Der Herbst neigt sich seinem Ende, von Tag zu Tag wird es ungemütlicher draussen. Die dunkleren und kälteren Tage verbringen viele Familien vermehrt drinnen, Da sind Indoor-Aktivitäten gefragt. Beliebt ist, vor allem bei grösseren Kindern, das Puzzeln.
Im September fand in Altstätten SG erstmals die Schweizer Puzzle-Meisterschaft statt, an der Hunderte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Schweiz und dem nahen Ausland teilnahmen. Der Präsident der Schweizer Puzzle-Meisterschaft Marco Pfranger (34) erklärt, warum dieses Hobby viele begeistert, und gibt hilfreiche Tipps.
Die Faszination Puzzle
Puzzeln kann nicht nur ein interessanter Zeitvertreib, sondern auch ein meditativer Ausgleich zum Alltag sein. Beim Puzzeln fährt man automatisch herunter. Als soziale Aktivität kann man sich auch gemeinsam ans Stecken der Puzzleteile wagen und sich dabei über Neuigkeiten austauschen.
Die passende Umgebung
Am besten lässt es sich in einem Zimmer mit natürlichem Licht und Vorhängen puzzeln, um die Lichtverhältnisse anzupassen. Hilfreich ist auch eine Stehlampe mit verstellbarem Schirm, um Schattenwurf und Spiegelungen im Puzzle zu vermeiden, sowie ein Tisch, der für längere Zeit nicht benötigt wird. Auch grössere Puzzles sollten auf diesem Tisch Platz haben. Die Grössenverhältnisse der Puzzles sind jeweils auf der Puzzle-Schachtel aufgedruckt.
Die besten Puzzle-Unterlagen
Neutrale Flächen in Weiss oder hellem Braun sind perfekte Puzzle-Unterlagen, denn farbige Puzzleteile lassen sich so besser voneinander unterscheiden. Ein schwarzer Tisch hingegen kann in den Abendstunden dazu führen, dass man Motive mit viel Blau wie einen Himmel oder Wasser nicht gut stecken kann. Ein praktisches Hilfsmittel ist auch eine Puzzle-Matte, die speziell zum Puzzeln entwickelt wurde. Sie ist stabil und rutschfest – und man kann das unfertige Puzzle zur Aufbewahrung einfach zusammenrollen und das Puzzle sicher verstauen. Die Puzzleteile bleiben an ihrem Platz, später kann man die Matte wieder aufrollen und problemlos weiterpuzzeln.
«Eine Gefahr beim Puzzeln ist die Selbstüberschätzung. Meist ist es für die Motivation förderlicher, mit kleineren Puzzles zu starten und sich später zu steigern. »
Das effizienteste Vorgehen
Zuerst dreht man alle Puzzleteile auf die Vorderseite, sodass der Druck erkennbar ist. Eine Technik für Anfängerinnen und Anfänger ist es, mit den Randteilen zu beginnen. Für Fortgeschrittene ist das nicht immer ratsam, denn auf Randteilen sind oft keine Details zu erkennen. Sie beginnen am besten mit auffälligen Flächen und schliessen die Randteile an diese an. Bei einfarbigen Puzzles erkennt man oft einen leichten Farbverlauf, der bei genauem Betrachten weiterhilft.
Puzzle-Blockade – was nun?
Puzzeln braucht Konzentration und Geduld, und manchmal kommt man einfach nicht weiter. Dann heisst es, gerade bei Kindern: Nicht verzweifeln, durchatmen! Vielleicht hilft es, das Puzzle auch mal zur Seite zu legen. Nicht an jedem Tag klappt es gleich gut, doch die Freude soll bleiben. Man kann auch versuchen, die Puzzleteile nach Formen zu sortieren, und dann überlegen, welche Form an welcher Stelle überhaupt sinnvoll ist.
Das richtige Motiv
Puzzeln soll Freude bereiten, darum wählt man am besten ein Motiv, das einen anspricht. Für Anfänger eignen sich eher bunte Motive mit markanten Flächen. Für Schweiz-Liebhaber gibt es etwa die Kategorie «Beautiful Switzerland» von Ravensburger. Darin befinden sich Motive, die nur in der Schweiz vertrieben werden. Einfarbige Puzzles oder Wimmelbild-Motive eigenen sich dagegen gut für Profis.
Verschiedene Varianten
Auch die Abwechslung beim Puzzeln darf Spass machen. Es gibt runde Puzzles, Holzpuzzles oder Puzzles im Flokati-Teppich-Stil, bei dem klare Linien oder Kontraste fehlen. Man kann alleine puzzeln und ein anderes Mal mit Freunden. Oder wie wäre es mit Puzzle-Schach? Dabei löst man zu zweit beispielsweise ein 100er-Puzzle und steckt nacheinander ein Teil ans Puzzle – die Zeit wird jeweils gestoppt.
Die grössten Puzzle-Fehler
Gemäss Marco Pfranger ist der grösste Fehler beim Puzzeln die falsche Motivwahl. Dann kann es passieren, dass man während des Puzzelns feststellt, dass einem das Bild doch nicht gefällt, und man will nicht weitermachen. Eine weitere Gefahr ist die Selbstüberschätzung. Meist ist es für die Motivation förderlicher, mit kleineren Puzzles zu starten und sich später zu steigern.
Das fertige Puzzle
Es gibt verschiedene Verwendungsmöglichkeiten für fertig zusammengesteckte Puzzles. Eine Möglichkeit ist es, das Puzzle wieder zusammenzuräumen und irgendwann wieder neu zu puzzeln. Manche nutzen die Möglichkeit eines speziellen Puzzle-Klebers, um das Werk zu kleben, zu rahmen und als Puzzle-Bild aufzuhängen. Auf Social Media gibt es Gruppen, in denen unter verschiedenen Menschen Puzzles getauscht werden. Dabei muss man sich aber bewusst sein, dass Puzzles möglicherweise nicht alle Teile enthalten. Auch Ludotheken erfreuen sich immer an Puzzles.