür entscheiden, Teilzeit zu arbeiten und mit der gewonnen Zeit einem Hobby nachgehen, statt Kinder zu erziehen.

6. Reisen

Familienferien sind toll. Das Reisen an sich ist aber ohne Kinder zweifelsfrei einfacher und entspannter. Die Destination muss kein kinderfreundlicher All-Inclusive-Resort mit Planschbecken sein, ich muss nicht für Kind und Kegel Koffer packen und kann in den Ferien richtig abschalten, statt ständig Kinder zu unterhalten oder für deren Sicherheit zu sorgen.

Reisen ohne Kinder eröffnet spannendere Destinationen, mehr Spontanität und mehr Erholung.

Reisen ohne Kinder eröffnet spannendere Destinationen, mehr Spontanität und mehr Erholung.

IMAGO/Zoonar

7. Essen, was ich will, wann ich will

Ich muss nicht zwei verschiedene Menüs kochen, wenn ich Lust auf ein scharfes rotes Thai-Curry mit Tofu, Aubergine und extra Chilli habe, mein Kind aber derzeit nur Tomatenspaghetti und Wienerli isst. Das Znacht muss auch nicht pünktlich um 19 Uhr auf dem Tisch stehen, sondern kann mal um 17 Uhr, mal um 22 Uhr eingenommen werden (alternativ zum Esstisch auch auf dem Sofa, vor dem Fernseher).

8. Sex, wann ich will, wo ich will

Dass das Sexleben bei Paaren mit Kindern oft zu kurz kommt, ist kein Geheimnis. Zweisamkeit wird zur Mangelware und wenn sich dann mal die Gelegenheit für ein Schäferstündchen (oder eher ein Quickie, weil Kind gerade Mittagsschlaf hält?) anbietet, ist man entweder zu müde, zu genervt, zu gestresst oder nutzt die Zeit zum Aufräumen. Kommt es doch zum schnellen Liebesspiel der Eltern, gilt es, so leise wie möglich zu sein, damit Kind ja nichts hört. Und passieren muss es an einem Ort, wo Kind garantiert nicht reinplatzen kann. Der Küchentisch ist tabu!

9. Sex ohne Eisprung

Für Paare, die Eltern werden möchten, wird Sex oft zu einem emotionalen Task. Pünktlich zum Eisprung müssen Paare unbedingt Sex haben, egal, ob sie gerade Lust darauf haben, oder nicht. Dann folgt das bibbern, ob es denn eingeschlagen hat. Kinderfreie Paare hingegen können nach Lust und Laune Sex haben, oder auch nicht. Wahlweise auch auf dem Küchentisch zur Mittagszeit – in der nicht fruchtbaren Phase oder mit Verhütung.

10. Mehr Romantik

Zeit zu zweit geniessen, sei dies an einem langen Abend zuhause bei einem gemeinsam gekochten Znacht mit einer guten Flasche Rotwein, einem Picknick am See am Sonntagmorgen oder bei einer Paar-Massage in den Ferien am Strand. Für kinderfreie Paare alles einfache und spontane Unternehmungen, für Eltern eine planerische Herausforderung. Kinder machen Paare im Alltag oft mehr zu einem funktionierenden Betreuungsteam, als einem Liebespaar.

Kinderfreie Paare haben mehr Zeit für Romantik.

Kinderfreie Paare haben mehr Zeit für Romantik.

IMAGO/Pond5 Images

11. Freundschaften pflegen

Treffe ich mich mit meinen Freundinnen, kann ich mich als kinderfreie Frau zu 100 Prozent auf das konzentrieren, was sie mir erzählen, und muss weder die Konversation gefühlt alle 30 Sekunden unterbrechen, weil mein Kind reinredet, noch muss ich alle gefühlt zwei Minuten wegrennen, weil mein Kind umfällt, sich der Strasse nähert, ins Wasser rennt, schreit. Wenn meine Freundin mich braucht, kann ich ausserdem sofort bei ihr vorbei gehen und muss nicht darauf warten, bis mein Mann, die Grosseltern, die Kinderbetreuung da ist 

12. Die Wohnung muss nicht kindersicher sein

Kerzen, Topfpflanzen und zerbrechliche Deko-Gegenstände dürfen in kinderfreien Wohnungen problemlos auf dem Boden stehen, die Möbel dürfen Ecken und Kanten haben, die Treppe braucht keine (hässliche!) Kindersicherung. Ausserdem wird der massive Holztisch nicht durch Gabel- und Messerhiebe quengliger Kinder ruiniert und die Fensterscheiben sind nicht dauernd voller Fingerabdrücke.

13. Das Extrazimmer

Was bei anderen das Kinderzimmer ist, kann bei kinderfreien Menschen vieles sein: Vom Ankleidezimmer, über das Home Office bis hin zu einem Hobbyraum für Sportgeräte, Nähmaschine, oder was auch immer das kinderfreie Herz begehrt.

14. Kein schlechtes Gewissen

Sein Geld für Schuhe verprassen, kurzfristig für einige Tage allein in die Ferien oder in ein Yoga-Retreat verreisen , den Haushalt nicht machen, sich selber am Wichtigsten sein: Alles Dinge, die Eltern sich höchstens mit schlechtem Gewissen leisten.

15. Kein Mum-Shaming 

Müttern passiert es öfter, als Vätern. Sie werden für ihr Verhalten kritisiert, weil sie Entscheidungen treffen oder Erziehungsmethoden anwenden, die von anderen als unangemessen oder falsch angesehen werden. Erwachsene ohne Kinder werden viel weniger für ihre Entscheidungen bewertet – ausser: für die Entscheidung, eben keine Kinder zu kriegen, gibt es natürlich auch immer wieder Bewertung.

16. Keinen Babysitter finden müssen

Kinderfreie Menschen können spontan entscheiden, auszugehen, und müssen nicht erst einen Babysitter organisieren.

17. Babysitten

Die meisten kinderfreien Menschen mögen Kinder. Vor allem die der Schwester, vom Bruder, engen Freunden. Wenn man sich nicht jeden Tag um Kinderbetreuung kümmern muss, kann das eine schöne und erfüllende Aufgabe sein. Und wenn man damit einem lieben Bekannten ein bisschen Zeit für sich selber ermöglicht, umso schöner!

18. Quality-Time mit Patenkindern

Einen Tag im Europapark, einen Ausflug in die Berge, ein Nachmittag im Kino: Zeit mit seinen Patenkindern oder der Nichte/dem Neffen zu verbringen ist sogar noch schöner, als Babysitten. Man macht damit die Kids, deren Eltern und sich selber glücklich. Und das Beste daran: Abends, wenn die Kleinen müde und unzufrieden werden, gibt man sie einfach wieder ab, geniesst einen entspannten Abend und eine ruhige Nacht!

19. Umweltfreundlicher leben

Die Welt ist überbevölkert, die Ressourcen werden immer knapper, der Klimawandel macht sich immer stärker bemerkbar. Laut einer Studie könnte der Verzicht auf ein Kind fast 60 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Beim Leben ohne Auto spart man vergleichsweise läppische 2.5 Tonnen. Ist es verantwortungslos, immer noch mehr Kinder in die Welt zu setzen? Ein Reizthema.

20. Alkohol trinken und einen Kater haben

Eltern, die an einem Fest über den Durst trinken, werden gerne verurteilt, selbst wenn es nur einmal pro Jahr passiert (siehe Punkt 16: Mum Shaming). Verantwortungslos sei das. Tut man es trotzdem, ist der Kater am nächsten Tag umso schlimmer, wenn die Kinderschar einen morgens um 7 Uhr aus den Federn holt.

21. Eine Risikosportart machen

Gleitschirm fliegen? Surfen? River Rafting oder einfach nur mit dem Snowboard rasant die Piste hinunter donnern? Alles etwas gefährlich, alles etwas fragwürdig, alles gerne kritisiert, wenn zuhause kleine Kinder auf einen warten, die einen brauchen.

22. Keine Geburtsschmerzen erleben müssen

Geburtsschmerzen seien die schlimmsten Schmerzen, die man als Frau ertragen kann, liest und hört man immer wieder. Auch über das Tabu von Übergriffen und gar Gewalt bei der Geburt trauen sich betroffene Frauen langsam auch öfter öffentlich zu sprechen. Für Frauen, die keinen Kinderwunsch haben, klingen all diese Erzählungen mehr nach einem absoluten Horror-Erlebnis, als vom schönsten Moment im Leben.

23. Seinen schönen Körper nicht zerstören

Schwangerschaftsstreifen, Hängebusen, After-Baby-Body und mühsames Abnehmen nach der Gewichtszunahme in der Schwangerschaft – das kann mir alles gestohlen bleiben.

24. Niemandem die Welt erklären müssen

Warum? Wie? Wo? Aber warum? Alle Eltern kennen die (nervigen?) Fragen ihrer Kinder, auf die sie oft selbst keine Antwort haben. «Warum, warum, ist die Banane krumm?», sagte meine Mutter oft zu mir – ich erinnere mich noch heute an diese für Kinder äusserst unbefriedigende Antwort.

Stinkige Aufgabe: Windelwechseln.

Stinkige Aufgabe: Windelwechseln.

imago images/Shotshop

25. Sich nicht mit der Sche*sse anderer herumschlagen

Dieser Punkt entfällt für kinderfreie Menschen, die Katzen, oder noch mühsamer, einen Hund haben. So oder so muss für Eltern das Windelwechseln wohl eine der Aufgaben sein, die ihnen am meisten stinkt.

26. Spontan sein

Du möchtest jetzt sofort raus an die frische Luft, du möchtest morgen für ein langes Wochenende in eine andere Stadt fliegen, du möchtest in die Yogastunde, die in 15 Minuten anfängt. Keine Kinder – kein Problem!

27. Frei sein

Du möchtest dich beruflich umorientieren und noch einmal ein Studium anfangen? Den Job, den du eh nicht magst, künden, ohne etwas Neues in Aussicht zu haben? Deine langjährige Beziehung beenden, weil du nicht mehr glücklich bist, oder jemand Neues kennengelernt hast? Auf Weltreise gehen? All das und mehr ist natürlich auch möglich, wenn man Kinder hat. Mit viel Abwägung, Planung und vielleicht einem schlechten Gewissen. Kinderfreie Menschen hingegen können solche Entscheidungen von einem auf den anderen Tag fällen, wenn sie möchten.

Evelyne Rollason von Schweizer Illustrierte
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Von Evelyne Rollason am 14. August 2024 - 06:00 Uhr